Prof. Dr. Gottfried STARK *6.04.1931 - +18.05.2024 |
Nicht nur den Turnfreaks, sondern den Studierenden und in Wissenschaftskreisen an der ehemaligen Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig war er bestens bekannt, auch weil er als einer der besten Turner in den Aufbauzeiten der fünfziger Jahre in der ersten DDR-WM-Mannschaft (Moskau 1958) stand. Nun ist der Prof. Dr. Gottfried STARK im Alter von 93 Jahren in Leipzig friedlich eingeschlafen ...!
Einer seiner prominentesten Schüler, der ehemalige langjährige Direktor des Instituts Allgemeine Bewegungs- und Trainingswissenschaft der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig (ABTW), Prof. Dr. paed. habil. Jürgen KRUG, der auch nach der politischen Wende eine Zeit als DTB-Vize-Präsident agierte, erinnert mit Traurigkeit an seinen verehrten Doktorvater ...:
Doktorvater Prof. Gottfried STARK (WM-Turner 1958) und sein einstiger Schüler, Prof. Dr. Jürgen KRUG (rechts). |
* Jürgen KRUG --: "Meine letzten Gespräche mit Gottfried Stark machten mich zuversichtlich, dass Gottfried mit der Unterbringung in eine altersgerechte Wohneinheit im Westen Leipzigs mit weniger Belastung seinen Tagesablauf mit seiner Frau Edith organisieren kann. Ein interessantes Gespräch wenige Tage vor Pfingsten über die Studienanforderungen an der Universität Leipzig in den Jahren unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg unterstreichen dies. Deshalb war ich über die Nachricht überrascht, dass Gottfried am 18. Mai 2024 im Alter von 93 Jahren friedlich eingeschlafen ist.
In Adorf (Vogtland) geboren, entdeckte er früh seine Veranlagung und Liebe zum Turnen. Folgerichtig war sein Wunsch Turnlehrer zu werden und sich für das Studium in den Nachkriegsjahren an der Universität Leipzig am Institut für „Körperliche Erziehung und Schulhygiene“ (Nachfolgeeinrichtung des Instituts für Leibesübungen -gegründet 1925) entschied. Gemeinsam absolvierte er mit Heinz-Otto Werner das Studium mit dem akademischen Grad „Diplomsportlehrer“. Bekannt wurde Gottfried Stark in den 50'er Jahren des letzten Jahrhunderts als Mitglied der Leipziger Städte-Riege und vor allem als Mitglied der Turn-Riege zu den Turn-Weltmeisterschaften 1958 in Moskau.
Die Leipziger Nachwuchsturner machten mit ihm in den 60'er Jahren Bekanntschaft mit seinen sportmotorischen Tests aus der Forschungsstelle der DHfK – Vorläufer der späteren Talenttests und der Leistungsdiagnostik im Turnen. Gottfried Stark war von der Gründung des Forschungsinstituts für Körperkultur und Sport 1969 bis zur Abwicklung 1990 sowie der Gründung des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft als Sportwissenschaftler tätig."
Prof. Dr. Gottfried STARK (li.), neben Turn-Olympiasieger Klaus Köste (2. v. li.) -;
* rechts Starks Schüler Prof. Jürgen Krug, Dr. Klaus Arnold (3. v. rechts
und weiteren wissenschaftlichen Mitarbeitern und Kollegen bei einem runden Geburtstag
"Sein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt war zeitlebens der Nachwuchsleistungssport. Nach der Promotion (1968) und der Habilitation (1978) betreute Prof. Gottfried Stark eine Vielzahl von Doktorandinnen und Doktoranden aus den Sportarten Gerätturnen, Wasserspringen und Eiskunstlaufen. Damit hat er vielen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern nicht nur „auf die Sprünge“ geholfen, sondern auch in der Gruppe der Technischen Sportarten eine wissenschaftliche Schule aufgebaut.
Die ehemaligen Doktorandinnen und Doktoranden trauern um Ihren „Doktorvater“ Prof. Dr. Gottfried Stark. Leider können wir unsere Diskussionen nicht mehr mit ihm fortsetzen, aber seine Ideen werden wir weiterführen."
* Prof. Dr. Jürgen Krug
.+ + +
♦ Aus Anlass seines 90. Geburtstages (6. April 2021) würdigten wir in einem Beitrag Persönlichkeit und Lebenswerk des nunmehr Verstorbenen.
⇒ ... siehe auch unter ►► IN STILLEM GEDENKEN
© gymmedia/ E.W.Herholz