REPORT, Staffel Nord:
SV Halle - KTV Koblenz/Niederwörresbach
203,85 : 180,30
Ein sehr fachkundiges und faires Publikum in Halle hatte allen Grund zum Feiern. Mit diesem klaren Sieg haben die Halloren die Aufstiegsrunde mit bislang Minuspunkten erreicht und präsentierten sich in bester Wettkampflaune. Ren? Tschernitschek ist weiter im Kommen, auch wenn der erstmals wieder gesprungene Überschlag-Doppelsalto (8,35) noch nicht richtig gelang - er springt nach seiner Verletzung wieder ('Ich fühle mich auch im Kopf wieder frei!') und ließ sich auch wieder am Barren einsetzen. Am Sprung erzielte Halle mit 35,75 das beste Geräteresultat, auch durch die Tageshöchstwertung 9,45 (Ü-Doppelsalto) von Sebastian Faust. Trainer Hubert Brylock lobte besonders Junior Matthias Grünewald für seine 51,10 Punkte im Sechskampf: 'Der junge ist motiviert und hat gute Zuwachsraten!'.
Die Koblenzer mussten diesmal nicht nur auf ihren Ausländer verzichten. Zu allem Unglück verletzte sich ihr starker Junior Wladimir Klimenko schon beim Einturnen und konnte nicht mehr sein volle Programm turnen.
Hochspannung in Leopoldshöhe TuS Leopoldshöhe - TS Wolfsburg
Leopoldshöhe (Lü). Der TuS Leopoldshöhe bleibt ungeschlagen. In einem an Spannung kaum noch zu überbietenden Wettkampf gewann der TuS Leopoldshöhe gegen den TS Wolfsburg in eigener Halle mit 197,65 : 194,05 Punkten. Dabei mußte der TuS gleich mehrere Saisonrekorde brechen, um die 'Wölfe' zu bezwingen. Bestes Bodenergebnis (33,55:33,45), Saisonbestleistung am Seitpferd (33,40:30,90) - das war die Ausgangsbasis für den Erfolg. Pech für die Leos an den Ringen: Miroslaw Tam riß gleich zweimal hintereinander ein Riemchen, der Joker Steffen Jahn mußte ran. Der machte seine Sache zwar bravourös, das Gerät ging aber an die stark aufturnenden Wolfsburger (30,60:31,50). Der Sprung war wieder nichts für schwache Nerven. Leopoldshöhe hatte - erneut mit Saisonrekord - knapp die Nase vorn. (35,40:35,35). Am Barren drehten die Gäste den Spieß um und holten sich das Gerät mit einem Zehntel Vorsprung (31,25:31,35). Die Ausgangslage vor dem Reck bot Spannung pur. 1,65 Punkte war der TuS Leopoldshöhe in Front. Ronald Mahnke legte den Grundstein für den Gesamterfolg mit einer sicheren Übung und 8,25 Punkten. Viktor Schadrin zeigte anschließend Nerven. Woronin-Bücke - verturnt - 6,90. Das war die Entscheidung. Das Ergebnis am Reck: 33,45:31,50.
Die Tageshöchstwertung holte sich Erik Revelins vom TuS Leopoldshöhe mit einer Weltklasse-Übung an den Ringen (9,55). Er war auch als Sechskämpfer nicht zu schlagen (53,95) und bewies damit WM-Form. Der erst 20-jährige Ukrainer Yevgeniy Bogonosyuk (TS Wolfsburg) erturnte 51,35 Punkte, Robert Weber (Wolfsburg) kam auf 51,15 Punkte.
Leopoldshöhe turnte mit Erik Revelins, Steffen Jahn, Ronald Mahnke, Falk Seliger, Thomas Neitzel, Ronny Jatzek, Miroslaw Tam und Nils Nagel. Für Jens Fischer (Fachtagung) übernahm Bernd Vornholt-Niehaus die Trainerrolle. Teamchef: Friedrich-Wilhelm Nagel. Für Wolfsburg am den Start: Yevgeniy Bogonosyuk, Robert Weber, Robert Ebert, Viktor Schadrin, Alexander Donath und Andreas Kübler. Trainer: Konstantin Miller.
Das Geräteergebnis: 8:4 für den TuS Leopoldshöhe. Der TuS ist damit schon vor dem letzten Wettkampftag (am 30.11.02 in Halle) für den Aufstiegswettkampf am 07. Dezember qualifiziert.
Bericht: Stefan Lütkehölter
Bittere Heimniederlage der Siegerländer KV (174,95 : 185,25) gegen den TSV Bayer Leverkusen
Nachdem sich im Abschlußtraining der Gastturner der Siegerländer KV, Vladimir Virski, an der Wadenmuskulatur verletzt hatte, mußten die Siegerländer verletzungsgeschwächt den Gästen aus Leverkusen stellen. Die ersten drei Geräte gingen deutlich an die Turner aus der Farbenstadt und beim Sprung über den Sprungtisch konnten die Siegerländer die Schwächen der Turner aus Leverkusen nicht zu einem deutlichen Gerätesieg ausnutzen. Mit dem Einsatz von Vladimir Virski hätte hier sicherlich die Chance bestanden, den Wettkampf noch einmal zu drehen. Als man aber am Barren aufgrund einer weiteren Verletzung von Virski, die er sich bereits zu Beginn der Übung zuzog und daraufhin die Übung abbrechen mußte, auch noch eine wertung aktzeptieren mußte, da man keinen Joker aufwiesen konnte, war der Wettkampf für die Siegerländer KV gelaufen.
Sie konnten mit ihrem jungen Team zwar noch das Reckturnen für sich entscheiden, mußten aber letztlich ihrer dünnen Personaldecke Tribut zollen. Die Leverkusener, die mit erfahrenen Turnern antraten und mit Denis Zbickis ihren stärksten Turner hatten, sicherten sich mit diesem Sieg den fünften Platz in der Tabelle. Bei dem Team aus Leverkusen kam auch noch einmal Oldie Uwe Rickelt zum Einsatz, der an den Ringen und am Sprungtisch, mit routinierten Leistungen dem TSV wichtige Punkte sicherte.
REPORT SÜD:
Souveräner Sieg des FC Bayern gegen den SSV Ulm Bayern zum dritten Mal über der 200-Punkte-Grenze
Mit einem souveränen 202,40:163,80 Punkte Sieg gegen den SSV Ulm verteidigte der FC Bayern München die Tabellenspitze der 2. Bundesliga Süd. Nach der überraschenden Niederlage des bisher ebenfalls ungeschlagenen TSV Monheim bei der KTV Ries stehen die Bayern damit schon vor dem abschließenden Spitzenduell in Monheim mit 10:0 Punkten und 58:2 Gerätepunkten als Sieger der Staffel Süd der2. Bundesliga fest.
Gegen die Ulmer, die am Boden und am Barren nur mit jeweils drei Turnern antraten, war der Sieg der Bayern zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Zum dritten Mal wurde dabei die magische 200-Punkte-Grenze übertroffen. Der FC Bayern zeigte sich in seinem letzten Heimwettkampf, den er in Heufeld bei Rosenheim bestritt, als sehr homogenes Team. So stachen alle drei von Trainer Alexander Weiser eingesetzten Joker: Denis Kölbl erhielt für seine Bodenübung 8,65 Punkte, der 19jährige Andreas Lang am Barren 8,10 Punkte und Markus Etter als letzter Turner des Wettkampfs am Reck 8,35 Punkte. Trainer Weiser äußerte sich daher nach dem Wettkampf auch zufrieden: 'Das Ziel, wieder über die 200-Punkte-Marke zu kommen, wurde erreicht. Einige kleinere Schwächen müssen wir bis zum Aufstiegswettkampf in Pfuhl allerdings noch ausmerzen'. Gut vorbereitet für die kommenden Weltmeisterschaften im ungarischen Debrecen und das ebenfalls noch im November stattfindende Weltcupfinale in Stuttgart zeigte sich Jevgeni Sapronenko. Der lettische Nationalmannschaftsturner, der in dieser Woche seinen 24. Geburtstag feierte, freute sich sichtlich über seine fünf 9er Wertungen und seine 54,85 Gerätepunkte. Damit war er mit deutlichem Abstand bester Sechskämpfer vor den beiden Ulmern Zoltan Szabo (49,95 Punkte) und dem jungen Lukas Schmid (47,50 Punkte). Für seine Bodenübung erhielt Jevgeni mit 9,50 Punkten auch die Tageshöchstnote. Insgesamt geht die junge Bayern-Mannschaft somit sehr zuversichtlich in das Prestigeduell gegen die Monheimer, auch wenn sie in diesem Wettkampf wohl auf ihren beim Weltcupfinale startenden Spitzenturner Jevgeni Sapronenko verzichten muss.
FCB - SSV Ulm Bericht: Franz Priegl
KTV Ries - TSV Monheim
190,55 : 186,90
Einen historischen Sieg der KTV Ries über den Erzrivalen Monheim erlebten die 400 Zuschauer in der Hermann Kessler Halle in Nördlingen. Die Mannen von Coach Walter Eichmeier gewannen in der 15. Auflage des Derbys zum ersten Mal, und übertrafen dabei erstmalig in dieser Saison die 190er Marke, und dies ohne ihren ungarischen Nationalturner Krisztian Jordanov.
Da auch Monheim wegen der anstehenden WM auf seinen portugisischen Spitzenturner Manuel Campos verzichten musste, entwickelte sich von Anfang an ein spannender Wettkampf. Ausgeglichen verlief das Bodenturnen. Je vier Übungen mit knapp unter 8 oder knapp über 8 Punkten auf Seiten beider Vereine zeigten die Akteure am Boden. Am Ende stand ein halbes Zehntel Vorsprung für Monheim. Das eigentliche Problemgerät der Rieser, das Seitpferd, sollte einmal mehr zum Schlüsselgerät in diesem Wettkampf werden. Während alle KTV-ler ihre Übungen durchturnten und durchwegs hohe 7ner-Wertungen erhielten, mussten auf Seiten der Monheimer gleich 3 Turner das Gerät verlassen. Daraus resultierten 2,20 Punkte Vorsprung für die KTV. Dieser Vorsprung sollte nun die nächsten drei Geräte so allmählich dahin schmelzen. An den Ringen glänzte einmal mehr der ehemalige Junioreneuropameister Bernd Lill auf Seiten der Monheimer. Für seine Übung erhielt er 8,60 Punkte. Drei Wertungen über 8 von Kapitän Roland Hagner, Mike Dörner und Oldie Dusan Hilpert setzten die Rieser an den Ringen dagegen, so dass man nur 0,6 Punkte verlor. Sehr ausgeglichen verlief auch der Pferdsprung. Trotz der Tageshöchstnote von 8,90 durch Bernd Lill konnten die Monheimer wieder nur 0,15 Zähler aufholen. Kurioses dann am Barren. Nach einer arg verturnten Übung von Stefan Bertl hob er den Barren aus der Verankerung wieder auf die Rollen, und bekam dadurch die Gelegenheit seine Übung am Ende nochmals zu beginnen. Dank einer super Barrenübung des fast 40-jährigen Dusan Hilpert, die mit 8,50 belohnt wurde verlor die KTV zwar wieder die Gerätewertung, doch abermals nur 0,45 Zähler. So blieb vor dem entscheidenden Reckturnen knapp ein Punkt Vorsprung für die Rieser, und man machte sich berechtigte Hoffnungen das Derby zu gewinnen, da das Reck seit eh und je zu den stärksten Geräten der KTV zählt. Die Entscheidung fiel dann bereits nach dem ersten Monheimer Turner Stefan Bertl. Er verturnte seine Übung kräftig, aber trotzdem setzte man auf Seiten der Monheimer keinen Joker. Knapp 6 Punkte sprangen schließlich für ihn heraus. Während bei Monheim am Reck keine Wertung über 8,0 mehr heraussprang, turnten Thomas Radler (8,40) und als letzter Turner Dusan Hilpert (8,55) den viel umjubelten Sieg für die KTV Ries nach Hause.
Bericht: Claudius Hingst
RIES-MONHEIM ALLE RESULTATE im Überblick