REPORT:
SV Halle - TuS Leopoldshöhe 204,90 : 196,40 Halle/Saale (Lü). Im alles entscheidenden Wettkampf um den Titel mußten sich die Lipper auswärts dem SV Halle mit 204,90 : 196,40 geschlagen geben. 196,40 Punkte bedeuteten das zweitbeste Saisonergebnis. 54,10 Punkte durch Erik Revelins hießen: Neuer Saisonrekord für den jungen Letten, der auch für die Tageshöchstwertung sorgte. 9,50 Punkte am Seitpferd wurden nicht mehr überboten. Das Saisonziel ist erreicht. Der zweite Tabellenplatz berechtigt zur Teilnahme am Aufstiegswettkampf zur 1. Bundesliga. Im schwäbischen Pfuhl haben die Turner um Teamchef Friedrich-Wilhelm Nagel am kommenden Wochenende die Chance, in Deutschlands Elite-Liga aufzusteigen.
'Wir haben Außenseiterchancen', so schätzt Trainer Jens Fischer die Lage ein. 'Der Wettkampf gegen Halle hat gezeigt, daß wir für die 1. Bundesliga noch schwierigere und gleichzeitig noch stabilere Übungen zeigen müssten. Das wird sehr schwer.'
Der SV Halle bewies mit fast 205 Punkten Erstliga-Tauglichkeit und das gar ohne Nationalturner Christian Berczes und der Absteiger des vergangenen Jahres hat erste Chancen für den Wiederaufstieg.
Doch es gab auch Schattenseiten. Zwei Absteiger am Seitpferd und einige Unsicherheiten an den Ringen und am Barren verhinderten ein noch besseres Ergebnis.
Dann am Sprung machte Halle alles klar. Annähernd 9 Punkte im Durchschnitt - das hatte es bis dato in der zweiten Liga noch nicht gegeben.
Teamchef Friedrich-Wilhelm Nagel zum Schluss:. 'Das Saisonziel ist erreicht, die Jungs haben über sechs Wettkampftage tolle Leistungen gezeigt und uns alle begeistert. Auch wenn wir nicht aufsteigen, bin ich mit dem Saisonverlauf hoch zufrieden.'
Stefan Lütkehölter
Knapper Auswärtssieg des FC Bayern in Monheim 201,55 : 201,20 (Gerätepunkte 6 : 6)
In einem spannenden und hochklassigen Bundesligafinale blieb der FC Bayern auch in Monheim erfolgreich und wurde damit ungeschlagen Sieger der Südstaffel. Die Bayern traten mit ihrem lettischen Spitzenturner Jevgenij Sapronenko an, der direkt vom Weltcup aus Stuttgart nach Monheim angereist war. Die Wettkampfstrapazen waren ihm allerdings deutlich anzumerken, so dass er nicht seine gewohnte Leistung bringen konnte. Die Bodenwertung entschieden die Monheimer knapp für sich, das Seitpferd ging dank einer guten Leistung von Stanislav Kusmenko noch knapper an die Münchner. Eine überzeugende Vorstellung an den Ringen (34,15 Punkte) brachte die Bayern im Zwischenklassement erstmals in Führung. Vorentscheidend war dann die Klasseleistung der Münchner am Sprung. Ein Geräteergebnis von 36,50 Punkten mit einem sehenswerten Doppeltsukahara gehockt in den sicheren Stand, für den Sapronenko die Tageshöchstnote von 9,55 erhielt, brachte den Gästen einen Vorsprung von 2,25 Punkten. Den Barren gewannen wiederum die Gastgeber und hatten damit nach diesem Gerät noch einen Rückstand von 1,65 Punkten auf den FC Bayern. So musste die Entscheidung am letzten Gerät fallen. Dabei verzichteten die Münchner wie schon am Barren auf den Einsatz von Sapronenko. Die hoch motivierten Monheimer zeigten an diesem Gerät eine hervorragende Mannschaftsleistung. Mit der letzten Übung des Abends sicherte Denis Kölbl aber den Bayern den denkbar knappen Gesamtsieg. Die Monheimer übertrafen erstmals in dieser Saison die 200-Punkte-Grenze und rehabilierten sich damit eindrucksvoll für ihre überraschende Niederlage im Nachbarschaftsderby gegen den KTV Ries. Die Bayern zeigten, dass sie mit einem Jevgenij Sapronenko in Topform noch Reserven nach oben haben und auf die Mannschaft auch in schwierigen Situationen Verlass ist. Bester Sechskämpfer des Wettkampfs war der für Monheim startende Portugiese Manuel Campos (52,55 Punkte).
Franz Priegl
Wettkampfprotokoll Monheim-FCB