17. April 2008
C H I N A
Happy Gymnastics
... see YOU in Beijing! Ortstermin bei den Olympiagastgebern ...
|
Ivonne HERR vor Chinesischer Mauer
|
Mit der deutschen Sportjugend in China
Alle reden über China, wer aber in diesen Tagen ein solches BIld, mit der echten chinesischen Mauer im Hintergrund machen kann, der hat tatsächlich was zu erzählen:
<< GYMmedia-Korrespondentin Ivonne HERR begleitete eine Delegation der Deutschen Sportjugend (DSJ) mit ca. 100 Mitgliedern auf einer Chinareise, die auf Einladung des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao die Stadte Shanghai, Tianjin und Peking bereiste und brachte, fünf Monate vor den Olympischen Spielen, authentische Eindrücke mit ...
'Be a nice host ...!' Aufforderung allerorten am Straßenrand
|
Countdown: ... Momentaufnahme, 133 Tage vor Eröffnung der Spiele am 8. August
|
CHINA - fünf Monate vor den Olympischen Spielen 2008
* Reiseeindrücke von Ivonne HERR -
Diplomsportwissenschaftlerin, Darmstadt -
„Nicht hinfahren ist wie nicht hingucken“,
so die Motivation der meisten der Delegationsteilnehmer.
Tolerant, offen und mittels Sport als bestmöglicher Kontaktmöglichkeit wollten die Gruppenteilnehmer den Dialog mit den chinesischen Partnern und der Bevölkerung suchen und so ein Stück weit zur Öffnung Chinas beitragen.
Die Organisatoren der dsj, des Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als auch der Vertreter des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ermunterten die Gruppenmitglieder im Rahmen des zweitägigen Vorbereitungstreffen zur sensiblen Diskussion kritischer Themen ... - aber es blieb weitestgehend ein Vorhaben, das nur in Ansätzen umsetzbar schien.
|
'Hart trainiren, um noch bessere Erfolge zu erzielen...!' - so diese Losung in der beeindruckenden Schwimmhalle
|
Ein erlebnisreiches und interessantes, aber nahezu minutiös durchorganisiertes Delegationsprogramm erschwerte den Teilnehmern die Kontaktaufnahme und den Meinungsaustausch mit den chinesischen Partnern.
Dennoch beeindruckten die Besichtigungen eines riesengroßen Trainingszentrums in Shanghai, der Sportuniversität in Peking (die renommierteste Sporthochschule Chinas), des gigantischen Olympischen Dorfes und nicht zuletzt des „Vogelnestes“, wie das Olympiastadion gerne genannt wird.
|
Das 'Vogelnest', Pekings futuristisches Olympiastadion, in diesen Tagen ...
|
|
Der Oriental Pearl Tower - der dritthöchste TV-Turm der Welt; auch hier Olympia-Symbolik in Shanghai,
|
Auch die typischen Sehenswürdigkeiten Shanghais und Pekings, wie der Oriental Pearl Tower, der dritthöchste Fernsehturm der Welt, die chinesische Mauer und die weitläufige verbotene Stadt begeisterten.
Das vom "Allchinesischen Jugendverband" (ACYF) professionell organisierte Abendprogramm war zumeist von formellen Begegnungen der Delegation mit ranghohen politischen und sportpolitischen Persönlichkeiten geprägt. Da blieb für die Gruppenteilnehmer wenig freie Zeit für das Knüpfen von Kontakten – was möglicherweise ganz im Sinne der chinesischen Gastgeber war. Auch wenn Staatsekretär Gerd Hoofe vom Bundesfamilienministerium bei mehreren Begrüßungsreden und beim Empfang in der deutschen Botschaft in Peking „Transparenz, Offenheit und Dialogfähigkeit“ forderte, gestaltete sich deren praktische Umsetzung, an der alle Delegierte so interessiert waren, nicht einfach. Umso mehr faszinierten uns Erlebnisse „außer der Reihe“, die nicht immer vorherseh- und durch die chinesischen Betreuer planbar waren.
|
Thai Chi Ball : Gruppenharmonie im Park mit Schläger und Ball ....Alltagsbilder an einem gewöhnlichen Vormittag!
|
Zum Beispiel sportliche Begegnungen mit der chinesischen Bevölkerung im Park rund um den Himmelstempel in Peking. Man traf dort hunderte von Menschen, die sich gemeinsam körperlich betätigten - sei es in Gesellschaftstanz, durch Gymnastik mit Bändern, Schwerttanz, Tai Chi und mit dem Tai Chi-Ball. ...
|
... diese ältere Dame jonglierte einen Mini-Ball - ... minutenlang!
|
... und das an einem „durchschnittlichen“ Mittwochvormittag!
Spontan nahmen sich einige Jugendliche trotz straffem Programmplan die Zeit, zusammen mit den Chinesen zum Teil fremde Bewegungsformen auszuprobieren.
Wie junge und ältere Chinesen hier gemeinsam sportlichen Aktivitäten nachgehen, ohne Scheu, in großer Selbstverständlichkeit und mit gegenseitigem Respekt unabhängig vom jeweiligen Alter beeindruckte die Jugendlichen außerordentlich.
Dabei erstaunte die Agilität, Koordinations- und Bewegungsfähigkeit der vorwiegend älteren Menschen sehr und diese Eindrücke wirkten wie aus einer anderen Welt.
Die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele laufen auf vollen Touren.
Die positive Grunstimmung und die Vorfreude der Bevölkerung in der Olympiastadt sind deutlich zu spüren. Vor allem die umfangreichen Renovierungen und umfassenden Baumaßnahmen in Peking fallen auf.
Countdowns an mehreren Stellen in der Stadt zählen die Tage bis zur Eröffnung der Olympischen Spiele.
Schilder, die die Bevölkerung ermuntern, engagierte und freundliche Gastgeber zu sein und so harmonische Spiele zu gewährleisten, schmücken das Stadtbild.
China nimmt diesbezüglich seine besondere Aufgabe als Veranstalter der Olympischen Sommerspiele sehr ernst – so waren sich die Gruppenteilnehmer einig.
Trotz der vielfach diskutieren politischen Missstände und den vielen Problemen „hinter den Kulissen“ waren sich die meisten Jugendlichen sicher:
„Uns dürften die organisatorisch und von der Inszenierung her besten Olympischen Spiele bevorstehen! Die Athletinnen und Athleten dürfen sich darauf freuen.“
|
Die DSJ-Delegation mit Schülern des Nankai-Sportgymnasiums in der 11-Millionen-Metropole Tianjin, Gastgeberstadt der Turn-Weltmeisterschaften 1999
|
„One world – One dream“.
Die Delegierte dieser besonderen Reise, die aus deren Sicht einen merklichen Schritt für China in Richtung Öffnung bedeutete, können den Olympioniken nur mit auf den Weg geben, beim Besuch der Spiele auch ihre Einstellungen zum Sport, zu ihrer westlichen Kultur und ihrem Alltag weiter zu tragen.
Dies wird bei den Menschen dieses gigantischen Staatens einen bleibenden Eindruck hinterlassen und das Interesse an westlichen Vorstellungen entwickeln und vertiefen.
Die Olympischen Spiele in Peking werden - so gesehen - viel mehr als eine Momentaufnahme des politischen Zeitgeschehens:
Sie stellen langfristig gesehen vielleicht doch eine Chance zur Öffnung dar : „One world – One dream“.
* Aus China für GYMmedia INTERNATIONAL
Ivonne HERR, Darmstadt