19. Januar 2004  
Köln/Frankfurt  
Gerätturnen

Sportkarriere mit umfänglicher Turnproblematik

Das Magazin der nordrhein-westfälischen Stiftung zur Nachwuchsförderung im Leistungssport 'sportkarriere' widmete große Teile seiner Ausgabe 03/2003 (Dezemberheft) der Problematik des Leistungssports im Deutschen Turner-Bund.

Neben sachkompetenter und gründlicher Recherchearbeit und Befragung wichtiger Verantwortungs- und Entscheidungsträger des Bereiches Leistungssports wurde unter der Rubrik 'WENDEPUNKT' auch DTB-Präsident Rainer Brechtken in einem umfangreichen Interview nach seinen Vorstellungen von der Zukunft des Leistungssports befragt...
'Der Chefstratege des Deutschen Turner-Bundes (DTB), Rainer Brechtken, schärft unermüdlich das imposante Breitensportprofil seines Verbandes.
Redaktionelle Anmerkungen:
Selten genug hat sich im letzten Jahrzehnt eine seriöse Publikation in solchem Umfange und mit erstaunlicher Sach- und Fachkompetenz mit diesem Thema beschäftigt!
Schon in einem Teaser vor dem eigentlichen Artikel heißt es:
Kunstturnen... bedeutet Körperbeherrschung auf höchsten Niveau.'
, und:
'Die deutsche Turnelite leidet jedoch nicht unter ihrem anspruchsvollem Training, sondern vielmehr unter dem fragwürdigen Gebaren ihres Spitzenverbandes.'


Es folgt die Überschrift:
DER SPORT IST INNOVATIONSRESISTENT...
- behauptet DTB-Chef Rainer Brechtken. Was aber leistet sich der Deutsche Turnerbund selbst in Sachen Spitzensport?

Brechtken im Interview

Nach dem Rücktritt des Vize-Präsidenten Spitzensport Eduard Friedrich - der im Übrigen von den Autoren des Artikels und Interviewern Jürgen Brüggemann und Susanne C. Fuchs ebenso befragt wurde, wie auch der Präsident des Rheinischen Turnerbundes Hans-Jürgen Zacharias, dessen Spitzensport-Referent Dieter Weymans, Turnerin Lisa Brüggemann, und weitere Trainer und Funktionäre vor Ort - hat Rainer Brechtken seit fast 1 1/2 Jahren auch die Funktion des Vize-Präsidenten Spitzensport inne.

Brechtken, der Spitzensport und die DTB-Grundpfade
Vor allem zum Bereich dieser Funktion wurde er befragt.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass Brechtken 'an seiner Politik der rudimentären Spitzensportförderung festhalten wird, sich aber der Notwendigkeit struktureller Reformen öffnen will. Dies allerdings nur insofern, als der DTB seine Grundpfade nicht verlassen muss'.
Sieht Brechtken also den Spitzensport nur als 'tolerierten Erfüllungsgehilfen für die notwendige öffentliche Wahrnehmung und Identifikation...'?
Brechtkens Traum
Dies und anderes mehr - so auch einen 'Traum Brechtkens' betreffs der Rolle der Grundsportarten zur Übernahme der Grundlagenausbildung für den gesamten Sport - ist im Interview zu finden. (Hier sei darauf verwiesen dass es zu diesem Thema bereits eine Menge von Feldversuchen und einschlägige Sportfach- und Forschungsliteratur zum Thema sog. 'Allgemeiner Trainingszentren' (ATZ) in der DDR gab, die nach eingehender wissenschaftlicher Prüfung - eben aus Gründen optimaler Begabtenförderung - als wenig effizient Anfang der achtziger Jahre ad acta gelegt wurden.)

Diskussionsauslöser...?
Viel Grundsätzliches, manches Richtige aber vor allem einiges Widersprüchliche in dieser bemerkenswerten Publikation auf 15 Seiten der 'sportkarriere' mag vielleicht nun den längst erwarteten - weil nötigen - Beginn einer intensiven Sach- und Fachdiskussion auslösen, die zur Klärung der Rolle des Spitzensports unter dem riesigen Dach des Deutschen Turner-Bundes schon seit Jahrzehnten überfällig ist.
Dazu sei jedoch zuvor die Lektüre der Gesamtpublikation dringend empfohlen.
Eckhard Herholz, GYMmedia
>> Auf Wunsch kann man auch das 'Magazin der nordrhein-westfälischen Stiftung zur Nachwuchsförderung im Leistungssport 'sportkarriere' erwerben, welches dreimal jährlich zu vielfältigen Themen, auch des Sportsponsorings und Sportmanagements in der Breite des Spitzensportspectrums erscheint.