Unglaubliche 8 Monate nach seiner Versendung ist die Spende des TV Blau-Gelb 90 Bad Düben im namibischen Swakopmund angekommen! Ein Ringegerüst wurde an der afrikanischen Westküste mit Freude begrüßt.
"Wir sind so glücklich, das es jetzt endlich da ist. Unsere Jungen konnten es kaum erwarten", freute sich Trainerin Dione Richtl vom dortigen Gymnastik-Club. "Wir hatten es zuhause kaum ausgepackt, da bauten es unsere Jungs schon auf. Jetzt steht es in unserer Trainingsstätte "The Dome" in Swakopmund und wird gute Dienste leisten, unsere Jungs weiter auszubilden. Vielen Dank an die Bad Dübener, die uns das Gerät geschenkt haben", bedankte sich Dione Richtl ...
Glückliche Gesichter im Turnclub Swakopmund (Namibia)
Dass das so lange dauerte, war nicht abzusehen!
Schon im Januar 2021 hatte es die Bad Dübener nach Peine zur Organisation "Hilfe für Namibia" gebracht. Dort wurde das zerlegte Sportgerät zusammen mit anderen Spenden im März 2021 per Conainerschiff auf Reisen geschickt.
"Erst hatte das Containerschiff Verspätung und kam mehrere Wochen später an. Dann stand der Container lange Zeit im südafrikanischen Kapstadt und dann hatte in Namibia noch ein paar Wochen der Zoll die Hand drauf, ehe er die Fracht freigab ...", erzählte Wencke Stein vom Bad Dübener Turnverein.
Vergangene Woche nun bekamen die Turner vom Gymnastik-Club Swakopmund dann endlich Bescheid, das sie das Ringegerüst in der Hauptstadt Windhoek abholen können.
Im Dezember 2021 wollen es sich die Bad Dübener dann vor Ort selber anschauen. Denn dann soll endlich die bereits dreimal wegen Corona verschobene Reise nach Namibia stattfinden. Zustande gekommen war der Kontakt nach Namibia durch den ehemaligen DDR-Nationalturner und Olympiateilnehmer Bernd Jäger - weltbekannt durch die Benennung "seines" Reck-Elements, des Jägersaltos, welches nach den Weltmeisterschaften 1974 in Warna die globale "Entwicklung der Flugelemente" auslöste ...).
Der Ex-Potsdamer und spätere langjährige Trainer in Rinteln - zwischenzeitlich auch Nationaltrainer Finnlands - hatte 2019 in Swakopmund vier Wochen lang den hoffnungsvollen afrikanischen Turnnachwuchs trainiert. Von dieser Reise berichtete er bei "GYMmedia" im Dezember 2019 über seine Erlebnisse in Afrika und schrieb unter anderem, das die Turner dort kaum in Besitz von korrekter Turnkleidung seien. Es fehlt an Riemchen, Magnesia sowie auch an finanziellen Mitteln ....
Die Bad Dübener Turner lasen den Bericht und Vereinschef Steffen Brost initiierte mit dieser "Jäger'schen Initialzündung" eine Bad Dübener Hilfsaktion, die mit Begeisterung von seinen Vereinsmitgliedern aufgenommen und wirkungsvoll und mit geduldiger Ausdauer mit Leben erfüllt wurde:
>> Die Blau-Gelben sammelten jede Menge Spenden ein.
Von Tunbekleidung bis hin zu Bargeld. Doch dann machte Corona den geplanten Besuch zunichte....
Mittlerweile hat sich die Situation in Namibia entspannt, obwohl Corona dort schlimme Folgen hinterlassen hat! "Bei uns in Swakopmund sind viele Firmen und Geschäfte kaputt gegangen. Unser Turnclub hat das Glück gehabt, das die Miete für die Turnhalle verringert wurde und ein Elternpaar dem Club ein Darlehen gegeben hat. Trotzdem haben wir mittlerweile etwa die Hälfte unserer Sportler verloren und die andere Hälfte kann nicht den kompletten Beitrag für das Turnen ihrer Kinder aufbringen, weil sie keine Arbeit mehr haben. Auch wir Trainer haben weniger Stunden und verdienen nur noch drei Viertel unserer normalen Einkünfte. Aber das Turnen geht weiter. Viele unterstützen uns, weil die Kinder viel Bewegung brauchen", beschreibt Turntrainerin Dione Richtl die aktuelle Situation.
So wirkungsvoll im Kleinen kann GLOBALISIERUNG von SOLIDARITÄT wirken, große Wirkung erzielt man in der Summe vieler solcher Aktionen!
* gymmedia / S. Brost