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Ariella Kaeslin (SUI), Djanis Sawenkow (BLR) - beste Mehrkämpfer
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Sowohl die Schweizer Kunstturner als auch die Kunstturnerinnen sorgten in Freienstein für positive Überraschungen: Beide Equipen gewannen die Mannschaftswertung gegen Weissrussland und Polen. Die Männer siegten mit 209,45 punkten vor Weissrussland mit 207,85. und vor Polen mit 192,65 Punkten. In der Einzelwertung lag Dzianis Sawenkow vor Mark Ramseier.
Die Schweizer Frauen gewannen mit 136,90 vor Weissrussland (127,00) und Polen (123,675). Ariella Kaeslin (SUI) sicherte sich zudem den Einzelsieg....
Beim Männer-Länderkampf sah man ein regelrechtes „Sturzfestival“, vor allem von Weissrussland, einem Team, das vor nicht allzu langer Zeit noch den Schweizern hoch überlegen war. Die Schweizer lagen bis zur vierten Disziplin teilweise klar vor Weissrussland, doch nach dem Bodenturnen der Schweizer (fünf Stürze) führten die Weissrussen, die mit drei Turnern aus den Weltmeister-Riege von 2002 angetreten waren, mit 1,45 Punkten Vorsprung. Dieser Rückstand schien nicht mehr aufzuholen –glaubte man. Doch es kam anders: Die Schweizer erzielten am Pferd mit 36,05 ein relativ hohes Resultat, während gleichzeitig drei Weissrussen vom Reck regelrecht abstürzten. Und so lagen die Schweizer in der Endabrechnung 1,60 Punkte vor ihrem enttäuschten Gegner.
Dass die Schweizer am Pferd, ihrem eigentlichen „Sorgengerät“, einen Umschwung erreichten, lag an Mark Ramseier (9,30) und Philippe Sager (9,60), die zusammen mit Kevin Bachmann an den Ringen (9,45) Zehnerübungen präsentierten. Dies gelang sonst nur noch dem weissrussischen Routinier Dimitri Kasparowitsch, dem mit 28 Jahren ältesten der 18 Turner, an den Ringen (9,30). Philippe Sager empfahl sich mit 9,60 am Pferd, dem Höchstwert aller Übungen, gleichzeitig für eine EM-Teilnahme.
Das Einzelklassement führt der starke Allrounder Dzianis Sawenkow (BLR) an, der wegen eines Sturzes vom Reck (7,90) mit 53,25 ein relativ tiefes Total erzielte. Zurückzuführen ist dies auch auf das bei den Männern abgeänderte Taxationsreglement, das alle Übungen (Ausnahme Sprung) 0,4 Punkte schwächer einstuft als noch letztes Jahr.
Resultate, Dreiländerkampf. Männer:
1. Schweiz 209,45. 2. Weissrussland 207,85. 3. Polen 192,65
Geräte:
- Boden: 1. BLR 33,00. 2. SUI 32,40. 3. POL 30,10.
- Pferd: 1. SUI 36,05. 2. BLR 32,90. 3. POL 29,80
– Ringe: 1. BLR 37,15. 2. SUI 36,40. 3. POL 32,10
– Sprung: 1. BLR 36,95. 2. SUI 36,65. 3. POL 35,30
– Barren: 1. BLR 34,85. 2. SUI 34,65. 3. POL 32,55
– Reck: 1. SUI 33,30. 2. BLR 33,00. 3. POL 32,80.
Einzel-mehrkampf:
1. Dzianis Sawenkow (BLR) 53,25 (8,75, 8,90, 9,25, 9,25, 9,20, 7,90)
2. Mark Ramseier (SUI) 51,70 (7,80, 9,30, 8,90, 9,35, 8,60, 7,75)
3. Dimitri Sawitzki (BLR) 51,10
4. Claudio Capelli (SUI) 50,55 (7,85, 8,20, 8,10, 8,80, 9,05, 8,55)
5. Alexander Biarhowin (BLR) 49,95
6. Roman Kulesza (POL) 48,80
7. Kamil Hulboj (POL) 48,80
(- nur 5 Geräte: 8. Niki Böschenstein (SUI) 43,15; 9. Flavio Fanconi (SUI)43,00; 10. Kevin Bachmann (SUI) 42,60.
- nur 3 Geräte: 16. Philippe Sager (SUI) 26,55 (Pferd 9,60))
Bei den Frauen hatte man den Mannschaftserfolg erwartet, obwohl Melanie Marti wegen einer Armverletzung nur auf dem Balken turnte und die Riege in den drei andern Disziplinen ohne Streichnote auskommen musste. Der Vorsprung von 9,90 Punkten auf Weissrussland (und 13,225 auf Polen) ist rekordverdächtig. Dabei hatte auf dem Balken mit fünf Stürzen der Wettkampf schlecht begonnen. Danach turnten die Schweizerinnen aber nahezu optimal – und die Gegnerinnen patzerten am Laufmeter.
Ariella Kaeslin stürzte einmal vom Balken (8,55). Die restlichen drei Übungen gelangen gut, so dass sie mit 35,075 auch die Limite für eine Teilnahme an den Europameisterschaften Anfang Juni in Debrecen (Un) überbot. Der dreifache Triumph der Schweizerinnen im Einzel (Kaeslin vor Linda Stämpfli und Danielle Englert) ist einerseits erfreulich, bestätigt jedoch auch die Inferiorität der beiden Gastmannschaften.
Bericht: Erwin Hänggi, Medienverantwortlicher Kunstturnen STV
RESULTATE, Frauen:
1. Schweiz 136,90. 2. Weissrussland 127,00. 3. Polen 123,675.
Geräte:
– Sprung: 1. SUI 34,525. 2. BLR 33,30. 3. POL 33,125
– Stufenbarren: 1. SUI 35,125. 2. BLR 33,20. 3. POL 29,10
– Balken: 1. SUI 32,775. 2. BLR 29,25. 3. POL 28,975
– Boden: 1. SUI 34,475. 2. POL 32,475. 3. BLR 31,25
Einzel-Mehrkampf:
1. Ariella Kaeslin (SUI) 35,075 (9,05, 8,80, 8,55, 8,675)
2. Linda Stämpfli (SUI) 34,10 (7,85, 8,75, 8,675, 8,825)
3. Danielle Englert (SUI) 33,675 (8,825, 9,025, 7,15, 8,675)
4. Marta Pihan (POL) 33,525
5. Irina Siruts (BLR) 32,55
6. Olga Tiarentiawa (BLR) 31,75
( – nur 3 Übngen; 12. Joy Studer (Sz) 24,40
– nur 1 Übung: 16. Sabina Flückiger (Sz) 8,55. 17. Melanie Marti (Sz) 8,25