09. Oktober 2007
Wuppertal / Deutschland
Rhönradturnen
VORSCHAU: Deutsche Meisterschaften Rhönradturnen- GYMfamily Event -
Am 13. Oktober 2007 werden in Wuppertal die 46. Deutschen Meisterschaften im Rhönradturnen ausgetragen.
Es werden spannende Wettkämpfe erwartet, denn die amtierenden Weltmeister Janin Oer und Achus Emeis haben nach den diesjährigen Welt-Meisterschaften in Salzburg (Österreich) erklärt, ihre Aktivenlaufbahn in den Einzel-Wettkämpfen zu beenden.
Beide haben sich in einem Interview zu den Deutschen Meisterschaft geäußert:
>> Die Meisterschaften in Wuppertal werden nun ohne Sie stattfinden. Wer wird sich aus Ihrer Sicht im kleinen Teilnehmerfeld bei den Männern durchsetzten? Gibt es Favoriten...?
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Die amtierende Norddeutsche Meisterin Sabine Bierfreund
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Janin Oer: Bei den Herren wird es aus meiner Sicht einen Zweikampf zwischen Julius Petri und Constantin Malchin geben, wobei Hendrik Strauß bestimmt auch für eine Überraschung zu haben wäre.
Achus Emeis: Bei den Männern wird der Mehrkampftitel auch meiner Meinung nach zwischen Constantin und Julius entschieden. Die Tagesform wird wohl entscheidend sein für den Ausgang des Wettkampfes. Julius ist stärker im Sprung - wenn er sein Training nach den WM so intensiv gestaltet hat wie angekündigt. Doch Constantin hat hier seit der WM etwas aufgeholt. Constantin ist für mich der sauberere Turner. Vor allem in der Spirale, jedoch auch im Geradeturnen. Die Leistungsdichte bei den Männern ist schmaler geworden und ich bin mir sehr sicher, dass Robert Maaser und Simon Knapp - ich würde mir sehr wünschen, wenn er wiederkommt - die bestehenden männlichen Turner aufmischen werden. Vor allem Robert wird durch seine überragenden Fähigkeiten im Sprung, aber auch durch seine enorm konstante und hohe Leistung mit der er seit Jahren turnt den andern Männern ein großes Hindernis werden.
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Julius Petri - holt er sich den Meistertitel?
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>> Was erwarten Sie von den Wettkämpfen der Frauen? Gibt es für Sie auch hier klare Favoriten bei den Titelkämpfen?
Janin Oer: Bei den Damen gibt es aus meiner Sicht mehrere Titelanwärter. Natürlich Sabine Bierfreund als amtierende Norddeutsche Meisterin, aber auch Svenja Grau, Kathrin Schad oder Annette Pusch zähle ich zu den Titelanwärtern. Vielleicht setzten sich aber auch Youngstars wie Anne Pursche oder Jenny Hoffmann überraschend in der einen oder anderen Disziplin durch, alles ist möglich. Auf jeden Fall ist das Feld recht eng und jeder kleine Fehler bei den nur noch zwei Disziplinen wird bei den DM über Plätze entscheiden. Ich freue mich auf jeden Fall auf einige neue Musikküren und spannende Wettkämpfe in Wuppertal und hoffe, dass sich ein paar mehr Damen fürs Springen entscheiden werden. Ich fand es sehr schade, dass nur wenige bei den Norddeutschen Meisterschaften im Sprung angetreten sind, zumal diese Disziplin in Zukunft international bestimmt eine entscheidende Rolle spielen wird.
Achus Emeis: Bei den Frauen wird es da schon um einiges interessanter. Da Janin nun leider keine Einzelmeisterschaften mehr bestreitet, wird der Titelkampf in diesem Jahr spannender sein als in den Jahren zuvor. Den Ergebnissen der Süddeutschen zu urteilen, wird der Deutsche Mehrkampftitel der Frauen dieses Jahr unter den Norddeutschen Teilnehmerinnen ausgemacht. Die Leistungsdichte ist dort momentan einfach zu hoch für den Süden. Sabine Bierfreund hat zwar die Norddeutschen gewonnen, doch turnten ihre ärgsten Konkurrentinnen fast ohne Ausnahme neue oder zumindest noch nicht ausgereifte Musikküren. Es fällt mir also schwer, eine Prognose für die Frauen abzugeben. Sabine Bierfeund turnte den konstantesten Wettkampf. Doch darf man nicht vergessen, dass die meisten der starken Turnerinnen stürzten. Meine Favoritinnen auf den Mehrkampftitel sind Annete Pusch, Sabine Bierfreund, Nina Nickel und Jenny Hoffmann. Es wird ein mit Sicherheit sehr spannender Wettkampf und ich freue mich schon sehr darauf!
>> Sie werden nun beide als Zuschauer und Betreuer mit in Wuppertal sein. Janin Oer, Sie sind seit 1992 bei jeder EM und WM dabei gewesen, haben 13-mal internationales GOLD gewonnen, bei Deutschen Meisterschaften standen Sie 18-mal ganz oben auf dem Treppchen. Wie schwer fällt es da, nun nur noch Zuschauer zu sein?
Janin Oer: Ich versuche es jetzt mal mit „dem Ruhestand“ – auch wenn es mir wirklich schwer fällt. Es ist eher eine „Vernunfts-“ als eine „Herzens-Entscheidung“ – denn das Training macht mir nach wie vor viel Spaß und fit für einen Wettkampf wäre ich auch noch, auch wenn ich das Training nach den WM schon ein bisschen herunter gefahren habe. Naja, mal schauen, was noch kommt. Lustig ist für mich, dass ich inzwischen schon so manche „Generation“ überlebt habe. Für einige jüngere Nachwuchsturner ist das scheinbar ein bisschen unverständlich, warum ich mit „der“ oder „dem“ auch schon in einem Team geturnt habe und jetzt immer noch turne...
>> Bei den Norddeutschen Meisterschaften haben Sie beide noch für die Vereinsmannschaft geturnt. Achus Emeis, ist nun wirklich Schluss oder werden wir Sie bei dem einen oder anderen Wettkampf noch sehen können?
Achus Emeis: Es ist schon etwas seltsam, den Einzelwettkämpfen nun nicht mehr als aktiver Turner beizuwohnen. Doch andererseits ist nach 17 Jahren auch genug - obwohl man niemals nie sagen sollte... Ich werde auch noch weiterturnen - nur keine Einzelmeisterschaften mehr. Der Dermbachpokal ist und bleibt eine Ausnahme...
46. Deutsche Meisterschaften Rhönradturnen Wuppertal, Sporthalle Adlerbrücke - Samstag, 13. Oktober 2007 - Wettkampfstätte Gesamtschule Barmen
Oberdörnen 20
42283 Wuppertal
Zeitplan 08.00 – 11.00 Uhr Einturnen
12.00 – 17.00 Uhr Mehrkampf (Eintritt frei)
19.00 Uhr Finalwettkämpfe (Eintritt 4 Euro – Kinder bis 10 Jahre frei)
Kartenvorverkauf beim ausrichtenden Verein:
Vohwinkeler STV 1865/80 e.V.
info@vstv.de oder Telefon 0202-73 60 67
>> Teilnehmerliste
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