|
Paul Hamm, unglücklicher Champion
|
Gibt Hamm nun Gold doch zurück...?
Mehrkampf-Olympiasieger Paul Hamm musste sich vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne einer Anhörung stellen und traf dort auch wieder auf seinen olympischen Kontrahenten Yang, Tae Young . Vier Wochen nach den Olympischen Spielen in Athen beschäftigt sich das höchste Schieds-Gremium des Sports mit dem Fall des US-Turners, nachdem Südkorea noch während der Spiele den CAS wegen falscher Kampfrichter-Entscheidungen angerufen hatte.
«Ich habe das Gefühl, ich muss dreimal siegen: Einmal im Wettkampf, einmal gegen die Medien und nun vor dem CAS», erklärte HAMM v o r der Anhörung. Danach allerdings machte er einen Rückzieher....:
Der Mehrkampf-Olympiasieger wird nun doch seine Goldmedaille zurückgeben, wenn der Internationale Sportgerichtshof CAS zu der Entscheidung gelangen sollte, ein Fehler der Kampfrichter habe den Sieg seines südkoreanischen Kontrahenten Yang Tae-Young verhindert. 'Wenn ein solcher Beschluss in Einklang mit den Regeln des Kunstturnens gefasst wird, werde ich mich beugen', sagte Paul Hamm nach einer zwölfstündigen Anhörung in Lausanne.
Der Weltverband FIG hatte in Athen drei Kampfrichter suspendiert, die nachweislich dem drittplatzierten Turner Tae Young Yang aus Südkorea einen falschen Ausgangswert (9,9 statt 10,0) für dessen Barren- Übung zugewiesen hatten. Das Ergebnis wurde aber nicht korrigiert.
Mit einem Zehntelpunkt mehr wäre Yang Olympiasieger geworden; in seiner Heimat war er schon wie ein Goldmedaillengewinner geehrt worden.
Das Nationale Olympische Komitee der USA hat für die Verteidigung der Goldmedaille ihres Star-Turners 300 000 Dollar zur Verfügung gestellt. «Wir sind extrem stolz auf das, was Paul geleistet hat. Wir werden bis zum Letzten um das Gold kämpfen», kündigte dessen Sprecher an.
Der Präsident des USA-Turnverbandes Bob Colarossi forderte vor der CAS-Verhandlung: „An Tatsachen- Entscheidungen darf nicht gerüttelt werden! Die ganze Sache überrascht uns sehr. Der Wettkampf ist zu Ende, die Ergebnisse sind seit Wochen veröffentlicht.' Zudem sei der Protest des Nationalen Olympischen Komitees Südkoreas erst nach Wettkampfende eingelegt worden.
Im Falle eines entsprechenden Beschlusses des Internationalen Sportgerichtshofs gemäß den Regeln des internationalen Turnens würde würde nun also Turn-Olympiasieger Paul Hamm seine Goldmedaille doch zurückgeben.
Geht's nur um Gold oder die Zukunft des Turnens...? Unter dieser Überschrift beschäftigt sich ein Beitrag von GYMmedia-Chefredakteur
Eckhard Herholz im GYMforum mit der Regellage im 'Fall Hamm' und im 'Fall Nemow' im Besonderen und mit der Turn-Wertungssituation im Allgemeinen.