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Dr. Alfons HÖLZL, DTB-Präsident |
Nach langen Jahrzehnten ist - seit gut 1 1/2 Jahren - endlich ein "Vollblut-Turner" im Präsidentenamt des zweitgrößten Sportverbandes Deutschlands, des Deutschen Turner-Bundes!
Der Rechtsanwalt Dr. Alfons HÖLZL (Arbeits- und Sportrecht) aus Regensburg vollendet heute sein privates halbes Jahrhundert und hat sich eben einer Jahrhundertaufgabe gestellt: Er will dieses riesige Verbandsgebilde Deutscher Turner-Bund (DTB) ins moderne Zeitalter führen, einen Verband, der noch immer an einer selbst verursachten zweistelligen Millionen-Schuldenlast schwer zu tragen hat, dessen Gläubiger in den deutschen Ländern langsam ungeduldig werden, und der aber gleichzeitig mit seiner faszinierenden Struktur einer Vielzahl von Disziplinen - darunter die attraktiven technisch-kompositorischen olympischen Sportarten KUNSTTURNEN, RHYTHMISCHE GYMNASTIK und TRAMPOLIN - sowie als Dachstruktur von 22 Landesverbänden einen unschätzbaren Wert in der Gesellschaft darstellt. Was sind da schon 21 Monate Amtszeit bei einer solch` gigantischen Herausforderung?
Was Wunder, dass da viele Dinge noch immer einer Lösung harren - einen solchen schwerfälligen und als eher konservativ daherkommenden Verbandsapparat krempelt man nicht einfach mal so binnen Jahresfrist um. Da stecken noch immer "alte Köpfe", noch ältere Gewohnheiten und so manch' historische Altlast dahinter. Dabei ist Alfons Hölzl mit den verbandspolitischen Feinheiten durchaus vertraut, agiert er doch seit über einem Jahrzehnt auch als Präsident des Bayerischen Turnverbandes, war Sprecher der Landesverbände, kennt also die Freuden und Leiden der Vereine vor Ort und die Praxis ohnehin, mehr noch: Selten zuvor war soviel Fachkompetenz in der Person des "Vorturners" im Lande vereint, besitzt doch dieser Mann mit der Turnerfigur sogar auch die A-Lizenzen als Turntrainer; Anleitung und Führung Jugendlicher und Kinder in praxi sind ihm also nicht fremd. Einen solchen Turn-Fachmann hat dieses Amt mindestens über drei Jahrzehnte lang - seit dem Niedersachsen aus Vechelde, Willi Greite - nicht gesehen!
Die Erwartungshaltung bei Amtsübernahme im Oktober 2016 war also hoch, die Erleichterung nach der (auch finanziell!) erfolgreichen Durchführung des Internationalen Deutschen Turnfestes 2017 in Berlin - seiner ersten gigantischen Präsidentenaufgabe - aber ebenso:
"Wie bunt war das denn ...?!
* Youtube (9.231)
Noch immer bleibt es schwer, aus der "geerbten Schuldenfalle" herauszukommen. Sicher weiß Hölzl auch, dass die Partner in den Ländern, vor allem aber die Sporttreibenden in den Vereinen, unter eben diesen Altlasten zu leiden haben: Die Finanzierung der Teilnahme an Großveranstaltungen wurde und wird immer mehr auf die Schultern der Tätigen und Aktiven verlagert, bis hin zu den Topsportlern, die z. T. selbst ihre Teilnahme an internationalen Großereignissen größtenteils privat und aus Leidenschaft übernehmen müssen. Das trifft in erster Linie auf die von ihrer Wettkampfleidenschaft Beseelten in den nicht-olympischen Sportarten zu, wie aber auch den olympischen Disziplinen (Trampolin). Viel davon ist da generell der aktuell unterentwickelten Struktur des gesamten olympischen Sports in Deutschland geschuldet.
Nicht wenig bleibt da aber auch für einen DTB-Präsidenten zu tun, der sowohl den Wert des engagierten Breitensports und die faszinierende Vereinsstruktur seines größten Turnverbandes der Welt zu schätzen weiß, der aber auch die Reserven des Entwicklungsstandes der eigenen Spitzensportarten im digitalen Medienzeitalter erkennt: " ... unsere olympischen Disziplinen sind die Aushängeschilder im Schaufenster" für die breite Öffentlichkeit und mindestens genauso wichtig, wie die Impulse, die wir z. B. durch unsere Turnfeste zu setzen imstande sind!"
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DTB-Präsident Hölzl: "... den Nachwuchs optimal fördern!" |
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... wenig Zeit zum Relaxen! |
Und dass Alfons Hölzl diesem - auch im geschichtlichen Sinne - gewaltigen Amt einer über 200-jährigen Sportart, die Pflege historischen Erbes wichtig ist, unterstreicht er mit der Ankündigung seines Besuchs des 96. Jahnturnfestes 2018 (16. - 18. August) in der Jahn-, Wein- und Sektstadt Freyburg / Unstrut, weil sich dort, wie in einem Brennspiegel der Geschichte, all' das vereint, was auch dem Jubilar wichtig ist:
Jugend und Alter, Wettkampf- und Breitensport, Fitnessbewusstsein und Geselligkeit, eben all' das was das deutsche Vereinswesen in den bunten Farben seiner Turn- und Gymnastikdisziplinen ausmacht.
... und da kommen dann auch gleich im kommenden Jahr die nächste Turn-WM ins Land (Stuttgart 2019), und das nächste "Riesending", das Internationale Deutsche Turnfest 2021 in der Stadt der Turnfeste, Leipzig.
Na, dann Prost und Glückwunsch also diesem Manne, der heute zu seinem privaten halben Jahrhundert, mit dem Sekt aus der Stadt des Turnvaters anstoßen sollte, denn er muss nun das verwalten und weiterentwickeln, was der "Alte im Barte" einst angestoßen hat - wenig Zeit für Besinnlichkeit!
* gymmedia / -ehe-