13. April 2011  
Leipzig  
Gerätturnen

LEIPZIGER JUBILÄEN:Deutschlands ältester Turntrainer feierte seinen 103. Geburtstag

Sportlegenden:
Täve Schur (80), Rudi Schumacher (103)

Mit einer unglaublicher Vitalität, einem herzlichen, sächsischen Frohsinn und noch immer scharfem Geist empfing Rudi SCHUMACHER, einer der ersten Turn-Trainer der Leipziger Turnschule (DHfK), gestern eine große Schar lieber Gäste, aus Anlass seines 103. Geburtstages, die allesamt den Lebensweg des ältesten Turntrainers Deutschlands in der einen oder anderen Weise kreuzten:
Darunter natürlich weltbekannte Tungrößen, wie Erika Zuchold und Olympiasieger Klaus Köste und auch Radsport-Legende Gustav Adolf "Täve" Schur, der eben auch gerade erst seinen 80. Geburtstag gefeiert hatte (" ... der junge Spritzer"...).
Freudig erregt begrüßte Rudi - immer noch in einer akurate Turner-Haltung -  Deutschlands erste Turn-Europameisterin Ute Kahlenberg-Starke oder auch Mitglieder der ersten DDR-WM-Riege von 1958, wie Karlheinz Friedrich und Prof. Dr. Gottfried Stark, der auch eine Woche davor gerade seinen 80. Geburtstag begangen hatte ...

Rudi Schumacher (103) mit einem herzlichen PROSIT! auf seine große Gästeschar!
' ... eben erst, im Olympiajahr 2008, hab ich doch gerade meinen 100. Geburtstag gefeiert' - staunte der Jubilar!

Und da waren sie wieder in Scharen da, so dass sich nun diese Schumacher'sche Geburtstagsfete - zum vierten Male inzwischen dreistellig (!) - alljählich zu einem wahrhaftigen, kleinen "Leipziger Traditions-Turnfest" gestaltet...:

... in jungen Jahren war einst Rudi Schumacher der Trainer von Olympiasieger Klaus Köste (li.), inzwischen ist der 'Goldjunge' von München (1972, Sprung) selbst Deutschlands ältester Turn-Olympiasieger (68) geworden ...! Wie doch die Zeit vergeht ...!

Toast in der Leipziger Senioren-Residenz auf den Jubilar (vorn, rechts):
* v.li.n.re.: Täve Schur, Karlheinz Friedrich, Frank Tippelt, Gottfried Stark, Erwin Koppe, Erika Zuchold, Klaus Köste.

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Doktorvater Gottfried STARK empfing die Glückwünsche seines einstigen Schülers, Prof. Dr. Jürgen KRUG


<< ... und eine Woche davor, am 6. April, beging ein Mann der ersten Stunde - ebenfalls ein Leipziger, aber ein geborener und bekennender Ober-Vogtländer (Adorf) - Prof. Dr. Gottfried STARK seinen 80. Ehrentag.
Er stand z. B. in der ersten WM-Turn-Riege der DDR bei den Titelkämpfen 1958 in Leipzig, kennt also die schweren Anfänge der Sportart im ersten Jahrzehnt nach dem II. Weltkrieg ebenso, wie der 103-jährige Rudi Schumacher, der in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts als Trainer der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) als einer der maßgeblichen Trainer den Weltruf dieser Bildungseinrichtung mit begründete.

Nebenan, am renommierten "Forschungsinstitut für Körperkultur und Sport" (FKS, Vorläufer des heutigen IAT) wirkte jahrzehntelang Gottfried Stark in Lehre und Forschung, dessen Tätigkeit und Leidenschaft der spätere und langjährige Dekan der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig, Prof. Jürgen KRUG, in seiner Laudatio würdigte und an die oft rastlose und kreative Tätigkeit seines „Doktorvaters“ in Forschung und Lehre erinnerte, und auf die wertvollen theoretischen und wissenschaftlichen Impulse verwies, die von Gottfried Stark auf die praktischen Entwicklungen im Leistungssport ausgingen.
"Wir ehemaligen Mitarbeiter des FKS sind nämlich noch heute stolz, die interdisziplinäre Leistungsportforschung entwickelt zu haben und mit unsere Arbeit Beiträge geleistet zu haben, die direkt oder indirekt die Leistungsentwicklung unserer OS-, WM- oder EM-Kader unterstützten", so der Jubilär, der keineswegs die DDR-Leistungssportforschung einseitig auf Dopingforschung reduziert wissen möchte!

Die Stadt des Sports Leipzig ist dies eben in erster Linie auch durch solche Persönlichkeiten geworden, die ihre Lebenslinien der Körperkultur, dem Turnen und dem Sport gewidmet haben.
* Rainer Nugel (Bericht / Fotos)
   Red. E. Herholz

Prof. Dr. Gottfried STARK (4. v.li.) inmitten seiner akademischen Seniorenriege