06. August 2013
Wien, Österreich
Gerätturnen
* PersonalienÖsterreich hat ein neues Leitungs-Spitzenduo für das weibliche Kunstturnen
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Eva Pöttschacher, Laurens van der Hout
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ÖFT-Sportdirektorin Eva Pöttschacher und Nationaltrainer Laurens van der Hout stellen viele Weichen neu. Denn der Aufwärtstrend der letzten Jahre muss weiter verstärkt und auf ein massiveres Fundament gesetzt werden.
Van der Hout: „Mein Ziel sind die Team-Top24 der WM 2014. Das hat Österreich zuvor noch nie geschafft.“
Die Entwicklung an der Leistungsspitze der ÖFT-Kunstturnerinnen ging in den letzten Jahren deutlich nach oben.
Neben der erstmaligen Olympiateilnahme durch Barbara Gasser, das YOG-Finale durch Elisa Hämmerle und erstmals für Österreich zwei EM-Mehrkampf-Finalplätze durch Hämmerle und Lisa Ecker 2013 in Moskau ...,
Österreichs Frauen-Team zur EM 2013 in Moskau
mit Trainer Laurens van der Hout (von re.), Lisa Ecker, Elisa Hämmerle und Jasmin Mader
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Eva Pöttschacher: '... wieder mehr Standorte fit für den Spitzensport machen ...!'
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... rundeten mehrere Medaillen bei den Weltcups das positive Bild ab.
Doch wer genau hinsieht, erkennt, dass das Fundament für internationales Kunstturn-Niveau in Österreich noch nicht erdbebensicher gebaut ist. Zurzeit verfügen nur drei rot-weiß-rote Leistungszentren über die Infrastruktur und Rahmenbedingungen, um im Konzert der Großen mitzuspielen.
Sportdirektorin Pöttschacher: „Eines meiner wichtigsten Ziele ist es, wieder mehr unserer Standorte fit für den Spitzensport zu machen. Einige sind in den letzten Jahren weggebrochen. Das Potenzial ist jedoch da, jetzt geht es darum, die Nachwuchskader-Heimtrainer/innen und Verantwortlichen aller Regionalzentren stärker einzubinden. Wir müssen alle nach demselben Konzept zusammenarbeiten und viel besser untereinander kommunizieren.“
Nachdem ihre Vorgängerinnen (Katharina Wieser als Sportdirektorin, Johanna Gratt als Nationalteam-Trainerin) ihre Positionen im Herbst 2012 zur Verfügung gestellt hatten, startete Eva Pöttschacher ihre neue Tätigkeit bereits zu Jahresbeginn 2013.
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van der Hout beim Training mit Österreichs EYOF 2013-Teilnehmerin Erja Metzler
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Die Nominierung Laurens van der Houts erfolgte rechtzeitig vor der EM im April. Parallel zur Bewältigung des Spitzensport- und Kaderalltags begann die Analyse- und Planungstätigkeit, die langfristig vieles neu ausrichten wird.
Pöttschacher: „Die Arbeit in den letzten 20 Jahren war sehr gut, doch jetzt wollen wir einen entscheidenden Schritt weiter kommen. Dazu muss einiges, das sich zwar traditionell bewährt hat, nun dennoch neu ausgerichtet werden.“
Van der Hout: „Am Ende geht es darum, junge hochbegabte Mädchen dabei zu begleiten, mündige und selbstbestimmte Sportlerinnen zu werden.“ Dazu wird der neue Nationaltrainer in seinem Kader unter anderem verstärkt auf das Team-Building setzen. Eine erste Präsentation des neuen Konzepts fand bereits Mitte Juni vor allen Turnerinnen-Verantwortungsträgern der neun österreichischen Bundesländer statt und fand ungeteilte Zustimmung.
Auch ÖFT-Präsident Prof. Friedrich Manseder bestätigt: „Eva und Laurens begeben sich auf einen mutigen Weg, bei dem sie auf meine volle Unterstützung vertrauen können.“
Van der Hout: „Wir brauchen natürlich den internen Konkurrenzdruck, aber auch ein starkes optimistisches und selbstbewusstes Miteinander unter den Turnerinnen. Deshalb wird es zum Beispiel unter meiner Leitung trotz des dezentralen ÖFT-Systems verstärkt gemeinsame Trainings der Nationalteam-Mitglieder geben. Alle österreichischen Kaderturnerinnen sollen wissen und leben, dass sie sich jederzeit mit allen ihren Anliegen an mich wenden können.“
Zu den Personen:
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<< Für Eva Pöttschacher stand der Turnsport bislang stets im Mittelpunkt ihres Lebens. Die 52-jährige Wienerin war selbst Leistungssportlerin, dann erfolgreiche Trainerin, bevor sie als Mitarbeiterin des ÖFT tätig wurde. Seit 2007 war Pöttschacher maßgeblich an der erfolgreichen Neustrukturierung des österreichweiten Vereins-Gerätturnens (Turn10®-Programm) beteiligt, außerdem führte sie die „Turn10-Challenge“ zu einem Riesenerfolg an Österreichs Schulen. Im Hearing um die ÖFT-Sportdirektion setzte sich Pöttschacher schließlich deutlich durch.
<< Laurens van der Hout blickt auf sehr erfolgreiche Kunstturnerinnen-Spitzensport-Trainererfahrung in sechs europäischen Ländern zurück. Der 57-jährige gebürtige Holländer begann seine Trainertätigkeit in Österreich 2012 mit der Übernahme der Verantwortung über das LZ Dornbirn. Er gilt insbesondere als Experte und Spezialist für die besonderen Herausforderungen des weiblichen Kunstturnens während und nach der Pubertät.
* Quelle: ÖFT / Mag. R. Labner