|
Lisa Brüggemann (TTT Köln)
|
Mit Siegen an drei Geräten - außer Sprung - wurde die Kölnerin Lisa Brüggemann vom Turnteam TOYOTA Köln am Abschlusstag der
64. Deutschen Turnmeisterschaften der Frauen im sächsischen Chemnitz die erfolgreichste Turnerin dieser Titelkämpfe, nachdem sie sich bereits am Vortag den Mehrkampfsieg gesichert hatte
Der Pechvogel des Mehrkampftages, Birgit Schweigert teilte sich mit der Kölnerin den Meistertitel am Balken und holte sich Gold am Sprunggerät.
Somit blieben erstmals in der Geschichte alle Deutschen Meistertitel bei den Frauen im Besitz der Turnerinnen aus dem Rheinland.
64. DEUTSCHE TURN-MEISTERSCHAFTEN der Frauen 2004
- Chemnitz, 05. - 06. Juni -
Lisa Brüggemann hat mit dem Mehrkampfsieg und den drei Gerätetiteln nun eindeutig den Startplatz für Olympia erkämpft, obwohl sie hier in Chemnitz nicht - wie in Bad Nauheim vor 2 Wochen - das letzte Risiko gesucht hat: Am Boden stürzte sie dort beim Versuch Doppel-Twist gebückt - hier genügte ihr die gehockte Variante zum Sieg. Alle anderen Übungen liefen optimal im Rahmen ihres Leistungsvermögens.
Die wegen Fußverletzung in Chemnitz nicht angetretene Yvonne Musik dürfte nach normalem Ermessen weiterhin die erste Kandidatin für das zweite Olympiaticket sein: nach der Bad Nauheimer Qualifikation führte sie ja mit 1,3 Punkten vor ihren Kontrahentinnen. Man verlangt aber von ihr noch einmal einen Leistungsnachweis, um sich das Ticket entgültig zu sichern, und das soll am 19. Juni bei den 'Dutch OPen' in Holland geschehen.
So wird sich Pechvogel Birgit Schweigert wohl oder übel mit der Rolle der 'Turnerin für den Ernstfall' fit halten müssen, ehe der DTB am 28. Juni zum NOK Termin seine offiziellen zwei Olympiastarterinnen melden muss.
- ehe -
Die Mehrkampfentscheidung am Samstag:
Am ersten Tag der 64. Deutschen Turn-Meisterschaften der Frauen im sächsischen Chemnitz entschied die Kölnerin Lisa Brüggemann berits den Mannschaftsmehrkampf mit 35,625 Punkten zu ihren Gunsten, wurde erstmals Deutsche Mehrkampfmeisterin und verwies die Leipzigerin Tina Jentsch (TuG Leipzig/ 33,250) auf Rang zwei.
Bronze ging an Lokalmatadorin Melanie Ferber (TuS Chemnitz-Altendorf / 33,100).
Der mit Spannung erwartete Zweikampf um das eine von zwei möglichen Olympiatickets fiel faktisch aus, als Mitbewerberin Birgit Schweigert ganze 4 Mal am ersten Gerät Stufenbarren ihre Übung unterbrach und auch am Balken ihre Nerven nicht bezwingen konnte.
Olympiaanwärterin Yvonne Musik (TV Hoffnungstal) war aus Verletzungsgründen nicht am Start.
Nach 2000 und 2001 durch Birgit Schweigert - die nach ihrem Sturzpech nur 5. wurde (32,300) holte die Vize-Meisterin des Vorjahres Lisa Brüggemann zum dritten Mal die Turnkrone bei den Frauen nach Köln.
Lisa war die eindeutig beste Turnerin des ersten Tages und zog ihr ganzes Programm ohne gröbere Fehler durch. Allerdings kam es eben nicht zum erwarteten harten Fight mit Birgit Schweigert:
Birgit Schweigert: Totales Black Out!
Dabei fing sie an ihrem ersten Gerät, dem Stufenbarren gut an: Der Sprung zum Handstand am unteren Holm war o.k. dann aber begann das Desaster: Nach Konter - Unterschwung überstach sie die Felge 1/2-Drehung vor dem Jägersalto und stieg ab... aus unerklärlichen Gründen versuchte sie sich daran noch zwei weitere Male ... erfolglos (?) , und nachdem sie im zweiten Teil das Gerät dann zun 4. Mal verließ, war nichts mehr zu retten...
Das war wie ein totales 'black out', stöhnte Coach Dieter Koch verständnislos. Da nützte es dann auch nichts mehr, dass sie ihr weiteres Programm noch anständig (- bis auf einen Abgang nach dem Balkenangang Salto gebückt) durchzog: Der erhoffte Zweikampf um das neben der nicht angetretenen Yvonne Musik begehrte zweite Olympiaticket war vorzeitig zugunsten der Kölnerin Lisa Brüggemann entschieden.
Durch mehrere Ausfälle im Jahresverlauf (Abel, Bijak, Gunne trat nur am Stufenbarren an...) nutzen dann zwei andere Turnerinnen ihre Chance im Kampf um die Medaillen und turnten im Rahmen ihren Möglichkeiten, die jedoch weit entfernt von internationalen Standards sind:
Silber ging an Tina Jentsch (TuG Leipzig) und Bronze holte Melanie Ferber (TuS Chemnitz-Altendorf).
Die bisherige Turnhochburg Berlin - zuletzt arg gehandicapt durch den komplizierten Armbruch der Titelverteidigerin Katja Abel - war erstmals seit vielen Jahrzehnten mit nicht einer einzigen Turnerin mehr bei den diesjährigen Titelkämpfen vertreten.<.
- ehe - / gymmedia -