Waldemar Eichorn und Brian Gladow fallen für 2008 aus

Waldemar EICHORN: Ausfall nach Schulter-OP

Bereits längere Zeit über Schulterschmerzen klagend, führte ein Trainingssturz des Dillingers Waldemar EICHORN unlängst zur 1. Olympia-Qualifikation der Turner zu einer weiteren Verschärfung der Situation. Noch in Berlin wurde ein arthroskopischer Eingriff beschlossen, der nun in dieser Woche vom Spezialisten Dr. Scheibel in der Berliner Charitè vorgenommen wurde.
Somit fällt der 22-jährige Athlet vom TV Dillingen für mindestens ein halbes Jahr aus, ebenso, wie der Berliner Turner und Reck-Spezialist Brian GLADOW, der gestern mit ähnlichen Symptomen an gleicher Stelle operiert wurde und somit seine aktuellen Olympiahoffnungen begraben musste ...

... an die Wettkampfgeräte geht's für Waldemar und Trainer Victor Schweizer wohl erst wieder 2009!

Eichorn selbst dazu: "Beschwerden im Schulterbereich hatte ich schon fast zwei Jahre lang...."!
Der Trainingssturz an den Ringen im Berliner Velodrom führte dann folgerichtig zur konsequenten Entscheidung eines medizinischen Eingriffs, denn es wurde ein Anriss der Bizepssehne diagnostiziert.
"Die OP ist aber sehr gut verlaufen, heute fühle ich mich schon wieder fast richtig gut und gestern, bei der Visite sagte uns Dr. Scheibel, dass wir am Montag bereits wieder entlassen werden können."
Eichhorn rechnet aber mit mindestens 12 belastungsfreien Wochen und mit einem ersten Wettkampf nicht wieder vor dem nacholympischen Frühjahr 2009.

Risiken im Reglement ...?
Seit Einführung des neuen Reglements im nun zu Ende gehenden Olympiazyklus hat es insbesondere an den Ringen z.B. zur Zunahme solcher dynamischen Elemente wie die verschiedenen Salto-Bewegungen ohne Lösen des Griffs ( "Guczoghy", Jonasson", "Yamawaki"..) geführt. *

Brian Gladow, Adler... halbe Drehung am Reck

Auch Reck-Spezialist und Weltcupsieger Brian Gladow ist natürlich sauer, auf diese Art um seine Olympiachance gekommen zu sein.
"Mein Problem trat erstmals im Januar beim Krafttraining auf, und dann hatte ich immer permanent leichte, aber zunehmende Schmerzen, besonders beim Übergang Kreuzstütz zur Schwalbe...!"
Ebenso wie Eichorn bleibt der 20-Jährige aber optimistisch, fühlt sich auch nach der Zwangspause im allerbesten Leistungsalter und rechnet wieder mit der völligen und schmerzfreien Funktions- und Belastungsfähigkeit, auch mit Blick auf die nächsten Olympischen Spiele 2012 in London.

Auch beim Kampf um höhere Wertigkeiten der Kraftelemente und deren Verbindung (z.B. Übergänge zwischen Kreuzstütz -Schwalbe) oder am Reck bei den Adlerschwüngen (Foto, li.) ...

... treten enorme Belastungen im Schultergürtel und Scherkräfte an den Gelenken auf, die absolut höchste Beweglichkeitsvoraussetzungen und ein extrem starkes und ausgewogenes Muskelkorsett auch der tiefer liegenden Muskulatur erforderlich machen.
Dies muss von den Experten und in Kooperation zwischen Trainern, Medizinern Methodikern und Athleten dringlichst schnell und wissenschaftlich untersucht werden, um gezielte Gegenmaßnahmen einzuleiten, denn betroffen und gefährdet ist davon ein Großteil der Nationalmannschaft:
Philipp Boy - Schulter-OP 2007, Robert Weber, Thomas Andergassen u.a.) - und solch quantitativ "luxeriöse Auswahl" nach chinesischen Dimensionen hat ein deutscher Auswahltrainer schließlich nicht.
Längerfristig bedarf es aber auch der Vermittlung von Grundlagenwissen an Trainer und Übungsleiter bereits im frühesten Anfängertraining (5 bis 10 Jahre), wo man mit Hyperbeweglichkeiten im Schulterbereich und mit ausgewogenem komplexen, muskulären (konditioenell-koordinativen) Programmen solchen "Spätfolgen" gezielt entgegenarbeiten muss.
* Quelle: STB-Website und GYMmedia / - ehe -