Oksana Chusovitina, 2017 in der Hall of Fame (C) ighof |
Hatte die 46-jährige usbekische Ausnahmeathletin und Olympiasiegerin Oksana CHUSOVITINA zunächst nach ihrer - seit 1992 bis 2021 - 8. (!!) Olympiateilnahme in Tokio schon ihren Rücktritt erklärt, will sie nun doch noch bis zu den Asien Games 2022 weiter machen, die für den 10. - 25. September im chinesischen Hangzhou geplant sind. "Ich kann doch nicht meine Karriere ohne Medaille für Usbekistan beenden ...", begründete sie ihre überraschende Entscheidung. Chusovitina, die in ihrer 33-jährigen (!) internationalen Wettkampflaufbahn noch für die Sowjetunion startete, eines ihrer ersten internationalen Turniere 1990 in Cottbus bestritt, mit dem Vereinten-Team der GUS-Staaten 1992 in Barcelona Olympiasiegerin wurde, zwischen 2006 und 2012 auch für Deutschland antrat, 3x Welt- und 2x Europameisterin wurde und insbesondere ihre größten Erfolge vorwiegend am Sprung erzielte, hatte an der Asiade zwischen 2004 und 2014 schon dreimal teilgenommen, war dabei 2x Asienmeisterin geworden und weitere 5 Medaillen gewonnen.
Im Jahr 2017 wurde die Grand Dame des Weltturnsports in die "International Gymnastics Hall of Fame" (- siehe auch Foto, oben links) aufgenommen.
... mit 47 Jahren noch eine Medaille für Usbekistan als würdiger Karriere-Abschluss!
... mit 14 Jahren und großen, ernsten Augen lernte sie die internationale Turnwelt kennen, beim Cottbuser Turnier 1990. |
Wenn es auch Leute gab, die sagten, dass es vernünftiger Weise richtiger sei, ihren Platz jüngeren Leuten frei zu machen - die Mehrzahl aber freute sich über die Comeback-Ankündigung und bewundert diese unglaubliche Karriere, ungewöhlich, ja, einmalig im modernen Frauenkunstturnen!
Ihrem Nationalen Usbekischen Oympischen Komitee sendete sie vorsichtshalber diesen tröstenden Satz: „Ich nehme den Jungen die Plätze nicht ab, sie trainieren auch, bereiten sich vor und werden zu allen Wettkämpfen gehen, keine Sorge.“
So äußerte sie sich auch gegenüber "Sputnik", einem russischen, international tätigen, mehrsprachigen Radiosender und Nachrichtenportal:
„Es ist mein Wunsch und ich nehme an, ich habe das Recht, zu tun, was ich will … Ich nehme niemanden einen Platz weg, ich werde kämpfen und konkurrieren und die Auswahl für die Mannschaft wie alle anderen Mitbewerberinnen auch durchlaufen. Alle haben die gleichen Bedingungen. Ich möchte den Leuten sagen – seid doch ein bisschen freundlicher! Jeder Mensch hat die Wahl und er hat das Recht zu wählen, was er tun möchte.“
Sympathieträgerin und Powerfrau! |
Oksana Chusovitina erklärte, dass sie zwar bereits Medaillen bei vergangenen Asienspielen gewonnen hat, aber bei ihrem letzten Wettbewerb noch eimal eine Medaille gewinnen möchte: „Gestern habe ich die Entscheidung getroffen, für die Asienspiele zu trainieren, ... weil ich sonst meine Karriere ohne Medaille beenden würde."
Zudem betonte sie, dass sie niemandem etwas, außer sich selbst, beweisen will: „Ich würde meine Karriere gerne mit einer Medaille für Usbekistan beenden. Wenn mein Herz danach fragt, muss ich es tun! Ich möchte es ausprobieren, damit ich es später nicht bereue. Schließlich war es mir bei den letzten Olympischen Spielen (- ihren 8. (!!) - die Red.) nicht gelungen, meine Karriere mit einer Medaille zu beenden."
* Quelle: Auszüge aus einem "Sputnik"-Interview