08. August 2021  
Berlin, GER  
Gerätturnen

TOKIO 2020: Die Sommerspiele der 32. OLYMPIADE sind Geschichte

Mit den Wettbewerben der Rhythmischen Gymnastik - ohne deutsche Beteiligung - wurden am letzten Tag damit nicht nur die olympischen Turn-Wettbewerbe beendet, sondern an diesem 8. August gingen auch die Sommerspiele der 32. OLYMPIADE TOKIO 2020 zu Ende, die auch als die "verschobenen Coronaspiele" in die Geschichte eingehen werden.
Was die deutschen Turn- und Gymnastikdisziplinen im Besonderen betrifft, ist vor notwendiger Weise tiefgründigeren Analysen leider schon Einiges vorher klar ...:

♦ Ebenso fehlen die für Analyse, Gestaltung und Weiterentwicklung der Prozesse von Sichtung, Auswahl und Training nötigen pädagogischen, sportpsychologischen und auch medizinischen Grundvoraussetzungen in den Verbandsstrukturen, um wahrhaft humanen Leistungssport unter Einhaltung höchster ethischer Prinzipien.
... doch was eigentlich das noch Wichtigere ist:

♦ Momentan mangelt es an den für die effiziente Gestaltung eines erfolgreichen Spitzensports in den drei der komplexesten, anspruchsvollsten Disziplinen des größten nationalen Turnverbandes der Welt, für Kunstturnen / Rhythmische Gymnastik / Trampolinturnen, an fachlich geeigneten, höchst-qualifizierten Führungskräften!
Mit "installierten Inkompetenzen" in der personellen Verbandsstruktur kommt man nach internationalen Maßstäben im Spitzensport nicht weiter!
Mit welch' ignoranter Borniertheit man im DTB mit "ehrenamtlicher Steuerung" in die Strukturen von Profis eingreift, richtet nahezu irreversiblen Schaden an!
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♦ Der Kräfteverschleiß auf z. T. medial inszenierten Nebenschauplätzen, unter Missachtung demokratischer und lösungsorientierter Eingriffe in die Prozesse der Trainingspraxis vor Ort, ist eklatant und geht an echten und zukunftsträchtigen Lösungen vorbei. Der sogenannte aktuelle "Chemnitzer Problemfall" - ein durch eine medial forcierte Kampagne zelebriertes „Bauernopfers“ einer Trainerin, löst z. B. die tatsächliche problematische Betreuungslage und die pädagogisch/psychologische Ansprache-Qualität potenzieller Leistungssportkader ebenso nicht, wie auch nicht die bloße Verlängerung der Beinkleider von Turnerinnen die Probleme des Sexismus im Sport, weswegen man deshalb noch längst nicht von „Kulturwandel“ sprechen sollte!
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♦ Das sogenannte "Spitzensportkonzept" des DOSB hat, wie erwartet, eher zu Rück- als zu Weiterentwicklungen geführt! Die DOSB-Struktur, seine Personalpolitik sowie die gesellschaftliche Aufwertung des deutschen Sports, lassen weiterhin zu wünschen übrig und halten längst nicht mehr mit internationalen Entwicklungen Schritt!
(Dies moniert auch der zweimalige Schwimmolympiasieger Michael Groß, wenn er Strukturveränderungen auch beim DOSB einfordert, und unter "schlankeren Strukturen" wieder ein eigenständiges Nationales Olympisches Komitee (NOK) als eigenständige professionelle Organisation für den Leistungssport versteht.
* ... siehe  "...DOSB ein Auslaufmodell ... " )
* ... lesen Sie auch die Olympiabilanz der LEON-Ausgabe 04/05:
      Olympia und die Aussichten von Andreas Götze.

♦ Generell sind Einbettung und gesellschaftliche Wertschätzung des Sports in die Strukturen dieser Gesellschaft in Deutschland unzureichend! Defizite betreffen nicht nur den Spitzensport, sondern reichen hinein bis in den Erziehungsbereich, den Schulsport und den Vorschulbereich. Das machen andere, auch westeuropäische Länder, wesentlich besser!
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Ein Blick auf die aktuelle Gesamtbilanz des deutschen Spitzensports
macht deutlich, dass solche kritischen Einschätzungen kein alleiniges Problem der deutschen Gymnastics-Disziplinen sind...:

** Zum Thema OLYMPIABILANZ
    lesen Sie dazu auch:


Die nackten Zahlen sprechen eine klare Sprache: Mit in Summe 37 Medaillen verzeichnete Deutschland in Tokio das schwächste Abschneiden bei Olympischen Spielen seit der deutschen Wiedervereinigung. Die Platzierungen unter den „Top 8“ bleiben bei dieser Betrachtung allerdings unberücksichtigt.
Der Berufsverband der Trainer/Innen (BVTDS) ergänzt in seinem heutigen Pressemitteilung die erste DOSB-Bilanz aus der Sicht der Trainerinnen und Trainer:
BVTDS-Pressemitteilung  (25. 08. 2021)