Der Protest der Asiaten richtet sich gegen die Mehrkampf-Benotung von Yangs Übung am Barren. Dort hatten der Oberkampfrichter sowie die beiden sogenannten A-Kampfrichter einen Ausgangswert von 9,9 Punkten ermittelt. Wie der Turn-Weltverband FIG mittlerweile einräumte, wäre die richtige Einstufung 10,0 gewesen.
Genau dieser Zehntelpunkt fehlte dem drittplatzierten Südkoreaner, um vor dem US-Amerikaner
Paul Hamm und dem koreanischen Landsmann
Kim Dae Eun Olympiasieger zu werden.
Die FIG hatte daraufhin die verantwortlichen Kampfrichter
George Beckstead (USA),
Benjamin Bango (ESP) und
Oscar Buitrago Reyes (COL) suspendiert, lehnte aber eine nachträgliche Korrektur der Note ab. In einer offiziellen Erklärung teilte die FIG mit, dass dies die Statuten nicht vorsähen: Benotungen gelten als Tatsachenentscheidungen.
FIG-Präsident Bruno Grandi, Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) - hatte zur Wochenmitte in einem
Brief an Hamm an die 'Fairness des Olympiasiegers' appelliert und ihn gebeten, über eine Rückgabe der Goldmedaille nachzudenken. Der US-Verband kritisierte dies als 'Nötigung' - Hamm lehnte die Geste ab.
IOC hält sich bewusst bedeckt Das IOC wird sich aus dieser Angelegenheit völlig raushalten, das bestätigte IOC-Präsident Jacques Rogge. Man habe den beteiligten Nationalen Olympischen Komitees, aber auch der FIG, dies in entsprechenden Schreiben unmissverständlich deutlich gemacht.
Ein CAS-Sprecher kündigte an, die Entscheidung werde wahrscheinlich nicht binnen 24 Stunden publiziert. Wegen der technisch komplizierten Überprüfung sei mit einer längeren Zeitspanne zu rechnen.