24. März 2006  
Cottbus  
Gerätturnen

Weltcup TURNIER DER MEISTER Cottbus: Die Qualifikation

Bei der Qualifikation des '30. Turnier der Meister' war die 30-jährige Oksana Tschusowitina wieder einmal die beste am Sprung!
Die Berlinerin Katja Abel folgte auf Rang 5. Am Stufenbarren präsentierte Li Ya aus China eine sehr spektakuläre Übung, welche ihr die Führung brachte, dahinter auf Rang 2 überraschend Jenny Brunner aus Chemnitz, die sich auch für das Bodenfinale qualifizierte. Hier führte die Russin Irina Isajewa , während am Balken Jana Bieger aus den USA die Beste war.
Bei den Männern zeigte sich am Boden Weltmeister Diego Hypolitho (BRA) standesgemäß als Bester. Fabian Hambüchen schaffte 4 Finals (!). Am Pferd trat Daniel Popescu (ROM) in die Fußstapfen von Marius Urzica - Thomas Andergassen landete mit solider Leistung auf Rang 5. Alexander Safoshkin aus Russland führt das Feld an den Ringen an, Barrenweltmeister Mitja Petkovsek (SLO) dominierte am Stützgerät und der Schweizer Christoph Schärer am Reck.

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Jana Bieger (USA) - Qualifikations-Zweite am Sprung und -Erste am Balken

Qualifikation Sprung Frauen
Das Feld bei den Frauen am Sprung war mit 20 Teilnehmerinnen das kleinste der heutigen Qualifikation.
Wie schon so oft zeigte Oksana Tschusowitina (UZB) eine gute Leistung mit Überschlag- Salto vw. mit 1/1 Drehung und Tsukahara 11/2 Schraube und erreichte damit deutlich mit dem 1. Platz in dieser Qualifikation ein weiteres Sprung- Finale in ihrer langen Karriere.
Zum ersten Mal wieder zu Besuch in Deutschland, nachdem sie als Kind mit ihrer Familie in die USA ausgewandert war - Jana Bieger (USA) - mit Trainerin und Mutter Andrea Bieger, die in den siebziger und achtziger Jahren die Bundesrepublik bei WM und Olympia vertrat. Tochter Jana präsentierte sich stark mit einem kraftvollen Jurtschenko – 1 1/2 Schraube und einem 'Barani' als 2. Sprung und erreichte mit dieser guten Leistung Rang 2.
Mit Jana Komroskova aus Tschechien auf Rang 3 schaffte eine weitere bereits sehr erfahrene Turnerin das Finale. Auf Rang 4 folgt das junge brasilianische Talent Lais Souza.
Ihr erster Weltcup- Start nach langer Verletzungs-Pause begann für die Berlinerin Katja Abel mit einem schönen Jurtschenko 1 ½ Schraube und danach folgend einem perfekt gestandenen Überschlag – Salto vw. gebückt. Mit Platz 5 qualifizierte sie sich sicher für das Finale.
Auf den Plätzen 6 – 8 folgen Joanna Skowronska aus Polen, Publikumsliebling Veronika Wagner aus Schweden und die junge Weißrussin Nastassia Marachkouskaya.

Li, Ya aus China war die Beste
der Qualifikation am
Stufenbarren

Qualifikation Boden Männer
32 Turner nahmen am Boden die Qualifikation in Angriff. Auffällig war der Versuch vieler, die Übung mit einem hochwertigen Abgang zu beenden. Dominierend sind jedoch nach wie vor die kombinierten Reihen, bestehend aus Vorwärts- und Rückwärtssprüngen.
Häufig zu sehen waren:
-2 ½ Schraube rw. Salto vw. gestr. 1 ½ Salto vw. zum Abrollen - 1 ½ Schraube rw. Salto vw. gestr.mit 1/1 Drhg. Salto vw. 1 ½ Drhg.
Ein Feuerwerk an Sprüngen zeigte Diego Hypolito aus Brasilien mit Doppeltwist gebückt am Anfang, gefolgt von 2 kombinierten Reihen und Doppeltwist gehockt zum Abschluß. Das wurde mit 15,600 Punkten zu Recht am höchsten honoriert.
Auch Fabian Hambüchen schaffte mit einer konzentrierten Leistung das Finale, wobei ihm seine zwei kombinierten Reihen gut gelangen.

Erhöhte Aufmerksamkeit für die neuen Wertungsvorschriften

Qualifikation Pauschenpferd Männer
Da am Pferd keine Verbindungszehntel mehr gegeben werden, hat sich die Sicherheit der Vorträge erhöht, weil eine direkte Aufeinanderfolge der Schwierigkeitsteile nicht mehr zwingend notwendig ist.
Flopverbindungen, Russenwendeschwünge auf verschiedenen Pferdteilen, Wandern vor- und rückwärts und Wandern mit integrierten Wendeschwüngen bestimmen das Pferdturnen.
Thomas Andergassen turnte Wukunjan-Flop-Flop mit Russenwendeschwung-Mogilnij-Wandern im Querverhalten vor- und rückwärts sauber durch und wurde mit der Finalteilnahme belohnt.
Vermehrt nehmen die Turner auch Spindeln mit 360° in ihr Programm auf. Der Rumäne Daniel Popescu wartete mit einer virtuos geturnten Übung auf und geht zu Recht mit dem Höchstwert in das morgige Finale.
Qualifikation Balken Frauen
Auch in der Qualifikation am Balken gab es noch einige Unsicherheiten zu sehen.
Jana Bieger sicherte sich Platz 1 mit einer kraftvollen Übung und einem perfekt gestandenen Doppelsalto vorwärts gehockt Abgang.
Das junge rumänische Talent Steliana Nistor folgt auf dem 2. Rang. Sie präsentierte eine schöne und schwierige Übung mit nur kleinen Wacklern.
Die junge Russin Irina Isayeva absolvierte ihre Übung mit u.a. Onodi und freier Überschlag vw. sicher und beendete die Quali am Balken auf Platz 3.
Lais Souza (BRA) erkämpfte sich einen weiteren Finalplatz mit einer ebenfalls guten Übung mit u.a. der Kombination Salto vw. gehockt – FlickFlack – Spreizsalto.
Alle weiteren Starterinnen blieben nicht ohne Sturz. Selbst die Olympiasiegerin Catalina Ponor verpasste mit erst Problemen bei der 2/1 Drehung und dann mit einem Sturz vom Gerät als 10. das Finale. Die deutschen Vertreterinnen Katja Abel und Svenja Hickel beendeten die Qualifikation auf Rang 13 bzw. 24.

Qualifikation Barren Männer
Am Barren war mit 33 Turnern das größte Starterfeld vertreten. Als Letzter am Gerät beherrschte auch der Slowene Mitja Petkovsek als Weltmeister klar die Konkurrenz.
Fabian Hambüchen kämpfte seine mit Schwierigkeiten gespickte Übung durch, hatte aber unterwegs einige kleine Probleme zu meistern - trotzdem: Finale geschafft, mit Steigerungsmöglichkeit.
Zwei Auffälligkeiten gab es: Durch die Aufwertung des Abganges Doppelsalto vw. scheint die Möglichkeit gegeben, die Eintönigkeit bei der Abgangsgestaltung zu überwinden. Und zweitens: Der 'Healy-Quirl' von einem Holm wird nicht mehr gezeigt. Auch das ist er neuen Wertungsvorschrift zuzuschreiben.
Auffällig war wieder die Zusammenstellung der Übung von Vlasios Tsolakidis (GRE). Er zeigte mit Felge in den Handstand, Makuz, Aufstemmen Diamidow, Doppelsalto vw. gebückt auf die Oberarme eine Vielseitigkeit, bei der er auch Schwierigkeit mit sauberer Vortragsweise verbinden konnte.
Weiterhin aussichtsreich im Finale der Chinese Zhe Feng mit einem fehlerlosen Vortrag, gespickt mit Schwierigkeiten wie 11/2 Salto vw. in den Stütz, Riesenfelge Doppelsalto auf die Oberarme gehockt und gebückt.

Fabian Hambüchen steht in vier Finals