Nach dem Studium der Erziehungs- und Kulturwissenschaften an der TH Braunschweig trat Willi Greite im Oktober 1935 seine erste Lehrerstelle in Thedinghausen an, wechselte von dort an die Mittelschule Wolfenbüttel und wurde 1937 mit 26 Jahren zum jüngsten Gausportwart für Niedersachsen/Bremen gewählt. 1940 zum Wehrdienst einberufen, wurde er im Zweiten Weltkrieg als Infanterieleutnant mehrfach verwundet. Aus seiner im Krieg geschlossenen Ehe mit Irmgard Rotermund gingen drei Kinder, Elke,
Wulf Greite - der langjährige TKH-Manager - und Helma, hervor.
Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft engagierte sich Greite zunächst als Hauptsportwart im MTV Braunschweig, bevor er 1949 im Landessportbund Niedersachsen das Amt des Landessportwartes übernahm, das er in beispielhafter Weise über 37 Jahre ausübte.
Im Beruf wurde er über die Zwischenstufen als Lehrer und Rektor in Wolfenbüttel als Sportreferent in das Niedersächsische Kultusministerium berufen, wo er bis zum leitenden Ministerialrat aufstieg, bevor er 1976 in den Ruhestand trat. 1985 wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz verliehen.
Als Turnpräsident Fürsprecher für Breitensport
Nachdem er bereits von 1966 bis 1970 DTB-Vizepräsident gewesen war, führte Willi Greite über zwölf Jahre von 1974 bis 1986 den Deutschen Turner-Bund als Präsident. Dabei war ihm wie in seinem Beruf die Förderung des Breitensports ein besonderes Anliegen. Im Deutschen Sportbund gehörte er dem Wissenschaftlichen Beirat von 1964 bis 1978 an, zählte als Mitglied des damaligen Arbeitskreises „Zweiter Weg“ von 1960 bis 1970 zu den Mitbegründern der späteren Sport-für-alle-Bewegung und wurde 1978 in das Präsidium des DSB gewählt. Dort wirkte er bis 1986 mit vielen Initiativen als Vorsitzender des Bundesausschusses Ausbildung und als stellv. Vorsitzender der DSB-Führungs- und Verwaltungsakademie in Berlin. Als Willi Greite 1986 aus Altersgründen von seinen Ehrenämtern zurücktrat, wurde er vom DTB zum Ehrenpräsidenten und vom DSB und LSB Niedersachsen zum Ehrenmitglied ernannt.
Nach einem in jeder Hinsicht erfüllten Leben starb Willi Greite am 29. Dezember 1992 im 82. Lebensjahr an Herzversagen in seinem Haus in Hänigsen bei Hannover. Einen schweren Verkehrsunfall wenige Jahre vorher, bei dem der Tod schon an der Schwelle stand, hatte er nach längerem Krankenhausaufenthalt zwar überstanden, doch der Substanzverlust war auch für einen Kämpfer wie ihn zu groß gewesen.
* Quelle: D O S B, Presse
(Zwischentitel/Foto: GYMmedia INTERNATIONAL)