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Technik-Zyklogramm des Kugelstoss-Rades,
zur Verfügung gestellt von Mag. Robert Labner (ÖFT)
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... Angleiten, Drehstoßtechnik, Wechseltechnik – bekannte Begriffe aus der Welt des Kugelstoßens, aber nun...
... nun schlägt man dabei ein einhändiges Rad im Kugelstoßkreis und dadurch wird die Anschubkraft der Kugel erhöht.
Man dreht sich nicht wie sonst üblich um die eigene Achse, sondern steht zur Stoßrichtung im Ring.
Die Kugel ist wie gewohnt an den Hals gedrückt und beim Hochkommen erfolgt der Abstoß. Dadurch ist der Beschleunigungsweg länger und die Kugel soll in einem besseren Winkel fliegen.
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Österreichisches Kugelstoßen mit Radschlagen
Salonfähig gemacht hat diese sogenannte „Cart-Wheel-Technik“ die österreichische Kugelstoßerin und Diskuswerferin Veronika „Nicky“ Watzek"
Beim Kugelstoß-Indoor vorige in Nordhausen glänzte „Nicky“, wie sie gerne genannt wird, mit dieser eigenwilligen Darbietung zwar nicht mit großer Weite, dafür aber in der B-Note.
Bereits nach 13,06 Meter endete der Flug ihrer Kugel, hinzu kamen fünf ungültige Versuche. „Ich werde aber weiter an dieser Form der Technik festhalten“, ist die Sportsoldatin überzeugt von deren Effektivität.
Immerhin hat die ehemalige Kunstturnerin im Training damit schon Weiten um die 15 Meter geschafft. Ihre persönliche Bestleistung steht schon bei 15,02 Meter, allerdings aus dem Angleiten.
„Ich denke, dass ich mit der Radbewegung etwa einen Meter weiter stoßen kann und traue mir Weiten bis zu 18 Meter zu.“
Freier Blick nach vorn
Auffällig ist bereits das Betreten des Ringes, während ihre Gegnerinnen die Markierungen auf der Matte nicht sehen können und rückwärts im Ring stehen, blickt Nicky Watzek genau auf ihren Arbeitsbereich.
Die 21-Jährige streckt die rechte Hand, in der sie die Kugel hält, in die Höhe, es folgt ein Moment des Konzentrierens und schließlich das einarmige Rad mit dem vier Kilogramm schweren Arbeitsgerät an der Wange. Im Hochkommen erfolgt der Abstoß. „Die Beschleunigung ist viel größer als bei der herkömmlichen Technik“, beschreibt die österreichische Meisterin den Schwachpunkt des häufigen Übertretens.
Erschwerend kommt ihre Körpergröße von 1,84 Metern hinzu, welche schnurgerade im Ring platziert werden will:
„Die größte Gefahr ist, wenn du das Rad nicht im Kreis schaffst und nach vornüber fällst.“
Bei Misslingen dieses Platzproblems, kann es zudem schmerzhaft werden, schließlich ist dann der Balken im Weg. „Am Anfang haben wir alles mit Matten abgedeckt, um blaue Flecken zu verhindern, aber mir ist das noch nie passiert.“
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