UCLA-Studentin Kately Ohashi |
Die Höchstnote im Kunstturnen zu erreichen, ist beinahe ein Ding der Unmöglichkeit. Der 21-jährigen Amerikanerin Katelyn Ohashi ist dieses Kunststück bei einem Auftritt mit ihrem UCLA-College-Team gelungen – mit einer Performance, die ihresgleichen sucht. Voller Anmut und strotzender Dynamik versetzt die Akrobatin die Zuschauer und ihre Teamkolleginnen in Ekstase. Dabei strahlt die Turnerin grinst lässig und springt, als wäre es das Leichteste der Welt, vom Spagat zurück in den Stand. Aus den Lautsprechern schallt die Musik von Michael Jackson. Am Ende erhält sie von den Wettkampfrichtern die Note 10. (Diese wird bei internationalen Wettkämpfen zwar seit 2006 zwar nicht mehr vergeben, findet aber bei den amerikanischen Colleges und nationalen Studenteinnenwettbewerben immer noch Anwendung.)
Mit ihrer Leistung entzückte Katelyn Ohashi nicht nur die Jury, sondern auch die Netzgemeinde:
Inzwischen wurde das Video der Show über 180'000 Mal auf Twitter und weit über 5 Millionen Mal auf Youtube geteilt. Wohl auch deshalb verzeichnet Katelyn Ohashi nun 118.000 Follower auf ihrem Account.
Katelyn Ohashi, 2012, US-Juniorenmeisterin |
Kately Ohashi war 2011 US-Juniorenmeisterin, wurde damals u. a. von Meistermacher Valeri Ljukin trainiert. 2012 gewann sie die US-Meisterschaft am Stufenbarren und 2013 den renommierten American Cup, vor dem späteren Weltstar Simone Biles.
Später hielt sie dem Druck in Vorbereitung auf die Olympiateilnahme 2016 nicht stand, die Erwartungen der Fans und Förderer erdrückten sie, ihre Leistungen ließen nach.
"Ich bin daran zerbrochen", beschreibt Katelyn Ohashi diese damalige Situation: Hinzu kamen drei schwere Verletzungen, sie musste mehrmals operiert werden. So legte sie ihre Profikarriere auf Eis. Als sie jedoch Studentin an der University Of California wurde, trat sie jedoch wieder in den College-Meisterschaften an. Und hier fand sie, mit Hilfe ihrer UCLA-Trainerin Kondos Field, die Freude am Wettkampfsport wieder.
"Es geht mir nicht mehr darum, mit Medaillen auf dem Podium zu stehen. Es geht darum, mit einem Lächeln im Gesicht von der Matte zu gehen und wirklich zufrieden mit mir selbst zu sein", sagt Katelyn Ohashi heute, was man unbedingt aus ihrer Collage-Übung vor einer Woche in einem Universitätswettkampf in Anaheim glaubhaft ablesen konnte.
* versch. US-amerikanische Medien