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Vinzenz HÖCK (AUT) |
Seinen letzten Wettkampf bestritt Österreichs Kunstturner Vinzenz HÖCK bereits vor deutlich mehr als einem Jahr – und in der Szene war bekannt, dass er nicht mehr professionell trainiert. Doch erst jetzt zog der 29-jährige siebenfache Weltcupsieger, sechsfache WM-/EM-Finalist, 2020-Vize-Europameister (alles an seinem Spezialgerät Ringe) und Mechatronik-Diplomingenieur den offiziellen Schlussstrich unter seine Spitzensport-Karriere:
„Das Feuer der Leidenschaft ist kleiner geworden. Ich bin schlichtweg nicht mehr bereit, alles dem Turnsport unterzuordnen.“
Vinzenz Höck ist Österreichs erfolgreichster Turner seit 1904 (als Julius Lenhart in St. Louis Olympiasieger wurde).
Der Grazer, der nach vielen Jahren am Bundesstützpunkt in Innsbruck jetzt wieder in seiner Heimatstadt lebt, fungierte 2014 mit dem Junioren-Europameistertitel als „Game Changer“ in den heimischen Turner*innen-Köpfen: Mit dem Abspielen der österreichischen Hymne für „Vinzenz, den Ersten“ erkannten alle, dass es möglich ist. Wenn man wirklich alles gibt. Seit damals zeigen alle internationalen Ergebnis-Statistiken und Trends des österreichischen Kunstturnens aufwärts. Die Ansprüche haben sich verschoben.
Vinzenz Höck selbst blickt „ausschließlich mit positiven Erinnerungen“ auf seine Spitzensport-Karriere zurück. Wie er in seiner Rücktrittserklärung ausführt, durfte er „erleben, wie sich Idole langsam zu Rivalen entwickelten. Diese Erfahrungen durfte ich sammeln, indem ich schlichtweg meiner Leidenschaft nachging und bin zugleich stolz wie dankbar. … Immer wieder ist es mir im Laufe der Jahre gelungen, mich selbst mit Erfolgen und Leistungen zu überraschen, von denen ich früher kaum zu träumen gewagt hätte.“
* Quelle: Turnsport Austria