20. Dezember 2005
Liechtenstein
Gerätturnen
Turntalente in Liechtenstein
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Johannes Hasler will mal Weltmeister werden...! Foto: P. Klaunzer
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Reifen da Liechtensteiner Talente heran?
Kunstturnen fristet in Liechtenstein seit Jahren eher ein Mauerblümchendasein. International trat bisher noch kein Athlet oder eine Turnerin entscheidend in Erscheinung.
Stattdessen hat sich in Balzers eine Hochburg im Geräteturnen entwickelt. Einige «hungrige» Kids suchen jedoch nun die Herausforderung im Kunstturnen und Trainer Heinz Tobler hat durchaus auch 'internationale Träume'...
Reifen da Liechtensteiner Talente heran?
- Kunstturnen: Johannes Hasler und Jonas Marxer profitieren von Kunstturnschule in Buchs -
- von Ernst Hasler -
Bruno Banzer aus Triesen war der letzte Liechtensteiner Kunstturner, der sich vor 20 Jahren auf nationaler Ebene und in der Schweiz durchsetzen konnte. Der immense Trainingsaufwand hat Talente in den letzten Jahren immer wieder davon abgehalten, diesen attraktiven Sport auf höchster Ebene auszuüben. Seit mehr als drei Jahren suchen indes die neunjährigen Liechtensteiner Talente Johannes Hasler (Gamprin) und Jonas Marxer (Schaanwald) die magische Herausforderung und träumen von einem WM-Titel (Johannes Hasler) oder einem Olympiasieg (Jonas Marxer).
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... Kunstturntendenzen in Lichtenstein
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Unter den Fittichen von Trainer Heinz Tobler, der schon seit 27 Jahren als Trainer für die Kunstturnerriege Buchs (unter dem Patronat des TV Buchs) tätig ist, trainiert die sechsköpfige Gruppe viermal wöchentlich (Jahresbeitrag beträgt lediglich 60 Franken). «Wir sind gleichzeitig dem Trainingszentrum Rheintal angeschlossen, das eines von fünf Kunsturn-Zentren in der Schweiz ist und mit Profitrainern arbeitet»,
- so Heinz Tobler, der sein Amt als Amateurtrainer – er kommt auf 14 Stunden wöchentlich – ausübt. Nicht minder ist er mit viel Engagement und Sachverstand bei der Sache, wie er das am Samstag beim Tag der «offenen Tür» eindrücklich demonstrierte. «In ein
FL-Sportschule als Hilfe
Er sieht im Schulprojekt in Liechtenstein, wo die Sportschule seit 18 Monaten installiert ist, eine echte Chance. «Das wäre durchaus ein Weg, den wir mit diesen jungen Turnern gehen könnten. Schliesslich haben wir in der Ostschweiz ein Trainingszentrum, das in der Schweiz anerkannt ist. Das sind Visionen, denn ich weiss, dass es hart ist, im Kunstturnen nach oben zu kommen. In meiner 27-jährigen Tätigkeit hat es erst ein Athlet bis ins Schweizer Sichtungskader geschafft.»
Chance für Gerätturner
Pubertät, Schule und Sport, Aus- und Weiterbildung kommen irgendwann miteinander ins Gehege. «Es ist eine kurzlebige Zeit, denn in der Randsportart Kunstturnen gibt es nichts zu verdienen», gibt Tobler zu bedenken. «Der Aufwand ist jedoch immens, zudem ist man vor Verletzungen nicht gefeit. Spitzensport ist ein sehr harter Weg, darum schaffen es nur sehr wenige», spricht Tobler denn auch von einem harten Los.
Für interessierte Youngsters mit Jahrgang 1999/2000 bietet Heinz Tobler im kommenden Sommer Hand zum Einstieg. «Die könnten bei uns in der Kunstturner-Schule einsteigen. Allerdings ist nicht nur ein Training, denn Schulung, Pädagogik und Einfühlungsvermögen sind notwendig. Ein gewisses Flair ist unerlässlich.»
Heinz Tobler spinnt den Faden sogar weiter.:
«Die Turnvereine in Liechtenstein sollten beispielsweise wie der TV Balzers mit seinen super Geräteturnern könnten durchaus auch im Kunstturnen einsteigen. Ich verstehe nicht, dass sie sich schweizweit zufrieden geben», so Heinz Tobler, der klarstellt, dass sich der LTLV international öffnen wolle. «Das ist allerdings ein hartes Brot», so Tobler.
Autor: Ernst Hasler
Quelle: Lichtensteiner Vaterland,