21. September 2004
Moskau / Russland
Gerätturnen
Prämien für echte und verhinderte Sieger
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Nemow: Trost für 'Würde und Selbstbeherrschung'
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Die russischen Olympioniken dürfen sich über einen Geldsegen freuen.
Nicht nur die 45 Gewinner der Spiele in Athen, die für ihr Heimatland insgesamt 27 Goldmedaillen gewonnen und damit Platz drei in der Länderwertung gesichert hatten, erhielten jetzt in Moskau vom Staat Siegprämien von je 60.000 Dollar.
Der Ölkonzern 'Nafta-Moskwa' verteilte nach Informationen der Zeitung 'Sowjetski Sport' weitere Anerkennungen. So erhielt der Turner Alexej Nemow, im Reckfinale vom Kampfgericht benachteiligt, für 'Würde und Selbstbeherrschung' einen Trost von 20.000 Dollar, wie auch der Geher Denis Nischegorodow, der sich völlig entkräftet noch als Zweiter ins Ziel geschleppt hatte....
Zusatzprämien gab es auch für Weltrekorde: Stabhochsprung- Olympiasiegerin Jelena Isinbajewa strich insgesamt 100.000 Dollar ein. Die 19-jährige Gewichtheberin Natalja Sabolotnaja erhielt für ihren Weltrekord in der Klasse bis 75 Kilo 40.000 Dollar. Für seinen 'Siegeswillen' trotz einer Verletzung bekam Judoka Dmitri Nossow 50.000 Dollar.
Gold für Bronzemedaillengewinner auch in Korea
Auch der der südkoreanische Turner Yang Tae Young erhielt von seinem Nationalen Olympischen Komitee wegen seiner Benachteilung beim olympischen Mehrkampffinale von Athen in seiner Heimat bei einer Zeremonie in Seoul eine symbolische Goldmedaille. Zudem übergab NOK-Präsident Lee Yun Taek dem Turner eine Prämie in Höhe von 20.000 Dollar zu, die normalerweise nur Olympiasieger erhalten. Bei den Olympischen Spielen in Athen hatte Yang am Barren einen zu geringen Ausgangswert zugesprochen bekommen und war daher nur auf Platz drei gelandet. Erster wurde der Amerikaner Paul Hamm.
Die Ehrung Yangs solle auch eine «Botschaft an die internationale Sportgemeinschaft sein, um die Fairness bei der Wertung zu verbessern», hieß es in Seoul. Yang sei der wahre Champion. Südkorea hatte wegen der Bewertung von Yang den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) angerufen, dessen Urteil noch aussteht. Mit dem Einspruch soll die Entscheidung des Weltturnverbandes FIG korrigiert werden, nachdem dieser zwar Fehler von Kampfrichtern im Finale eingeräumt, das Ergebnis aber nicht verändert hatte.