09. Juni 2004  
Frankfurt/Main  
Gerätturnen

NOK-Ehrenmitglied Digel fordert realistische Medaillenerwartungen für Athen

BL-Geschäftsführer Ziegler erläuterte Beitrag der Sportarten zur Medaillenbilanz
Vor einer ausschließlichen Fixierung auf Medaillen bei den bevorstehenden Olympischen Spielen in Athen hat Prof. Dr. Helmut Digel, Ehrenmitglied des Nationalen Olympischen Komitees, gestern bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Ruhrolympiade 2004 (7. bis 13. Juni) gewarnt. 'Wir müssen uns realistisch mit dem Kräfteverhältnis der Welt auseinandersetzen. Unter diesen Umständen ist es falsch, wenn man bei Platz 5 von einer nationalen Katastrophe spricht', wird Digel vom sportinformationsdienst zitiert...
Demzufolge verteilen sich die 301 Wettbewerbe in Athen in quantitativ sehr unterschiedlichem Anteil auf die olympischen Sommersportarten:
Den Spitzenplatz nimmt die Leichtathletik mit 46 Wettbewerben vor den Schwimmern (44) ein. Nur noch rund die Hälfte dessen (21) weisen die Schützen auf.

Der Turnsport mit Gerätturnen, Rhythmischer Sportgymnastik und Trampolin nimmt bereits den 6. Platz ein (13 Entscheidungen), und bezüglich der Medaillenmöglichkeiten pro NOK gar Rang 4 mit insgesamt 33 Medaillen.
( - gymmedia - die Red.)

Die wenigsten Wettbewerbe gibt es in den Ballsportarten Fußball, Handball, Basketball, Hockey, im Modernen Fünfkampf und im Triathlon. Dieses Bild bestätigt sich, wenn man die Rangfolge der Sportarten nach der Anzahl der pro Nation maximal möglichen Medaillen betrachtet.
Starke Leichtathletik- und Schwimm-Nationen haben deshalb, wie bekannt, die größten Chancen, die Medaillenbilanz ihrer Olympiamannschaft aufzubessern.