Mit einer wenig spektakulären Mitteilung ging Ende 2020 eine 164-jährige Tradition (!) zu Ende:
Die Monatszeitschrift "DEUTSCHES TURNEN" (zuletzt "TurnMagazin") - jahrzehntelanger Impulsgeber und Dienstleister für Vereine - stellte mit der letzten Ausgabe im Dezember 2020 sein Erscheinen ein. Tribut einerseits an die veränderten Bedingungen und digitalen Zwänge des modernen Informationszeitalters, nicht zuletzt aber auch beschleunigt als die unmittelbare Folge der vom zweitgrößten Sportverband Deutschlands selbstverschuldeten misslichen Finanzlage in immer noch defizitärer zweistelliger Millionenhöhe! Verschärfung erfuhr dies natürlich noch zusätzlich durch die Besonderheiten der aktuellen pandemischen Coronalage.
Doch DTB-Präsident Alfons Hölzl blickt unverdrossen positiv nach vorne, und kündigte " ... mit Vorfreude" ab Februar 2021 das Erscheinen des digitalen Online-Nachfolge-Journals "SPROSSENWAND" an, welches mit multimedialen Formaten das Verbands- und Vereinsleben bereichern soll.
Trotz alledem sei nun ob der verflossenen 165-Printjahre des Verbandsorgans "DEUTSCHES TURNEN" noch ein besonderer Nachruf gestattet:
Und wer könnte das besser tun, als ein solch langjähriger Wegbegleiter auch deutscher Turnpublizistik, wie Wolfgang HERDER (82) aus Bad Homburg. Herder war in den achtziger Jahren langjähriger Redakteur des "Deutschen Turnens", danach auch zwei Jahre dessen Herausgeber, war zuvor Schriftleiter der "Turnerjugend", danach DTB-Pressewart.
1994 koordinierte er als Vize-Präsident des OK-Turnfests (Hamburg) den gesamten Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Schon in den Siebzigern gab er mit Heinz Maegerlein Olympiabücher heraus, verantwortete später beim Limpert-Verlag die Herausgabe der Turnfest-Bücher und vieles mehr ...!
Seit 2001 ist der noch lange Zeit danach aktive Kommunalpolitiker und Bundesverdienstkreuz-Träger zwar im "Unruhestand".
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♦ Doch sein einst vergossenes "Herzblut" fürs "Deutsche Turnen" autorisiert ihn nun als ein historischer Vertreter der aussterbenden Sparte der "Tintenturner" einen ganz besonderen Nachruf zu verfassen: