40. Weltmeisterschaften Rhythmische Gymnastik 2023: 5x WM-Gold für Deutschlands Darja VARFOLOMEEV

♦ Sensationelle WM-Erfolge für Deutschland!

Die 40. Jubiläums-Weltmeisterschaften der Rhythmischen Gymnastik 2023 vom 23. bis 27. August an der Ostküste Spaniens, in Valencia, der "kleinen Schwester" der Olympiastadt Barcelona, ausgetragen, erlebte einen sensationellen Ausgang: den Fünffacherfolg einer 16-jährigen deutschen Schülerin, die sich nach vier Gerätetiteln mit Mehrkampfgold zur erfolgreichsten deutschen Gymnastin und zur World-Gymnastics-Queen krönen ließ. Damit war sie auf einen Schlag erfolgreicher, wie die gesamte historische deutsche WM-Gymnastik-Bilanz - inklusive der DDR-Zeit und aller vier WM-Jahrzehnte zusammen!!

2 x 2 + 1 = 5
Die WM-Mathematik der Darja VARFOLOMEEV

- schon ihr erster Finaltag brachte zwei WM-Goldmedaillen (Reifen, Ball). Nach ihrer erfolgreichen Titelverteidigung mit den Keulen folgte am 2. Finaltag der Sieg mit dem Band - schon das ein nahezu unglaublicher, vierfacher WM-Geräteerfolg einer deutschen Gymnastin in historischen Dimensionen - Vorjahressiegerin Sofia Raffaeli wurde hier medaillenlose Vierte. Und durch Souveränität ihrer Präsentation, ihrer überdurchschnittlichen technischen Schwierigkeitszuwächse, die sie mit starker Persönlichkeit darzustellen vermochte, gab sie der Titelverteidigerin des Vorjahres, der Italienerin Sofia RAFFAELI, keine Chance, die sich so mit Silber begnügen musste, allerdings in einem Mehrkampf der Superlative, denn auch sie bewegte sich auf atemberaubendem Niveau!!

* Noch im für die Olympiaqualifikation bedeutsamen Vorkampf des Mehrkampfes lag die deutsche Meisterin hinter Stiliana Nikolova (BUL) auf Rang zwei in Lauerpostion, gefolgt von Sofia Raffaeli (ITA) und Borjana Kaleyn (BUL). Deutschlands zweite Gymnastin Margarita KOLOSOV verbessert sich noch auf Rang 10 und war ebenso für das Mehrkampffinale qualifiziert.
* Die Siege in den Gruppenfinals gingen am Schlusstag an CHINA (5 Reifen) und Mehrkampfweltmeister ISRAEL (Kombi-Übung. ( → siehe unten).

♦♦  M E H R K A M P F 

♦ DAS FINALE --: (Samstag, 26. 08. 2023)
Wer hätte gedacht, das schon vor dem Mehrkampffinale die 16-jährige Schmidener Schülerin Darja Varfolomeev als Goldfavoritin auf den Mehrkampftitel gehandelt werden könnte? Auch wenn sie nach dem Vorkampf noch die Bulgarin Stiliana Nikolova vor sich hatte und die Titelverteidigerin Sofia Raffaeli (ITA) scheinbar nicht in der Vorjahresform zu sein schien, ist am Ende der unerwartete goldene Fünfach-Erfolg, abgeschlossen mit der Mehrkampf-Krone, von absolut historischer Dimension:

Die goldenen Finalergebnisse der vierfachen Geräte-Weltmeisterin Varfolomeev wiesen schon in ihrer substanziellen Wertigkeit nicht nur ihre Top-Wettkampfform aus, sondern gründeten sich auch auf die gesteigerten und beherrschten Inhalte und Schwierigkeiten, die sie sich mit ihrer Trainerin Yulia Raskina erarbeitet hat. Obwohl in dieser ästhetischen, aber hoch anspruchsvollen technischen Disziplin so viel passieren kann, wurden am Ende Hoffnungen und Möglichkeiten vor einem spannungsvollen und hochkarätigem Medaillenkampf vor einem begeisterten Publikum nicht enttäuscht!
Es verbietet sich hier fast von selbst, Medaillen und Platzierungen nachträglich mit kleinlichen Fehleranalysen zu disqualifizieren! Dafür waren die ästhetischen kleinen "Kunstwerke für den Augenblick" aller Finalistinnen viel zu wertvoll und hochkarätig!
Eines aber wurde mit diesem Beispiel - wenn auch überraschend in der Rhythmischen Gymnnastik - überdeutlich: Auch in Deutschland sind Weltspitzenleistungen dann möglich, wenn man Bedingungen schafft, sich an internationalen Maßstäben zu orientieren!!
So haben Trainerin Yulia RASKINA und ihr Schützling in harter, konsequenter Arbeit die durchschnittlichen Schwierigkeitswerte (D) um 2,25 Punkte pro Übung (!) gegenüber der Vorjahres-WM nicht nur gesteigert, sondern Darja hat sie technisch souverän und ausdrucksstark auf die aktuelle WM-Matte gezaubert.
Ihrer ärgsten Konkurentin Raffaeli fehlten dagegen diese Substanzen, zumindest in dieser Dimension: Sie realisierte im gleichen Zeitrum gerade mal eine Steigerung des Schwierigkeitsindexes um je 1 Punkt, pro Übung - bei aller Weltklasse von ihr, das ist dann eben "fast Stagnation".
So entstehen am Ende eben Erfolge auch in ungewohnt höchsten Dimensionen ...! Chapeau, Darja & Yulia !
 ► Final-Qualifikantinnen;   ► Startliste
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* MEHRKAMF, FINAL-Entscheidung
VARFOLOMEEV, Darja  GER)  -  = 137,450
RAFFAELI, Sofia                (ITA) = 135,700
ATAMANOV, Daria             (ISR) = 131,400
     4. NIKOLOVA, Stiliana   (BUL) = 130,650
     5. IKROMOVA, Takmina (UZB) = 130,400
     6. KALEYN, Boryana  (BUL) = 129,950
... 12. KOLOSOV, Margarita     (GER) - 155,850
         ► Detaillierte Finalresultate
                 > Qualifikation
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* B-Final-Gruppe (Rang 10-18)--: Nach der ersten Startgruppe des Finaltages setzte sich Alba Bautista (ESP), die noch im Vorkampf mit Keulen und Band gepatzt hatte,  mit einem ausgeglichenen Vierkampf an die Spitze und führt mit 128,800 Punkten, gefolgt von Wang Zilu (CHN; 127,100) und Barbara Domingos (BRA; 126.100).
Potsdams Margarita Kolosov blieb diesmal nach Ballverlust nicht fehlerlos, fiel dadurch zwar leicht zurück (125,800), was aber der am Ende der A-Gruppe Platz 12 bedeutete.
Dabei hatte sich die 15. der Vorjahres-WM in Sofia diesmal um sage und schreibe 10 Punkte verbessert (!), was zurecht mit einem olympischen Startplatz belohnt wird, und den Leistungswillen der deutschen Gymnasticf amily deutlich unterstreicht!
► Zwischenstand nach Final-Gruppe B
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* Einzel-Qualifikation:  (23./24. 08.) --:
Nicht nur auf den Medaillenkampf im Mehrkampf darf man absolut gespannt sein, ist doch die in diesem Jahr schon der Qualifikations-Vorkampf für die Olympiateilnahme so bedeutsam, da er für die Vergabe der Tickets nach Paris herangezogen wird. Hier lagen nach vier Handgeräten Bulgariens Stiliana Nikolova (104,300) vor Darja Varfolomeev (102,600) und Titelverteidigerin Sofia Raffaeli (101,800) in Front, und auch Borjana Kaleyn (BUL; 101,450) gehört als Vierte noch zum Verfolgertrio. Hier scheint noch alles offen ...!
Potsdams Margarita Kolosov verbesserte sich mit Keulen und Band noch von Platz 12 auf Rang 10, bestreitet ebenso das Mehrkampffinale und sorgte mit ihrer TOP-TEN-Platzierung damit für einen zweiten olympischen Startplatz für Deutschland in Paris.
► Ergebnisse: Mehrkampf-Qualifikation

Nach Halbzeit und zwei Geräten des ersten Wettkampftages lag noch die Titelverteidigerin Sofia Raffaeli an der Spitze (70,100), gefolgt von Stiliana Nikolova (BUL / 69,850) und Darja Varfolomeev (GER / 69,300). Auf den weiteren Plätzen folgten Borjana Kaleyn (BUL), Jekaterina Vedenejewa (SLO) und Alba Bautista.
Margarita Kolosov (GER) liegt momentan auf Rang 12. Österreichs 16-jährige WM-Debütantin Julia Neumann (Kornneuburg) landete auf einem enttäuschenden 70. Rang der 88 Gymnastinnen aus 62 Ländern.

♦♦  Die G E R Ä T E F I N A L S  (* 23/24-08-2023

* TAG 1:  Reifen + Ball: Zweimal Gold für Deutschlands Daja Varfolomeev
Mit einer imposanten Leistungssteigerung mit dem Reifen holte sich Darja VARFOLOMEEV als Dritte des Vorkampfes im nachfolgenden Reifenfinale den WM-Titel. Mit 35,750 Punkten verwies sie mit einem Vorsprung von einem halben Punkt und der schwierigeren Übung die Titelverteidigerin und Vorjahres-Mehrkampfweltmeisterin Sofia RAFFAELI auf den Silberrang. Bronze ging, wie im Vorjahr, an Ungarns Fanni PICNICKI (34,050). Die Potsdamerin Margarita Kolosov erreichte ebenfalls das Reifenfinale und wurde Fünfte.

♦♦ FINALERGEBNISSE  (Mittwoch 23. Sep.)

* R E I F E N
VARFOLOMEEV, Darja  (GER)  - (18,9) = 35,750  VIDEO
RAFFAELI, Sofia             (ITA) - (18.3) = 35,250
PIGNICZKI, Fanni        (HUN) - (17,9 ) = 34,050
  ...  5. KOLOSOV, Margarita  (GER) - (17.0) = 33,350
        ► Detaillierte Finalresultate
         > Qualifikation
VIDEO- Reifenfinale

Auch mit dem Ball lag zunächst Bulgariens Meisterin Stiliana Nikolova vor Darja Varfolomeev in Führung, doch auch hier setzte sich im abendlichen Finale Deutschlands Darja VARFOLOMEEV durch. Mit einer Siegleistung von 35,800 gab sie auch hier der starken Konkurrenz keine Chance, auch hier blieb der Titelverteidigerin mit dem Ball, der Italienerin Sofia RAFFAELI (35,200) diesmal "nur" der Silberrang und Bronze ging an Stiliana NIKOLOVA (35,150).
 
* B A L L
VARFOLOMEEV, Darja  (GER)  - (18.9) = 35,800  VIDEO
RAFFAELI, Sofia              (ITA) - (18.2) = 35,200
NIKOLOVA, Stiliana      (BUL)  - (18.5) = 35,150
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        > Qualifikation

VIDEO- Ballfinale

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TAG 2:  KEULEN  &  BAND  (* 24-08-2023)

* K E U L E N  (Update: Donnerstag 24.08.)
VARFOLOMEEV, Darja  (GER)  - (17.2) =34,350 VIDEO
KALEYN, Borjana          (BUL)  - (16.5) =33,550
ONOPRIENKO, Viktoria (UKR) - (16,7) =33,550
   ...
   8. KOLOSOV, Margarita  (GER)    - (15.2) =30,750
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                                   > Qualifikation

VIDEO- Keulenfinale
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Die Deutsche Meisterin und Vize-Weltmeisterin des Vorjahres im Mehrkampf Darja VARFOLOMEEV präsentierte sich nicht nur in überzeugender Wettkampflaune. Grundlage ihrer sensationellen Erffolge mit allen 4 Handgeräten waren auch ihre immensen inhaltlichen Substanzsteigerungen der Schwierigkeit, deren erfolgreiche Präsentation vor allem auch das Ergebnis hochqualifizierter und einfühlsamer Trainingsarbeit durch ihre Trainerin Julia RASKINA im Leistungszentrum Schmiden ist. Die Trainerin, die in der Spur ihrer ebenso erfolgreichen Mutter Natalja selbst auch internationale Erfolge mit Olympiasilber und 2x EM-Mehrkampfgold (für Weißrussland) feierte, ist ein leuchtendes Beispiel, dass sich erfolgreicher Leistungssport auf höchstem Niveau nur durch konsequente und koninuierliche Arbeit und klarer Zielorientierung am internationalen Spitzenniveau auch in Deutschland realisieren lässt!

* B A N D
VARFOLOMEEV, Darja  (GER)  - (16.4) =33,350 VIDEO
KALEYN, Borjana          (BUL)  - (15.3) =31,850
VEDENEEVA, Ekaterina (SLO)  - (14,6) =31,100
        ► Detaillierte Finalresultate
         > Qualifikation

VIDEO- Bandfinale
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Die Vervierfachung der deutschen WM-Titel in der modernen Ärä des Sports durch Darja Varfolomeev (nach ihrem WM-Titel Nr. 1 mit den Keulen im Vorjahr in Sofia) kommentierte der Weltturnverband FIG "... als den Beginn einer neuen Ära für die Rhythmische Gymnastik", die bis dahin im Schatten der stärkeren Nationen gestanden hatte".
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