Doch nicht nur die zeitliche Nähe habe die Verbindung zum Rhönrad gegeben, sondern auch die örtlichen Umstände hätten unweigerlich dazu beigetragen, führte Brigitte Brauner weiter aus, dass Rudi Beck das Rhönrad für sich entdeckt habe.
1949, auf seinem täglichen Weg von der Arbeit nach Hause, standen Rhönräder am Stadttheater in Würzburg. Kein Wunder, denn dort gab es seit 1928 die älteste, heute noch bestehende Rhönradabteilung der Welt, bei der Turngemeinde 1848 Würzburg. Rudi Beck selbst sei Kunstturner und Akrobat, also ein Bewegungskünstler der Frühzeit gewesen, so Brauner.
Das Rhönrad habe vom ersten Augenblick an eine große Faszination auf ihn ausgeübt. Er sei schnell ein guter Freund der lokalen Rhönradgrößen
Otto Faber und
Alfred Weimer gewesen und sogar bekannt mit dem
„Rhönradvater“ Otto Feick, den er 1956 mit anderen Rhönradpionieren in Schönau an der Brend zu Grabe getragen habe.
In Zusammenarbeit mit anderen Rhönradturnern gründete
Rudi BECK 1951 das Fachgebiet Rhönradturnen im Bayerischen Turnverband, zeichnete ein Jahr später mitverantwortlich für die Durchführung der 1. Bayerischen Meisterschaften im Rhönradturnen und die Beschreibung von Übungsteilen und Wertungsbestimmungen.
Ein Rhönrad-Pionier Als ehemaliger Kunstturner wusste er Fachbegriffe aus der Turnsprache auf das Rhönradturnen zu übertragen. Auch in der Praxis konnte er seine turnerischen Fähigkeiten im Rhönrad umsetzen. So zeigte er beim Bayerischen Landesturnfest 1956 in Bamberg erstmals in der Disziplin Sprung den Salto vom Rhönrad.
Im gleichen Jahr gründete er die Rhönradabteilung des ASV Rimpar, seiner Heimat bis heute. Die folgenden Jahre seien geprägt gewesen von seiner Lehrarbeit auf Landes- und Bundesebene, wusste
Brigitte Brauner weiter zu berichten.
Von 1972 bis 1994 sei Rudi Beck Landesfachwart Rhönradturnen des Bayerischen Turnverbandes gewesen und hätte seine langjährigen Erfahrungen auch in die Arbeit des Fachgebietes auf Bundesebene im Deutschen Turnerbund einfließen lassen. Unter seiner Leitung habe der BTV zahlreiche Deutsche Meister hervorgebracht und das Rhönradturnen große Verbreitung gefunden in allen Turnbezirken und Turngauen.
Mit seinen nunmehr 86 Jahren nutze Rudi Beck als Ehrenlandesfachwart des BTV noch immer jede Gelegenheit, das Rhönradturnen „live“ mitzuerleben und sei bei allen Meisterschaften und Events ein hochgeschätzter und gerngesehener Gast.
Brigitte Brauner beendete ihre Laudatio mit dem Dank an Rudi Beck für sein lebenslanges Engagement für den Rhönradsport auf Landes-, Bundes- und internationaler Ebene und sprach die Hoffnung aus, dass die „Rhönradgemeinde“ noch viele tolle und erlebnisreiche Veranstaltungen gemeinsam mit ihm bestreiten dürfe.
* Rhönrad-Förderverein / F. Obry