20. Oktober 2012  
Wurmlingen  
Rhönradturnen

51. Deutsche Meisterschaften im Rhönradturnen mit Überraschungen

Faustdicke Überraschung gab es bei den von der TG Seitingen-Oberflacht in Wurmlingen ausgerichteten 51. Deutschen Meisterschaften im Rhönradturnen 2012. : Die aktuelle Deutsche Juniorenmeisterin Riccarda Vogel (TSV Bayer 04 Leverkusen) schlug bei ihrem ersten Auftritt bei den Erwachsenen die mit nationalen und internationalen Titeln geschmückte Damenkonkurrenz und besiegte zudem mit einem „Wimpernschlag“, nämlich fünf Hundertstel Punkten die Lokalmatadorin und favorisierte Katrin Schad (TG Seitingen-Oberflacht), die sich in heimischer Halle mit der Vizemeisterschaft begnügen muss.
Auf Platz drei landete die Titelverteidigerin von 2011, Svenja Trepte, wie ihre Nachfolgerin für Leverkusen am Start,
Ein weiteres Jahr Tristesse bei den Männern.
War das Teilnehmerfeld schon vor einem Jahr in Rimpar äußerst dürftig besetzt, so sah es zwar im Vorfeld besser aus, denn Robert Maaser wollte wieder mitmachen und auch „Altmeister“ Constantin Malchin hatte sich aus seinem "selbstverordneten Ruhestand" wieder ins Rad begeben und sich bei den Norddeutschen für diese nationalen Titelkämpfe qualifiziert.
Doch vor Ort in Wurmlingen kam alles anders: Maaser und Malchin waren verletzungsbedingt nicht dabei, blieben letztendlich nur noch drei Herren unter sich.
Es gewann kaum überraschend der Vorjahressieger Christoph Clausen (TSB Flensburg) vor Marcel Schawo (SV Rugenbergen) und Clausens Vereinskamerad Jannik Stühr.
Da die Ergebnisse dieser Deutschen Meisterschaften auch maßgebend sind für die Zusammensetzung des Bundeskaders, der dann im Frühjahr die WM-Qualifikation austurnt, waren natürlich auch noch weitere Platzierungen von Bedeutung.
Die Deutschen Rhönrad-Finals 2012
_________________________________

Christoph Clausen gewinnt alle Finals

Leichtes Spiel für Christoph Clausen in den drei Finals zum Abschluss der Deutschen Meisterschaften im Rhönradturnen. Nach den Ausfällen von Robert Maaser und Constantin Malchin hatte der Flensburger keine wirkliche Konkurrenz mehr zu fürchten, ohne den anderen Teilnehmern und deren Leistungen damit zu nahe treten zu wollen, und konnte sich eigentlich nur noch selbst schlagen.
** Mit 10,00 Punkten sicherte er sich zunächst mal den Titel im Geradeturnen vor Marcel Schawo (Rugenbergen, 7,90 Pkt.) und Jannik Stühr (Flensburg, 7,10 Pkt.).
* Die Turnerinnen begannen mit dem Spiraleturnen.
Maren Opfermann (SV Kirchweyhe) eröffnete mit 9,90 Punkten, die die Weltmeisterin Laura Stullich (TSV Marburg-Ockershausen) schon nicht mehr erreichte, weil sie ihre Übung unterbrechen musste und deshalb nur auf 9,60 Punkte kam. Auch Svea Streckert von der SG Heisingen „stürzte“ beim Spagat und hatte mit dem Ausgang dann nichts mehr zu tun. Als Vierte stieg die neue Deutsche Meisterin Riccarda Vogel ins Rad und verließ es mit 10,05 Punkten. Das war schon mal ein Pfund für die beiden noch folgenden Favoritinnen in dieser Disziplin. Svenja Trepte (Leverkusen) erhielt während ihrer Spiraleübung dann zwei Großabzüge und landete abgeschlagen bei 8,0 Punkten ... 
Riccarda Vogel zeigte dann einen gestreckten Salto mit ganzer Schraube, konnte ihn aber im ersten Versuch nicht stehen und landete beim zweiten auf dem Hinterteil (7,700 Pkt.).

Den Abschluss des Sprungfinales und die Entscheidung musste also mit Sarah Metz (Foto, links) vom SV Neuhof fallen.
Und sie enttäuschte in ihrer Paradedisziplin nicht, nutzte die Gelegenheit des „schwächelnden“ Teilnehmerfeldes und erreichte mit einem Salto rückwärts gestreckt mit ganzer Drehung 8,950 Punkte und den Sieg im Sprungfinale.

Yana Looft

Doch die Kampfrichter gingen nur bis 11,00 Punkten mit. Und auch die nachfolgende Jenny Hoffmann aus Strausberg schob sich mit 11,05 Punkten noch vor die Lokalmatadorin von der TG Seitingen-Oberflacht.
Mit Svenja Trepte folgte eine weitere arrivierte Turnerin, der man den Sieg zutrauen musste. Sie hatte zu Beginn ihrer Übung kleine Wackler und im letzten Teil so wenig Schwung, dass ihr Schraubenabgang erst nach Musikende kam. Keine Chance in der Endabrechnung (9,85 Pkt.) bei dieser starken Konkurrenz. Sie landete noch hinter Sarah Metz (SV Neuhof, 10,30 Pkt.) auf dem letzten Platz.
Den Schlusspunkt musste also die Weltmeisterin Laura Stullich setzen, die schon im Mehrkampf am Nachmittag mit der besten Musikkür im Geradeturnen geglänzt hatte. Ihre starke Vorstellung honorierten die Kampfrichter aber nur mit 11,05 Punkten, die sie mit Jenny Hoffmann zusammen auf den zweiten Platz brachte. Die Siegerin hieß also Yana Looft, von Beginn an auf Platz eins und für sie sicher eine kleine Entschädigung für den Mehrkampf, in dem sie sich nach den Ergebnissen der Regionalmeisterschaften ein besseres Abschneiden erhofft hatte.
Fast tragisch der Ausgang für Kathrin Schad, der es in heimischer Halle nicht vergönnt war, aufs „Treppchen“ zu turnen.

   >> Detaillierte Finalresultate