01. Oktober 2021  
Chemnitz, GER  
Gerätturnen

Turntrainerin Frehse gewinnt vor Chemnitzer Arbeitsgericht

Die von der Turntrainerin Gabriele FREHSE im heute anberaumten Arbeitsgerichtsprozess geführte Klage gegen ihre Suspendierung vom Dienst ist vor dem Chemnitzer Arbeitsgericht in erster Instanz voll bestätigt worden!
Nach Auskunft der sie vertretenden Anwaltskanzlei "Pfeifer & Kollegen" sind von der beschuldigenden Seite weder "hinreichende Verdachtsmomente für eine schwerwiegende Pflichtverletzung oder gar Straftat bestätigt, die Faktenlage zudem nicht ausreichend begründet und zudem der Gesamtvorgang nicht mit der gebotenen Eile behandelt worden, um ausreichend Schaden von der betreffenden Person zu vermeiden ..."!
Das damit zu 100 % zugunsten der Klägerin Frehse gesprochene Urteil des Arbeitsgerichtes ist klar genug, dass es keinen ausreichenden Tatverdacht wegen mangels an Beweisen gibt, denn ohne klare Beweise kann juristisch nicht von Tatsachen gesprochen werden! Damit hat Richter Hilmar TOELLE die am 30. April 2021 vom Olympiastützpunkt ausgesprochene außerordentliche Kündigung als rechtlich unwirksam erklärt, auch wenn damit in der Sache noch keine Entscheidung getroffen ist ...
(C) gymmedia / -ehe-

.... weitere Reaktionen:


** 01-10-2021:
Also muss man den Glauben an das deutsche Rechtssystem doch noch nicht ganz verlieren! Mit Erleichterung habe ich die Bewertung des Arbeitsgerichts gelesen. Aber was ist mit den emotionalen Schäden, die durch diesen Verschleppungsprozess (fast ein Jahr) bei den jungen Turnerinnen und den Eltern angerichtet wurde, ganz zu schweigen von den seelischen Schäden an der direkt betroffenen Person? Suspendierung - mein Gott, im Osten weiß man genau, was Arbeitsverlust bedeutet, in Fragestellung des Lebenswerkes und und und ... Welche gnadenlose Arroganz steckt da noch hinter den dafür zuständigen Funktionären?
* Traudl Glaukowski, Brandenburg
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Mit großer Freude habe ich gerade gelesen, dass Gabi Frehse ihre Arbeitsgerichtsverhandlung gewonnen hat und die vom OSP Chemnitz ausgesprochene Verdachtskündigung zurückgenommen werden muss. Demnach steht ja auch der Rücknahme des Hallenverbotes durch den Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz nichts mehr im Wege.
Ich hoffe sehr für die Turnerinnen und Trainer/innen des Stützpunktes Chemnitz, dass der OB der Stadt genügend Rückgrat besitzt, etwaigen Drohgebärden des Deutschen Turner-Bundes zu widerstehen und endlich wieder dafür Sorge zu tragen, dass Gabi Frehse mit ihren Turnerinnen in Ruhe arbeiten kann!!
Gleichzeitig erwarte ich von den Verantwortlichen des DTB, hier insbesondere Präsident Alfons Hölzl und Generalsekretärin Michaela Röhrbein, ihr Fehlverhalten im Umgang mit der erfolgreichen Trainerin Gabi Frehse einzugestehen und als Konsequenz daraus von ihren Ämtern und Aufgaben im Verband zurück zu treten. Nur so kann weiterer Schaden von der wunderschönen Sportart Turnen abgewendet werden!

* Wolfgang HAMBÜCHEN
 - Vater & Trainer von Olympiasieger Fabian HAMBÜCHEN
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Bravo, Arbeitsrechtler! Wie bei dem Fall der Berliner Ballettschule scheint man ja trotz unglaublicher Verschleppungstaktiken nicht mit Verleumdungen durchzukommen. Wichtig ist aber eigentlich nicht nur die Trainerin, sondern mir tun immer noch die Turnerinnen leid, wie sie vor Olympia psychisch unter Druck geraten waren. Aber nicht durch ihre Trainerin, nicht durch ihre harte Arbeit, sondern durch hochgradig unfähige Funktionäre. Wer zieht die jetzt zur Verantwortung?
* Chris Maltenberg, Berlin
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* Reaktion des Deutschen Turner-Bundes auf die Chemnitzer Arbeitsgerichts-Entscheidung:
"Die heutige erstinstanzliche Entscheidung des Arbeitsgerichts in dem von Frau Frehse gegen den OSP Sachsen geführten Verfahren hat der DTB zur Kenntnis genommen. Die schriftlichen Urteilsgründe liegen noch nicht vor. Für eine abschließende Bewertung des nicht rechtskräftigen Urteils ist es daher noch zu früh. Nichtsdestotrotz wird der Deutsche Turner-Bund den OSP Sachsen bitten, gegen dieses erstinstanzliche Urteil Berufung einzulegen und die bestehenden juristischen Mittel auszuschöpfen. Der DTB hat seine Position klar kommuniziert; es gilt unvermindert, dass eine Rückkehr von Frau Frehse an den Bundesstützpunkt Turnen für den DTB ausgeschlossen ist."
(DTB)
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Muss doch auch für gymmedia eine Genugtuung sein, sich in Haltung und Meinung in dieser Sache von einem deutschen Arbeitsgericht bestätigt zu fühlen! Glückwunsch!
Um so schrecklicher aber nicht unerwartet die Verbandshaltung: Eindeutiger kann man seine Unfähigkeit nicht dokumentieren. Hab gehört, dass der Präsident Arbeitsrechtler sein soll? Armes Deutschland.

* S. Hartingler, Rostock
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Hey Leute, denkt bloß nicht, dass sowas nur im Turnen passiert! Aber was mir hier fehlt, ist die Solidarität der Berufskollegen. Hatten die alle Schiß, ihrer Kollegin beizustehen oder selbst Dreck am Stecken. Traurig, dass ein Verband da seine Unfähigkeit ausleben und sich von der Presse lenken treiben und leiten lässt. Der ganze deutsche Spitzensport ist in der Predullie. In Hilflosigkeit glauben ein paar Funktionäre, man lässt ein Bauernopfer über die Klinge springen und das wars. Schlimm!

* Elmar Schneider, Berlin
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*03. 10.2021
Mit großer Erleichterung habe ich die Nachricht über die Entscheidung des Chemnitzer Arbeitsgerichtes im Fall der Verdachtskündigung von Gabriele Frehse aufgenommen. Gut, dass die Arbeitsrechtler endlich Klarheit und Rechtssicherheit hergestellt haben! Traurig, dass der DTB in dieser Art darauf reagiert: "Der DTB empfiehlt dem OSP Sachsen Berufung einzulegen und die bestehenden juristischen Mittel auszuschöpfen." (mdr.de/sport)
Fassungslos macht mich die Ankündigung des DTB für den Fall, dass dieses Urteil rechtskräftig wird bzw. die Bestätigung in einer höheren Instanz erfolgt:
" ... unvermindert gilt, dass eine Rückkehr von Frau Frehse an den Bundesstützpunkt Turnen für den DTB ausgeschlossen ist."
Sollte es bei dieser strikten Haltung bleiben und Frehse in den weiteren Instanzen Recht behalten, droht im Extremfall die Schließung des Bundesstützpunktes." (mdr.de/sport)
Der DTB hat seine Verurteilung von Frau Frehse offenbar schon in Stein gemeiselt und kündigt damit sozusagen an, die richterlichen Entscheidungen nicht zu akzeptieren (wenn diese nicht mit denen des DTB konform sind). Und mit der Ankündigung, den Chemnitzer Bundesstützpunkt zu schließen, will der DTB den OSP so unter Druck und Zugzwang setzen, dass dieser das Beschäftigungsverbot aufrecht erhält.

Was für perfide Machspiele werden hier auf dem Rücken der Turnerinnen ausgetragen?

Mir stellt sich, seit dem diese Vorwürfe durch den Spiegel- Artikel in die Öffentlichkeit kam und der DTB die "unabhängige Untersuchung" durch eine Frankfurter Kanzlei in Auftrag gab, die Frage: Worum geht es hier eigentlich wirklich?
Nach Aussage des Anwaltes von Frau Frehse hat sich bis dato niemand vom DTB die Mühe gemacht, nach Chemnitz an den Stützpunkt zu kommen, um persönliche Gespräche mit Frau Frehse und /oder mit den Turnerinnen zu führen. Die Aussagen derjenigen Turnerinnen, die sich für ihre Trainerin ausgesprochen und eingesetzt haben, wurden im Prüfbericht gar nicht erwähnt.
Was läuft da schief im DTB? Wer kontrolliert die Kontrolleure?
Ich wünsche mir sehr, dass man bei der Aufarbeitung von Fehlverhalten nicht nur in einer Richtung ermittelt!
Und ich hoffe, dass es in unserem Rechtssystem nicht möglich ist, unter Ignoranz/Missachtung richterlicher Entscheidungen einen Olympiastützpunkt zu schließen, weil möglicherweise persönliche oder sportpolitische Befindlichkeiten einzelner Funktionäre das Maß der Dinge sein sollen.

Nicht nur die Zukunft der Turntalente und Spitzenturnerinnen in Chemnitz wird hier aufs Spiel gesetzt, sondern auch das Lebenswerk einer Erfolgstrainerin zerstört, die noch vor 4 Jahren als erfolgreichste Turntrainerin geehrt wurde.
"Jorinde" aus Leipzig (Realname ist der Redaktion bekannt!)
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* 04. 10.2021
Da lief im MDR ein Bericht über alles: Es war schon eigenartig, wie sich da die Vertreter des Olympiastützpunktes an der ARD-Kamera vorbeischleichen. Auch keine Antwort vom DTB-Präsidenten, wo sich doch Siegertypen sonst so gerne vor Kameras stellen. So sehen "Verlierer" aus! Schade nur, dass man leider auch die Chemnitzer Turnerinnen als letztliche Verliererinnen bezeichnen muss. Komisch aber auch, dass man kaum mal eine der über zwanzig chemnitzer Turntalente hören konnte, die alle ihre Trainerin behalten wollen. Komisch, komisch - hoffentlich aber siegt hier wirklich der Rechtsstaat. Durchhalten, Frau Frehse!
K.-D. Haferkorn, Aachen
* hier der LINK zum erwähnten MDR-Bericht bei  >> ARD-SPORTSCHAU
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* 05.10.2021
Hey, Leute, kriegt ihr da in Chemnitz überhaupt mit, wie sich die Politiker in diesem Lande gegenüber euch Akteuren eines gewiss nicht leichten Spitzensports verhalten?
Angefangen von einer unsäglich daneben liegenden Erstreaktion der Vorsitzenden des Sportausschusses im Bundestag, der Null-Reaktion von DOSB-Vertretern, die selbst die Mediation in diesem Falle ablehnen. Von einer Ethik-Beauftragten des DTB war ebenso nichts zu hören, einknickende OSP-Funktionäre und sogar auch der Chemnitzer OB kniff mit einem juristisch unbegründeten "Hallenverbot" den Schwanz ein, statt die Anschuldigungen gegen seine Chemnitzer Bürgerin ernsthaft zu prüfen.
Wer möchte da noch im deutschen Spitzensport Trainer sein, der seinen Athlten sinnhaft Höchstleistungen abringen will oder soll?.
Ich denke, Proteste aus Kreisen der betroffenen Athletinnen sind wichtig, müssen ernst genommen werden, aber eine Schlammschlacht unter Mitwirkung, ja Missbrauch der Medien ist ein untaugliches Mittel. Letztlich hat hier nicht EINE TRAINERIN versagt, sondern Struktur und STELLENWERT des SPITZENSPORTS gehören auf den Prüfstand. Man muss schier verzweifeln, wenn man eben sieht, wie schon wieder die BESTEN GEFÖRDERT werden, und denen, die es dringend nötig hätten, in der eigenartigen deutschen Spitzensportförrderung die Mittel weiter gekürzt werden.

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Ulf Hofmeister (Niedersachsen)
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Das ist aber eigenartig, hier bei euch stehen fast alle hinter der Trainerin Frehse, kaum jemand findet kritische Worte. Da ist aber bei facebook mehr los, mehr Meinungsvielfalt und so !
* Chrissi Neumüller, Liebertwolkwitz
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"Eigenartig ...? Das finden wir nicht! Wir halten vielmehr die geballte Ladung "Äußerungen" und damit auch die Wirkmechanismen von "facebook" für eine "Gefährdung der Demokratie"!
Sehr oft sind dort echtes Wissen und Wahrheiten von fake news nicht zu unterscheiden, weil meist nicht nachprüfbar.

Vielfalt der Meinungsäußerungen ...?
Gerne, aber nicht ohne Nennung des Namens, nicht ohne ausreichendes Wissen und schon gar nicht unter Verletzung von ethisch-moralischen oder humanistischen Anstandsregeln und Achtung der Würde des Menschen. Unter Beachtung und Anwendung eines solchen "Filters" , den wir oft in den social networks vermissen, werden bei uns nach Faktencheck keine Unflätigkeiten publiziert! Leider trauen sich aber auch viele nicht, ihre wahre Meinung zu äußern und glaubhaft zu begründen, weder hier nicht, aber auch nicht jene, die mit ihren "Anschuldigungen" gegen Trainerin Frehse es vorzogen, ihre anonymen Aussagen freizügig der Presse zur Verfügung zu stellen...! Traurig, dass man dabei trotzdem in der deutschen Presse "widergespiegelt" wird, und dass so etwas einen kampagnehaften, zerstörerischen Charakter annimmt!.
Zum Glück zählen für Arbeitsgerichte im juristischen Sinne nur (bewiesene) Tatsachen und nicht bloße Behauptungen. Nach anderen Kriterien sollten auch wir Journalisten nicht handeln!

- die Redaktion (E. Herholz)


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Ich begrüße es sehr, dass Gabi ihren Arbeitsprozess gewonnen hat!
Ich kenne sie seit vielen Jahren und weis ihre gute Arbeit zu schätzen. Ich konnte nie verstehen, dass eine einzelne Sportlerin, auch wenn sie Weltmeisterin war - über die berufliche Laufbahn einer erfolgreichen Trainerin entscheiden kann. Glückwunsch Gabi
* Bernd Jäger, (Rinteln)
   Ex-Nationalturner, Ex-Trainer, u. a. ehem. Nationaltrainer Finnland
   (Erfinder des "Jägersaltos")

 

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Ich möchte mich auch gern zu Gabi Frehse's Teilerfolg vorm Arbeitsgericht Chemnitz äußern. Ich wünsche ihr so sehr, dass sie auf ganzer Ebene erreicht, dass sie zeitnah rehabilitiert wird, wieder das tun kann, was ihr am meisten bedeutet. Mich nimmt am meisten mit, was hier von den Medien angerichtet wurde, mal abgesehen von den gedruckten, fragwürdigen Aussagen, mal nur den Menschen, die Mutter und Oma Gabi Frehse betreffend. Es tut mir im Herzen weh, wenn ich Bilder von dem Freitag sehe. Ich hätte nie gedacht, dass man so behandelt wird, sich in diesen Medien nie selbst äußern kann, jeden Tag wieder irgendwas zu lesen ist, das eigene Bild wieder aus der Zeitung schaut (meist finden diese Medien auch "ganz tolle" Fotos) usw..
Ja, ich gebe einigen "Vorrednern" Recht, auch von Kollegen und einer Stadt, die sich doch sonst so gern mit Bildern der Erfolgstrainerin gezeigt hat, war nicht viel Gutes zu hören und zu lesen. Wie hätte sich Gabi wohl verhalten, wenn eine andere Kollegin, oder ein Kollege in dieser Situation wäre? Die Antwort kennt jeder, der auch Gabi gut kennt. Das Schlimme ist, sofort nach der Verhandlung begann wieder eine Diskussion im Spiegel, mit Beiträgen, die an Boshaftigkeit in all ihrer Anonymität nicht zu überbieten waren. Diese wurden, nach Kontakt mit dem Spiegel und die Erinnerung an die Regeln eines solchen Kommentarbereiches, sofort gelöscht. Warum erscheint sowas überhaupt? Ich bleibe wachsam und befolge den Rat von Frau Windmann
(* Name der Spiegel-Autorin; - die Red), ich solle meinen Blick erweitern. Ich warte auf den Tag, an dem auch eine Frau Windmann den Mut hat, sich zu entschuldigen. Ich wünsche Gabi weiter ganz viel Kraft und immer diese Stärke, die ich so sehr bewundere!
* Steffi Brunner, Chemnitz
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