03. Oktober 2006
Kienbaum b. Berlin
Gerätturnen
USA-Turner auf Kienbaum-Stippvisite
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US-Boys beim Gegenbesuch im Kienbaum-Camp
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Ein Teil der
Junioren-Turn-Auswahlmannschaft der USA hielt sich in der Sportschule des DOSB im märkischen Kienbaum auf. Sehr gespannt waren die jungen Turner und ihre Trainer auf dieses Ausbildungscamp, wussten sie doch, dass sich auch hier in früheren Zeiten die Auswahlmannschften der DDR auf die internationalen Highlights vorbereiteten.
Es war dies faktisch der Gegenbesuch, denn die deutsche Milbradt-Truppe trainierte im
Oktober 2005 im US-Olympiacamp in Colorado Springs, mit abschließendem Ländervergleich...
Das US-Juniors-Team in Kienbaum 2006
v.l.n.r.: Chefcoach Sergei Pakanitsch; die Turner Ryan LIEBERMAN, Mel Anton SANTANDER, Danell JEYVA, Tim PITTMAN, Miguel PINEDA, Philip ONORATO, Tim GENTRY;
Coach Don Osborn u. Mike SERRA
Auf Augenhöhe...
Schon zuletzt beim Besuch der deutschen Nachwuchs-Auswahl im US-Olympiacamp in Lake Placid konstatierte die Truppe um Nachwuchscoach Jens Milbradt, dass man sich mit dem damaligen Gastgeber leistungsmäßig auf Augenhöhe befand.
Das mag das besondere Interesse der Amerikaner nach einem erstmaligen Gegenbesuch des legendären Trainingscamps der Deutschen im brandenburgischen Kienbaum angeregt haben. Und die Gäste wussten auch, dass hier schon zu DDR-Zeiten Weltspitzenleistungen im Turnen entstanden, kämpften doch die DDR-Männer 1988 mit den Sowjets damals um Gold und Silber.
Diesmal ging es vorwiegend um gemeinsames Lerntraining und den Start in die vor-olympische Saison.
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Besonders beobachtet die US-Boys den Berliner Brian GLADOW (hier am Pilz), von dem sie natürlich wussten, dass der als Junior zum Weltcup im Sommer in Moskau Reck-Weltmeister Aljaz PEGAN geschlagen hatte....
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Sergei PAKANITSCH eröffnet das Training....
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Unter der Leitung des aus Litauen stammenden und seit 13 Jahren in den USA lebenden Trainers Sergei Pakanitsch, der zu Hause in Ljukins 'World Olympic Gymnastics Academy' waren sieben der ca. 15 US-Auswahlkader des Juniorenbereichs zwischen 14 - 18 Jahren angereist.
Zunächst hatten sie sich zum Finaltag des '31. GWG-Cups in Cottbus' vom vorzüglichen Ambiente des renommierten Nachwuchswettbewerbs 'Appetit' für eine eventuelle künftige Teilnahme dort geholt.
Dann ging es zurück nach Kienbaum zu einer intensiven Lern- und Aufbauwoche.
Sergei Panitsch: 'Wir waren sehr neugierig auf Kienbaum und auf den Leistungsstand der deutschen Turner. Wir befinden uns aber erst im Grundlagenbereich, denn der erste bedeutsame Wettpampf meiner Jungen wird erst der Winter-Cup Anfang 2007 sein.'
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Karsten OELSCH ... mit absolutem Überblick!
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Jens MILBRADT, der nach erklärtem Rücktritt in seiner Funktion als verantwortlicher DTB-Nachwuchstrainer noch bis Ende 2006 wahrnimmt und gemeinsam mit dem Cottbuser Ex-Internationalen Karsten OELSCH den Kienbaum-Lehrgang leitete, sagte:
'Ich glaube, wir bieten den Gästen hier 'ne Menge:
Erstmal die sehr guten Kienbaumbedingungen mit blendender Versorgung, und dann ein gemeinsames Training im Sinne auch des Erlernens und Schulens von Elementen - da kann man sich gegenseitig viel abgucken!
Nicht zuletzt ist die Nähe Berlins und waren die Möglichkeiten ausführlichen Shoppens und Sightseeings in der deutschen Hauptstadt für die Jungen absolute Spitze!'.
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Tim PITTMAN (17) aus Houston/Texas, von der 'Cypress Academy'.
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Insgesamt erschienen die hier anwesenden sieben Turner des zu Hause 14 Athleten zählenden Auswahlteams athletisch sehr stark. Inhaltlich bevorzugten sie einen wesentlich höheren Anteil von Elemente- und Gerätetraining, gehen nach Beobachtung der deutschen Trainer also viel früher und unkomplizierter 'zur Sache' über, sprich, ran an neue Elemente und deren direktes koordinatives und athletisches Erarbeiten.
Vielleicht hilft diese Erkenntnis den jungen deutschen Turnern, die wie Brian Gladow, Steve Woitalla, Andreas Bretschneider oder Max Finzel, nun so schnell als möglich den Übergang zum Elite-Bereich der Männer
schaffen wollen!
Aus Gründen des frühen Saisonzeitpunktes verzichtete man diesmal auf einen abschließenden Vergleichskampf.
Vielleicht können aber diese
gegenseitigen Trainingsbesuche zu einer partnerschaftlichen Tradition ausgebaut werden. Davon würden beide Seiten enorm profitieren, denn die jungen Turner wollen sich schließlich in nur wenigen Jahren erneut 'auf Augenhöhe' auf den internationalen Podien der Turnwelt wieder begegnen.
... übrigens: Nach Abreise der USA-Junioren kam nun die japanische Mannschaft der Männer in Kienbaum an und bestreitet nun hier einen Teil ihrer unmittelbaren WM-Vorbereitung auf dem Wege nach Aarhus.
(c) GYMmedia - / ehe