Bèatrice WERTLI (STV) |
"Zuhören, verstehen, lernen und verbessern.
Mit dieser Maxime möchte der Schweizerische Turnverband (STV) aus der Vergangenheit lernen und die Zukunft des Turnsports nach ethischen Massstäben neu und erfolgreich ausrichten." (STB, 20. Aug. 2021)
Im Gegensatz zu dem noch immer haarstäubenden Gebaren des Deutschen Turner-Bundes im Umgang mit seiner ehemaligen Meistertrainerin Gabriele Frehse und den gegen sie durch einen Spiegelartikel erhobenen Vorwürfen angeblicher psychischer Gewaltausübung, bei welchem man sich derzeit des Mittels des Totschweigens zu bedienen scheint ...,
führt der Schweizerische Turnverband (STV) seinen Weg einer strategischen Neuausrichtung nicht nur konsequent fort, sondern er setzt auch auf die Erfahrungen und das Wissen seiner ehemaligen und aktiven Kaderathletinnen und -athleten. Diese wurden von der neuen STV-Direktorin Bèatrice Wertli in einem persönlichen Brief zur Teilnahme an einem gemeinsamen Dialogprozess eingeladen. Nach STV-Meinung stärke dies den Lernprozess und treibe die angestoßene Neuausrichtung innerhalb des Verbandes weiter voran.
♦ Nach erheblichen Turbulenzen betreffs des Umganges mit Schutzbefohlenen in den Kunstturnszenen der USA, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien, zuletzt auch in Deutschland, gab es auch in der Schweiz diesbezügliche Kritiken und Beschwerden - insbesondere aus dem Bereich des weiblichen Kunstturnens und der Rhythmischen Gymnastik, die nicht nur zu personellen Konsequenzen, sondern vor allem zu einem Umdenken der Verantwortlichen führten!
Auch in Deutschland gab und gibt es in mehreren Zentren des turnerischen Spitzensportes Anzeichen des unangemessenen und würdelosen Umganges mit Schutzbefohlenen - vorwiegend im weiblichen Talente- und Nachwuchsbereich. Doch statt im Stile des oben beschriebenen "Schweizer Weges" demokratische Möglichkeiten der Beseitigung von strukturellen Ursachen möglichst vieler unmittelbar Beteiligter zu bevorzugen, lassen die Verantwortlichen des Deutschen Turner-Bundes und selbst hochrangige Sportpolitiker/innen solcherart demokratischer Möglichkeiten hierzulande aus:
So ist die Chemnitzer Meistertrainerin Gabriele FREHSE nach über 40 Jahren erfolgreicher Trainertätigkeit, noch immer von ihrem Job suspendiert, ihr Chemnitzer Bürgermeister sprach ihr gar ein noch immer bestehendes "Hallenverbot" aus!
♦ Dies alles geschah ...:
→ ... ohne tiefgründige Überprüfung des Wahrheitsgehaltes vorgebrachter Beschuldigungen und bisher ohne jegliche juristische Beweiskraft;
→ ... ohne dass weder der DTB-Präsident Dr. Hölzl noch seine Generalsekretärin Michaela Röhrbein in diesem Zusammenhang je persönlich mit der betroffenen Trainerin gesprochen haben, geschweige denn am Olympiastützpunkt Chemnitz vor Ort waren;
→ ... und all' dies trotz der einhelligen, nahezu flehentlichen Aufforderung der meisten aktuellen Kaderturnerinnen und deren Eltern, insbesondere im Olympiavorfeld 2021, die von ihnen geschätzte Tätigkeit der anerkannten Trainerin wieder zuzulassen.
♦ Momentan scheint man im deutschen Kunstturnen mit der Methode "Schweigen im Walde" die Probleme der zweifellos vorhandenen unzureichenden Spitzensportstrukturen des DTB einfach auszusitzen. So wie die medial hochgekochte "Beinkleideraktion" allein ein eher untaugliches Mittel ist, den Sexismus im Sport zu bekämpfen oder gar schon von "Kulturwandel" zu sprechen, so ist keineswegs das höchst undemokratische und selbstherrliche Prozedere der DTB-Verbandsführung nach "Gutsherrenart" im Falle eines bloßen "Bauernopfer Frehse" geeignet, die anstehenden unzureichenden Umgangsformen und pädagogisch/psychologischen Mängel im Spitzensportbereich entscheidend zu verbessern.
♦ Deshalb erscheint eben die eingangs erwähnte Art der neuen STV-Führung im Schweizer Nachbarland ein wesentlich besserer und eindeutig richtigerer Weg zu sein!
Diesen „Schweizer Weg“ des Miteinander hätten auch alle Beteiligten und Betroffenen in der deutschen Kunstturnszene mehr als verdient!
(C) gymmedia / Eckhard Herholz
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... lesen Sie dazu auch die STV-NEWS (20. August 2021)
► STV lädt ehemalige und aktive Athletinnen und Athleten ein ...
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