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Deutschlands Top-Trainer haben die schlechte Förderung ihrer Berufe im Sport angeprangert und sind mit einem Hilferuf nach mehr Geld und Ansehen für ihre Branche in die Offensive gegangen. Eine prominent besetzte Trainer-Kommission, die aus der Trainerkonferenz des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hervorgegangen ist, startete in Berlin die Kampagne "Mehr Sport für Deutschland" und forderte dabei bessere Arbeitsbedingungen für die Vertreter ihrer Branche.
Gerade nach dem Votum in Bayern g e g e n Olympische Spiele hierzulande, gegen Ressourcen erfordernde Großveranstaltungen, ist dies absolut kein antisportlicher Widerspruch, sondern ein deutliches Veto des deutschen Sports gegen unzureichende Bildung und Ausbildung hierzulande! Hier gilt es, wirksam zu investieren!
Das geht auch die deutsche Turnerei an, die gerade an diesem Wochenende in Hamburg und Italien oder bei den Trampolin-Jugend-Weltmeisterschaften in Sofia intensiv zu Gange war ...
Mehr Qualität und Fürsorge für junge Sportler mit Leistungssanspruch!
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Hockey-Bundestrainer Markus Weise, einer der Initiatoren "Mehr Sport für Deutschland" sagte: "Wir wollen jetzt keinen neuen Jammer-Zirkel aufmachen, doch uns ist es ein Anliegen, mit dieser Kampagne eine Stoßkraft in die Politik und in die Medien zu bewirken." Der dreimalige Olympiasieger bemängelte die Unterbezahlung deutscher Übungsleiter vor allem im Kinder- und Jugendbereich. "Für Lehrer gibt es hierzulande eine gesunde Gehaltsstruktur, für Trainer aber nicht", sagte Weise, der allein für seinen Verband einen Bedarf von 200.000 Euro errechnet hat.
"Man will den maximalen Erfolg, dafür muss man auch bereit sein, etwas zu tun", sagte auch Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig vom Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB).
Grundvoraussetzung dafür sei ein höheres Ansehen für den Beruf des Trainers innerhalb der Gesellschaft. "Es gibt keinen erfolgreichen Sportler, der nicht auch einen erfolgreichen Trainer hatte", sagte selbst der ehemaliger Bundestrainer.
Die Komission legte Zahlen vor, wonach es in Deutschland etwa 2.500 hauptamtliche Trainer geben würde. In den USA (217.000), Großbritannien (36.500) und auch Australien (28.000) werde im Sport dagegen deutlich mehr in die Ausbildung investiert. ...
... lesen Sie dazu auch einen den heutigen Artikel in der "Berliner Zeitung":
► Die Schlüssel zum Erfolg
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Was für den engagierten Sport generell gilt, stellt sich in den betreuungsintensiven und komplexen Turn- und Gymnastikdisziplinen noch wesentlich stärker und prekärer dar. Insbesondere im ersten Drittel leistungssportlicher Karrieren ist die Bedeutung der pädagogischen, charakterlichen und trainingswissenschaftlichen Eigenschaften und der Kenntnisse von Trainerpersönlichkeiten (- in dieser Bedeutungsreihenfolge, bitte!!) von nahezu existenzieller und erfolgsrelevanter Bedeutung, insbesondere beim Anlegen internationaler Leistungsanforderungen.
Noch viel zu oft entsprechen Heimbedingungen, vor allem personelle und logistische Infrastrukturen qualitativ n i c h t den an junge Athleten gestellte Leistungsforderungen - insbesondere in den zu wenig geförderten Disziplinen wie RSG, Trampolinturnen oder ganz zu schweigen in den nicht-olympischen Sportarten (Aerobic, Akrobatik, Rhönradturnen) - wo man Defizite zwischen Qualität der mentalen und körperlichen Ausbildung mit aufopferungsvoller individueller Beseeltheit, oft aber auch auf allzu riskante Weise beim Umgang mit sich selbst, seiner Psyche und seinem Körper, auszugleichen versucht. Humaner Leistungssport erfordert humanes Bedingungsgefüge.
Dringend nötige Investititionen In Bildung in Deutschland, in Vorschul- und Ganztagserziehung, in Körpererziehung in der Schule sowie am Nachmittag im Verein sind zwingend erforderlich!
Sonst entsteht bei ungenügender Ausprägung notwendiger Qualitäten oft ein nicht wieder gut zu machender Schaden insbesondere im Bereich junger Sportlerpersönlichkeiten.
Inzwischen gibt es in der deutschen Trainingspraxis nahezu schreiende Missstände bezüglich der Qualität (auch Quantität) der auszubildenden Trainer, bzw. Übungsleiter, auch und insbesondere, was deren Aus- und Weiterbildung, ihre gesellschaftliche und berufliche Stellung, inklusive ihrer Vertragssituationen und Bezahlung betrifft.
Das "Bundesinstitut für Sportwissenschaft" (BISp) veröffentlichte nach einem Symposium bereits im April 2013 zum Thema
► Erfolgsfaktor Trainer: Bausteine erfolgreichen Trainerhandelns im Nachwuchs- und Spitzensport.
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Keine ander Sportartengruppe, wie die der Turn-/Gymnastikdisziplinen, scheint geeigneter, diesem komplexen Thema nun endlich auch den entsprechenden öffentlichen Nachdruck zu verleihen!
Wir erwarten eine rege, sachliche und faktenreiche Diskussion!
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