Prof. Dietrich HARRE |
Am 29. Mai 2018 verstarb in Greifswald im 93. Lebensjahr Prof. Hans-Dietrich HARRE (li.).
Mit ihm verliert der Sport einen Nestor der Trainingswissenschaft in Deutschland. National und international bekannt wurde er in Ost und West mit der „Trainingslehre von Harre“. Nach zwei Vorgängerversionen als Fernstudienbrief 1957 und 1964 erschien im Jahre 1969 erstmals das Lehrbuch „Trainingslehre“, welches bis 1989 in neun Auflagen ständig weiterentwickelt wurde, davon eine Ausgabe in englischer Sprache und im Jahre 2013 als Wiederauflage der „Principles of Sports Training“.
Bereits vor 1990 wurde die „Trainingslehre von Harre“ als Lizenzausgabe in viele Sprachen übersetzt. Trotz hoher internationaler Bekanntheit durch seine Buch-Publikationen wurde ihm aber eine unmittelbare persönliche internationale Repräsentanz nicht ermöglicht.
Dietrich Harre war an der Deutschen Hochschule für Körperkultur mit der Wahrnehmung einer Dozentur „Theorie des Leistungssports“ und später für „Theorie und Methodik der Körpererziehung“ tätig und leitete verschiedene Forschungsgruppen.
Er erhielt aber erst im Jahre 1990, kurz vor dem Übergang in den Ruhestand, die gebührende Anerkennung für seine wissenschaftlichen Leistungen mit der Berufung zum außerplanmäßigen Professor für „Theorie und Methodik des Trainings“.
Prof. Harre hat die Entwicklung der Trainingswissenschaft mit seinem Ansatz einer allgemeinen Trainingslehre und seinem Lehrkonzept mit der Ganzheitlichkeit von sportlicher Ausbildung und Erziehung bereichert. Damit hat er sich in der deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft bleibende Verdienste erworben.
* Nachruf von Prof. Jürgen Krug (Leipzig)
(Quelle: Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft)