Sophie SCHEDER TuS Chemnitz |
Die Olympiadritte von Rio, Sophie SCHEDER schilderte heute, sechs Monate vor den Olympischen Spielen, in einem Exklusiv-Interview der "Sächsischen Zeitung" ihren Zustand. Sowohl die Pandemiesituation wie auch die damit verbundene Unsicherheit, was die Vorbereitung auf Tokio anbetrifft, die fehlenden Wettkämpfe, über die sich Athleten Wettkampfhärte und psychische Stärke holen müssten sowie die fehlende Heimtrainerin Gabi FREHSE, die noch immer vom Dienst freigestellt ist, machen ihre Situation und die ihrer ca. 30 begeisterten Turnerinnen momentan schier unerträglich.Wie ein Damoklesschwert hängen Vorwürfe gegen ihre Trainerin in der Luft, die durch die unverständliche Zurückhaltung eines sogenannten Untersuchungsberichtes, noch immer keine Klarheit herstellt, worin eigentlich deren subjektive Schuld bestehen soll, zu der es doch so widersprüchliche und gegensätzliche Meinungen gibt ...
Dream-Team "Frehse - Scheder": Intensive Wettkampfvorbereitung bei einem Weltcup in Cottbus.(c) MINKUSimages
Olympiavorbereitung sieht anders aus
"Da kommen soviele Aspekte zusammen, durch die ich mich nicht voll und ganz auf den Sport konzentrieren kann," beschreibt Sophie Scheder im Gespräch mit dem Dresdener Reporter Sven Geissler. die komplizierte Situation ein halbes Jahr vor den Olympischen Spielen.
Und über die "Frehse-Art" des Umganges mit ihr sagt die 24-jährige Top-Athletin: "Ich bin mit Gabi und der Art, wie wir zusammenarbeiten, so professionell, absolut im Grünen. Man muss im Leistungssport an Grenzen gehen, auch darüber hinaus. Natürlich haben wir unsere Differenzen, die gehören dazu. Es fällt auch mal ein Wort, das man lieber so nicht hören möchte. Es muss im Rahmen bleiben, und das war es für mich jederzeit."
Als eine der ersten Stimmen, die sich für ihre Trainerin Gabi Frehse einsetzte, akzeptiert Sophie jedoch grundsätzlich auch, das andere eine andere Meinung haben können oder es anders fühlen, doch " ... in den 13 Jahren, die ich mit Gabi zusammenarbeite, gab es eine solche Situation, wie sie die anderen schildern, für mich nie! Das wollte ich mit meinem Statement erwähnen in der Hoffnung, dass diese Seite auch gehört wird."
Allerdings scheinen Sophie Scheders Ansichten und Beurteilungen bei der Befragung durch die beauftragte Frankfurter Kanzlei Rettenmaier nur wenig Beachtung gefunden zu haben, wenn sie im besagten Interview einschätzt: "Ja, ich hatte auch ein Gespräch. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass sie meine Meinung wirklich hören wollten. Zum Schluss durfte ich mir anhören: Na ja, Frau Scheder, was Sie jetzt erzählt haben, könnte man meinen, alle anderen lügen. Darauf habe ich gefragt: Warum haben wir drei Stunden geredet? Ich konnte nur von meinen Erfahrungen, meinen Gefühlen sprechen, wie ich es erlebt habe. Aber ich hatte das Gefühl, mir wird nicht geglaubt. Deswegen weiß ich nicht, ob bei dieser Untersuchung wirklich beide Seiten einbezogen werden sollten oder ob es nur darum geht, die Vorwürfe gegen Gabi zu bestätigen. Damit fühle ich mich nicht verstanden."
Damit verstärkt eine Persönlichkeit wie Sophie Scheder eindeutig die immer stärker werdenden Zweifel an der Richtigkeit und Rechtmäßigkeit der bereits nahezu Verleumdungscharakter annehmenden Vorwurfswelle gegen eine der besten Kunstturntrainerinnen des Landes, die unverständlicher Weise seitens des Verbandes bereits missgriffig zu Persönlichkeitsverletzungen geführt hat.
Völlig unverständlich ist die Verzögerungstaktik des Deutschen Turner-Bundes, der es nach nunmehr zweieinhalb Monaten (?) es noch immer an Transparenz fehlen lässt, Licht ins Dunkel der nebulösen Vorwürfe zu bringen: Den Beschuldigten ist der Untersuchungsbericht noch immer nicht zur Kenntnis gegeben worden ...?!!
Nichtsdestotrotz stehen die Verantwortungsträger des deutschen Sports aber generell vor der Lösung von Grundproblemen, wenn es um den sicheren Schutz jugendlicher Sportler im Spitzensport geht. Diese Aufgabe sollte man aber schon gar nicht zweifelhaften medialen Enthüllungskampagnen oder einzelnen Individualattacken überlassen. Fake News und Shitstorms haben eh' schon viel zu weit um sich gegriffen!
* Eckhard HERHOLZ
GYMmedia INTERNATIONAL
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► Kritik an Untersuchungen (Süddeutsche Zeitung)
► ... Kritik an Untersuchung (Freie Presse)
► Scheder steht zu Chemnitzer Turntrainerin:
"Bin mit Gabi ansolut im Grünen" (Leipziger Volkszeitung)
► Scheder kritisiert Untersuchungen im Fall Frehse (Facebook)
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