Japan's historisch erster Weltcup-Sieg! |
Das Berliner TEMPODROM hat sicher schon viel attraktive Inhalte und sensationelle Dinge erlebt: Eine Rhönrad-Weltcup-Veranstaltung allerdings noch nicht! Mit Unterstützung des Berliner Turnerbundes gelang es, eine erstaunlich große und erwartungsfrohe Zuschauerkulisse (!) in diese amphietheater-ähnliche Event- und Konzertlocation am Anhalter Bahnhof zu organisieren, die für die vier besten Rhönradnationen der Welt aus Japan, den Niederlanden und aus Deutschland eine stimmungsvolle und würdige Kulisse bildete. ... und eine weitere Neuigkeit lieferte das Ergebnis: Erstmals gewinnt JAPAN diesen World Team Cup im Lande der Rhönrad-Erfinder vor Deutschland - dem bislang ununterbrochenen Seriensieger aller vorangegangener Weltpokals - der gemeinsam auf Rang zwei mit den Niederlanden und der Schweiz einkam, und dies wohl als eine erste, empfindliche Niederlage hinnehmen muss.
Es war eine äußerst spannende, hochkarätige Auseinandersetzung der vier Topnationen auf Augenhöhe - wenn auch mit einem kuriosen Endergebnis - die den Beweis antrat, dass das internationale Rhönradturnen auf gutem Entwicklungswege zu sein scheint!
Deutschland wollte eigentlich wieder den Pokal ... !
Sie kamen aus vier Vereinen, sie stehen für vier unterschiedliche Arten zu turnen und sie vertraten zwei Generationen.
Für Deutschland setzte Bundestrainerin Katja Homeyer auf ein recht unterschiedliches Kleeblatt:
Sarah Metz, Kathrin Schad, Laura Stullich und Riccarda Vogel haben die Männer aus dem Rad verdrängt.
Mit einer reinen Frauenmannschaft wollte Deutschland erneut den Pokal holen.
Die starken gegenerischen Teams für die ehrgeizigen Gastgeberinnen hier im Berliner Tempodrom kamen aus der Schweiz, den Niederlanden und aus Japan!
Es war eine grandiose Demontration des internationalen Rhönradturnens, wie sie die deutsche Hauptstadt noch nicht gesehen hatte ...:
... Rhönrad-TV fasste das Ereignis in dieser Summary zusammen:
* Youtube (1.012)
Aktuelle Wettkampfverlaufs-Notizen ....:
... nach Halbzeit führten die Niederlande (14) vor Deutschland und der Schweiz (je 7) und vor Japan (6)...!
... Der Zwischenstand nach Runde 4 (von 6):
1. NED (16 Pkt), 2. Japan (14), 3. Deutschland (10), 4. Schweiz (8)
... dann vor der letzten Runde: unglaublich spannende Situation:
Deutschland 12, Schweiz 16, Niederlande und Japan aber führen (noch) mit je 17 Punkten --- da setzen die deutschen Mädchen ihren Joker ...!!
Laura Stullich müsste 8 Punkte holen - die anderen Mannschaften müssten patzen ... ... absolut enge Punktstände ... es wird gerechnet ...
Laura Stullich turnte zwar fehlerfrei durch, bekam aber nur drei Punkte - nach Einsatz des Jokers (Verdoppelung: = 6), während die gesamte Konkurrenz sich beim Jokereinsatz das jeweilige Maximum von acht Punkten holte ...!
Danach kamen noch die Japaner, witterten ihre Chance ... und auch sie blieben fehlerfrei und gewannen erstmals den World Team Cup im Rhönradturnen bei seiner 7. Auflage - und dies gewissermaßen in der "Höhle des Löwen", bei den Deutschen, deren internationale Konkurrenten ihnen nun immer dichter auf den Pelz rücken, wie auch schon die letzte WM 2013 in Chikago andeutete.
►► Detailliertes Mannschaftsergebnis
* ... lesen Sie dazu auch unsere ► GYMmedia-Vorschau
W E T T K A M P F B E R I C H T
- von Henning Henningsen, IRV-Presse
RUNDE 1: - ... die Schweizer legten mit Cheyenne Rechsteiner zu Beginn direkt eine 10,10-Punkte-Spirale auf das extra ausgelegte Parkett. Ein guter Einstieg, der nur noch von dem Niederländer Boy Looijen getopt wurde. Wohlweislich hatten die Niederländer direkt in der ersten Runde ihren Joker eingesetzt und konnten damit ihre Punktzahl auf 8 Rundenpunkte verdoppeln. Für Sarah Metz im Sprung .... mit 8,65 Punkten, reichte es nur für einen Punkt in Runde 1.
RUNDE 2: - Den holprigen Start für das deutsche Team glich Laura Stullich mit ihrer Spirale aus: 10,90 Punkte schlug keine andere Nation, so dass Deutschland mit vier weiteren Punkten aufholen konnte.
RUNDE 3: - Wieder Boy Looijen aus den Niederlanden, der in der Spirale (10,60 Pkt.) den Japaner Yasuhiko Takahashi im Sprung (10,50 Pkt.) nur hauchdünn auf den zweiten Rang verwies. Somit erhielten die Niederländer vier weitere, die Japaner drei weitere Rundenpunkte. Riccarda Vogel (9,40) bekam in der Musikkür zwei Punkte für Deutschland.
(Die Halbzeitpause nutzen drei Cyr-Turner und eine Cyr-Turnerin für ihre Bewegungskünste im Cyr-Wheel. Damit gaben sie der Veranstaltung einen weiteren Blickwinkel auf den Rhönradsport, der den Zuschauern deutlich zusagte. Sie bedankten sich bei dem Quartett mit lautstarkem Applaus.)
RUNDE 4: - Kathrin Schad mit der Spirale, ... leider patzte sie bei einem ihrer Risikoteile - dem Handstand in der Spirale - und musste einen Großabzug in Kauf nehmen. Mit Willensstärke, wiederholte sie die Übung erfolgreich und erhielt noch beachtliche 10,05 Punkte. Aya Horiguchi aus Japan überbot aber auch noch diese Wertung (11,05 Pkt.) mit ihrer Musikkür.. dass brachte die Japaner durch den Joker 8 Punkte und damit in aussichtsreiche Position für den Titel.
RUNDE 5: - Die Schweizerin Cheyenne Rechsteiner, mit ihrer Musikübung und einem Endwert von 10,45 Punkten sahnte 8 Jokerpunkte ab und sicherte sich den ersten Rang in dieser Runde. Knapp dahinter Daisuke Mori (JPN) in der Spirale (10,20 Pkt.) und Sarah Metz (GER) ebenfalls mit ihrer Musikkür (10,05 Pkt.). Für Deutschland blieben somit aber nur zwei Punkte. Deutschland lag ziemlich zurück, hatte allerdings den Joker noch in der Hinterhand.
RUNDE 6: - Diesen wollte Laura Stullich mit ihrer Musikkür nutzen. Mit 11,10 Punkten gelang ihr zwar die zweitbeste Wertung des Abends, die jedoch im direkten Anschluss der Japaner Yasuhiko Takahashi mit seiner Musikdarbietung noch um 0,40 Punkte übertraf (11,50 Pkt.). Deutschland bekam damit "nur" sechs Rundenpunkte ein, womit Japan sich an allen Teams vorbei auf den ersten Platz schob. Mit der letzten Übung des Abends machten die Japaner damit ihren ersten Erfolg bei einem Team World Cup perfekt! Die restlichen drei Teams teilten sich die Silbermedaille, jeweils mit 18 Rundenpunkten. Dem deutschen Team war die Enttäuschung anzusehen, denn erstmals seit 2002 wurde es geschlagen ...!
Die Leistungen der Japaner überzeugten auch in der Gesamtwertung: Mit 60,750 Punkten erturnten sie 0,60 Punkte mehr, als die vier deutschen Damen (60,150 Pkt). Auch nach Wertungspunkten haben die Japaner das deutsche Team damit geschlagen. Die Mannschaft aus der Schweiz erturnte insgesamt 57,650 Punkte vor dem Team aus den Niederlanden mit 57,150 Punkten.
Dieser Wettkampf auf sportlicher Augenhöhe verdeutlichte damit einmal mehr die Klasse der Sportler und Athleten. So spannend wie an diesem Abend im Berliner Tempodrom, war es lange nicht mehr. Die deutsche Hauptstadt hat sich mit diesem rundum gelungenem Team World Cup ein wahrliches, kleines (Rhönrad-) Denkmal gesetzt!
* nach Informationen von H. Henningsen (IRV)
* Super Veranstaltung, hochkarätiger Sport - ... traurige Medienbilanz: Einzig der "Berliner Woche" war dieses Ereignis eine journalistische Mühe wert.
(Dafür registrierten die GYMmedia-Portale am Wochenende täglich jeweils über 20.000 User aus > 160 Nationen...!)
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