Mit großer Traurigkeit muss die internationale und deutsche Turnfamilie Abschied von KLaus LOTZ nehmen. Der langjährige UEG-Präsident (1992 -2003) und seither UEG-Ehrenpräsident sowie auch Ehrenmitglied des Deutschen Turnerbundes, starb am Dienstag, den 17. Dezember 2013, im Alter von 78 Jahren. Nach bereits 10-jähriger Mitgliedschaft des 1982 gegründeten in der Kontrollkommission der Europäischen Turnunion, als Schatzmeister (1985)und Vizepräsident (1990), gab er ab 1993 als UEG-Präsident ein Jahrzehnt lang wesentliche Impulse zur Weiterentwicklung und Modernisierung des Kontinentalverbandes. Unvergessen bleibt sein Engagement im Sinne der Modernisierung von Veranstaltungs- und Wettkampfformen in Auseinandersetzung mit den modernen Formen des Kommunikationszeitalters.
Klaus Lotz (2.v.l.), immer dicht an den Athleten: Zur EM 2000 in Bremen mit den deutschen Turnern (von links) Andreas Wecker, Marius Toba und Lars Biewendt.
Klaus Lotz beglückwünscht 2002 in Patras 'Fabi' Hambüchen zu seinen ersten Erfolgen bei den Junioren-EM |
So sorgte Klaus LOTZ schon vor der Jahrtausendwende für die frühzeitige Schaffung einer ersten Internetplattform der UEG, regte neue Wettbewerbsformate an und erneuerte und erweiterte mit Verhandlungsgeschick z. B. das Vertragswerk mit der Europäischen Rundfunk-Union (EBU).
Als er bereits 2002 ankündigte, sich zum 30. UEG-Kongress in Wien nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stellen, konnte Klaus Lotz 2003 seinem Nachfolger, dem Griechen Dmitrios Dimitropoulos, die zuvor finanziell angeschlagene UEG mit einem soliden finanziellen Polster übergeben.
Einer alten Turnerfamilie entstammend, war Klaus Lotz in seiner Jugend Gerätturner und Faustballspieler, wurde 1965 Jugendwart, betreute 1964 - 1981 die Finanzen des Landesturnverbandes Mittelrhein, war dessen Vize-Präsident, kam 1976 in den damaligen DTB-Wirtschaftsrat und zwei Jahre später Schatzmeister des Deutschen Turner-Bundes.
Dieses Amt gab er 1992 beim Deutschen Turntag in Bonn auf. Eine über 50-jährige Turn-Funktionärslaufbahn weist ihn als einen ideenvollen, engagierten und stets effizient der Sache dienenden Menschen aus, der in seinen Ämtern die Verlässlichkeit in Person und sehr entscheidungsfreudig war.
Unvergessen bleibt uns Journalisten der bemerkenswerter Auftritt des UEG-Präsident Klaus Lotz beim Kongress in Kassandra (2001), als er in einem beachtlichen Grundsatzreferat mit dem Thema "Turnen braucht innovative Ideen" deutlich und schonungslos die damalige Situation des internationalen Turnsports klar machte und das düstere Szenario aussteigender Sponsoren zeichnete, die sich enttäuscht vom Turnsport zurückziehen oder schon bei Erwähnen der Sportart Turnen abwinken, weil verstaubte Traditionen, erstarrte Strukturen, festgefahrene Meinungen und Ansichten ein negatives Image erzeugen.
Die Turnwelt wird Klaus Lotz als einen seiner wichtigsten Köpfe und Macher stets in dankbarer und bester Erinnerung behalten.
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