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Während das internationale Kunstturnen eindrucksvoll aufrüstet (> siehe Meldung aus Rio de Janeiro), erregen hierzulande ziemlich widersprüchliche Meldungen aus der mitteldeutschen Turnwelt derzeit die Gemüter: Da freuen sich die Turner des Bretschneider-Clubs KTV Chemnitz einerseits über ihren neuen Weltklasse-Turnboden, der ihnen seit Jahresbeginn zur Verfügung steht - andererseits limitieren sie die generell schlechten räumlichen Bedingungen einer viel zu kleinen Halle, um tatsächlich große Sprünge zu machen. Gerade weil das KTV-Männer-Turnzentrum - neben Berlin/Brandenburg - eines der bemerkenswert starken (!) deutschen Nachwuchszentren ist, geht es hier im eigentlichen Sinne auch um die Zukunft des deutschen Kunstturnens: "Wir brauchen unbedingt den Status eines Bundesleistungszentrums, der in diesem Jahr neu vergeben wird. Dazu brauchen wir aber auch mindestens einen Turner von Olympiaformat", so Stützpunktleiter Hans Müller.
* Heute morgen im ZDF-Morgenmagazin: Andreas Bretschneider (KTV Chemnitz) schilderte zwar eindrucksvoll, wie er sich als Beherrscher des derzeit schwierigsten Turn-Elementes der Welt, für das extra eine neue, höchste Schwierigkeitskategorie eingeführt werden musste, dies knallhart erarbeiten musste: die widrigen Umstände, aber, unter denen er als deutscher Weltklassemann im Heimatclub trainiert, kamen da leider nicht zur Sprache ...!
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Momentaufnahme beim gelungen "Bretschneider-Salto" zum DTB-Pokal im Herbst 2014. |
Ausgerechnet im Club d e s Turners, der das z. Zt. schwierigste Turn-Element der Welt beherrscht - den Kovacs-Salto mit Doppelschraube am Reck, stimmen Leistungsprofil und Bedingungen längst nicht mehr überein:
Eindrucksvoll erzählte heute Andreas BRETSCHNEIDER im ZDF-Morgenmagazin, den langwierigen Weg über 21/2 Jahre, bis er schließlich nach hunderten Fehrlversuchen dieses selbst von Fachleuten für unmöglich gehaltene "verrückte Ding" erfolgreich auch im Wettkampf vostellen konnte.
Schade, dass das ZDF nicht die Bedingungen hinterfragte, unter welchen zu Hause diese Weltspitzenleistung zustande kam:
Denn dem hohen internationalen Niveau des Sports widersprechen zu Hause in Chemnitz die generellen Zustände unter den seit vier Jahrzehnten kaum veränderten Platz- und Raumbedingungen, so dass die Forderung nach einem Hallen-Neubau / Anbau von höchster strategischer Bedeutung ist.
Nach dem in dieser Woche bereits als erste Konsequenz bekanntgewordenem Rückzug des Mitteldeutschen Turnteams (MTT Chemnitz/Halle) aus der 1. Kunstturn-Bundesliga, beschäftigt sich deshalb auch die heutige Ausgabe der "Freien Presse" mit weiteren Hintergründen der Situation im sächsischen Turn-Spitzenzentrum Chemnitz: