Noch vor einem Dreivierteljahr gab es zwei Turnmagazine in Deutschland – neben LEON* auch „SportsGalaxy“, die frühere 'TurnBörse' - eine besonders durch ihre attraktiven Fotos auffallende Zeitschrift.
Im August 2005 wurde das Magazin vom Limpert-Verlag übernommen und heißt seitdem „SPORTSfrau“. Eine „Erweiterung der Inhalte“ sei der Hintergrund für diesen Verlagswechsel gewesen, nannte der SportsGalaxy-Herausgeber als Begründung.
Viele User fragten bei der GYMmedia-Redaktion seither an und erkundigten sich verwundert nach Art und Umfang des Titel- und Profilwechsels, da sie sich in erster Linie aus dem Klientel der Turn- und Gymnasticsfreaks zugehörig fühlen...
Wie sieht es mit der o.g. „Erweiterung“ aus?
„SPORTSfrau“ versteht sich als ein „Magazin rund um den Frauensport“, wie es im Untertitel heißt, und hat mit ihrem Konzept vorwiegend Leserinnen im Blick. „Frauensport ist spontan und originell, traditionell, überraschend, nachahmenswert und anspornend“, so die Chefredakteurin im Editorial der ersten Ausgabe. Eine „erstaunliche“ Erkenntnis.
Bedenklicher Umgang mit Abonnentenstamm
So weit, so gut, neue Zeitschriften kommen und gehen, und ob es eine Publikation speziell für den Frauensport braucht, wird sich zeigen. Was allerdings sehr bedenklich anmutet, ist der Umstand, dass „SPORTSfrau“ als Nachfolgerzeitschrift eines Magazins für Turnsportarten die bisherigen Abonnenten übernommen hat und ihnen ungefragt ein völlig neues Produkt vorsetzte. Eines, in dem Turnen, Gymnastik, Trampolin oder Aerobic nur noch vereinzelt als Bestandteil des Frauensport-Konzeptes vorkommen. In den bisherigen vier Ausgaben suchte man solche Themen allerdings vergebens, lediglich zwei Doppelseiten mit Foto-Impressionen (ohne eine Zeile Text) von der Gymnastik- und Turn-WM 2005 erinnerten noch an das Vorgängermagazin.
Die Titelthemen bisher: Frauenfußball, Fechten, Olympia Turin und Softball....
Zu Recht kamen sich da Galaxy-Abonnenten, denen mitten im Abo-Jahr das neue Frauensportmagazin in die Briefkästen gesteckt wurde, verschaukelt vor.
„Ich halte das für eine Frechheit, dass man die Leser so an der Nase herumführt und werde diese Zeitschrift, die ich so nicht bestellt habe, umgehend kündigen“, protestierte eine der Abonnentin.
Aus der Verbraucherzentrale war zu erfahren: „Wenn eine Zeitschrift Titel und Konzept ändert, dann können die Leser von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und das Abo aus wichtigem Grund ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist kündigen.“
Weder hatte man die Abonnenten informiert, dass sie eine neue Zeitschrift erhalten werden, noch sie von diesem Sonderkündigungsrecht in Kenntnis gesetzt. Fairplay scheint das nicht zu sein!
„SPORTSfrau“ ist ein Sportmagazin mit durchaus lesenswerten Texten und interessanten Themen, die den Frauensport von verschiedenen Seiten beleuchten. Mit seinem Vorgängermagazin hat es jedoch nichts mehr gemein.
-ehe -
.... das Turn-Magazin
LEON*, 01/2006 erscheint in dieser Woche und kann nun auch als die einzige Turn-Fachzeitschrift Deutschlands bundesweit im Bahnhofs- und Flughafenbuchhandel sowie
auch in Österreich und der Schweiz erworben werden.
Der Gang an den Kiosk bedeutet einen weiteren, kleinen Schritt auf dem Weg, Turnen und Gymnastik in der Öffentlichkeit noch populärer zu machen.