06. September 2023  
Lausanne, SUI  
Gerätturnen

Weltschwimmverband mit eigentümlichen Neutralitätskriterien für russische und belarussische Athleten

* Kommentar --: Der Weltschwimmverband, der sich seit Kurzem "World Aquatics" nennt, und dem 209 nationale Verbände angehören, hat auf seiner montäglichen Bürositzung (04. 09.) einstimmig "... eine Reihe von Kriterien beschlossen, die es Wassersportlern mit russischem und weißrussischem Pass ermöglichen soll, als neutrale Einzelsportler an künftigen World Aquatics Wettbewerben teilzunehmen." Weltverbandspräsident Hussain AL-MUSALLAM (KUW) nannte dies, trotz des Angriffskrieges gegen die Ukraine und auch der Zerstörung der dortigen nationalen Infrastruktur des Sports, "eine herausfordende Aufgabe".
Nach dem Weltturnverband FIG will also nun auch eine zweite olympische Kernsportart, das Schwimmen, den IOC-Intentionen folgen, um dem eindeutig als Aggressor kriegsführenden Russland und seinen russischen Sportlern den Olympiastart in Paris zu ermöglichen. Eigentümliche und schwer zu fassende "Neutralitätskriterien" - wie auch jene unkonkreten Verhaltensvorgaben, die Turn-Präsident Morinari WATANABE (JPN) den Turnern empfielt, sehen dabei für die nächsten Schwimm-Weltmeisterschaften eher nach kaum zu kontrollierender Gesinnungsschnüffelei und Schönrederei bzw. nach "Redeverbot" aus, die in solchen Vorgaben gipfeln sollen, sich z. B. als Athlet oder Athletin von Auftritten vor Medien oder von Pressekonferenzen fern zu halten ... (?)!
!!  Lesen Sie dazu unseren Kommentar vom 21.Juli 2023:
  Wie sich die FIG um "die ganze Turnfamilie" kümmern will

.
Das muss wohl nicht nur so manchem russischen oder weißrussischen Journalistenkollegen mehr als befremdlich in den Ohren klingen, ähneln doch solche Töne sehr jenen, die sie unter Androhung von Sanktionen in ihren eigenen Ländern kennen und denen sie ausgesetzt sind!

Nach aktuellen Aussagen des IOC-Präsidenten Dr. Thomas BACH (GER) gelte jedoch ein Totalverbot für russische Sportler bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris, wie es die Ukraine fordert, als „nicht möglich.“
* Konkret heißt es in den IOC-Leitlinien dazu: „Sportlern, die den Krieg nicht unterstützen und die nicht mit dem Militär oder anderen Diensten in Russland oder Weißrussland verbunden sind, (sollte es erlaubt sein), als individuelle und neutrale Athleten, aber nicht als Vertreter ihres Landes, anzutreten.“ bemerkte der Olympia-Chef.
Gut zu wissen, dass sich eine der olympischen Stammsportarten, die Leichtathletik durch ihren, eben im Amt mit großer Mehrheit wiedergewählten Präsidenten und früheren  Welt-Top-Athlet Sebastian COE, (GBR) eine eindeutige und klare Haltung zeigt:
"Ohne Abzug der Russen aus der Ukraine - keine Rückkehr in internationale oder olympische Arenen!
(c) gymmedia / Eckhard Herholz
.