18. März 2023  
Leipzig  
Gerätturnen

Sportwissenschaftler und Kampfrichter Dr. Jörg Fetzer verstorben

Während der drei Wettkampftage des DTB-Pokals musste insbesondere die Fachwelt den schmerzhaften Verlust zweier ihrer herausragenden Experten verschmerzen. Nach der Todesmeldung vom schwäbischen Turn-Urgestein Kurt KNIRSCH Anfang der Woche erfuhr man nun vom Tod des langjährigen internationalen Kampfrichters und Sportwissenschaftlers Dr. Jörg FETZER, der heute, wenige Tage nach seinem 82. Geburtstag, in seiner Heimatstadt Leipzig verstorben ist.
Über fast drei Jahrzehnte agierte er als Kampfrichter bei Olympischen Spielen, zahlreichen Welt- und  Europameisterschaften sowie Weltcups und vielen nationalen Meisterschaften mit Akribie und außerordentlichem Fachwissen.

" ... eigentlich fehlen die Worte für die vielen Erinnerungen, die angemessen an meinen früheren Arbeitskollegen und Freund Jörg erinnern, doch vielleicht soviel ...:
Was Jörg eben nicht war, ein 'klugscheißender Akademiker'! Promoviert in einem multidisziplinären, kollektiven Projekt zur „Talenterkennung, Talenteförderung und – entwicklung“ kam Jörg in das DDR-Nachwuchsturnen. Fachliche Kompetenz, Aufgeschlossenheit, Streitbarkeit, Ehrlichkeit, nie nachlassender Elan und unermütliche Einsatzbereitschaft verschafften Jörg beispielhaft dem von ihm vertretenen "Forschungsinstitut für Körperkultur und Sport" Leipzig (FKS, Vorläufer des heutigen IAT. - die Red.) sowie Mitarbeitern weiterer wissenschaftlicher Einrichtungen, wie der "Deutschen Hochschule für Körperkultur" (DHfK) Leipzig und dem Wissenschaftlichen Zentrum (WZ des Deutschen Turnverbandes der DDR Anerkennung, Sitz und Stimme in den führenden Trainerkollektiven des männlichen Nachwuchsturnens der DDR. Die ständige Integration und Konfrontation mit solch' herausragenden Trainern in der turnerischen Praxis des Nachwuchsbereiches, wie Wulf Dahlhöfer, Matthias Legler, Rolf Wünsche u. a., führten zu einem tiefen Verständnis über die notwendigen turnerischen Voraussetzungen für die Erringung weltmeisterlicher und olympischer Spitzenleistungen. Hier wurzelten Jörgs tiefe Überzeugung für die Bedeutung des Nachwuchstrainings und ebenso sein Interesse an der Modellierung der turnerischen Spitzenleistung in der olympischen Zukunft sowie deren möglichst gerechte Bewertung als tiefe Anerkennung der Leistungen der Athleten, die ihre frühe Jugend und Perspektive dieser schönen Sportart widmen und ebenso deren Trainern.
Dafür Jörg, Dir und Deiner Renate, die das alles mitgetragen hat vielen Dank ...!

* Lothar und Gattin Vera Müssig
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