Königinnentreffen auf historischem Boden

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Hauptanlass waren das seit 1901 durchgeführte Jahnturnfest, das bei seinem 100. Jubiläum einen gewaltigen Zuspruch fand:
Über 2.000 bewegungshungrige Teilnehmer und Festgäste  aus 14 deutschen Landesverbänden, sogar aus Schweden, Frankreich, Osterreich und der Schweiz waren dabei! Im Jahn'schen Stil der damaligen Hasenheide wurde und wird hier auf der Wiese geturnt, allerdings an modernsten Turngeräten der heutigen Zeit und nach abgestuften und altersgerechten Programmen.
Erfreuliche Tatsachen nahmen die langjährigen Organisatoren um Martin Scheller und Bianka Hüller vom Landesturnverband Sachsen-Anhalt mit Freude zur Kenntnis, dass dabei der Anteil der Jugendturnerinnen und -turner ab 15 Jahre aufwärts wieder zunimmt!
In gemeinsamen, zweitägigen Wettkampfrunden von morgens bis fast in die Dunkelheit gab es ein Miteinander der Generationen, wie es nur der Sport zu gestalten vermag. Da turnte z. B. Marion Schindler (TuS Leipzig Mockau; < Foto, links) als Achtzigjährige und damit älteste Wettkämpferin bei den Frauen und stand am Ende auf jenem Podest, das langjährig Johanna Quaas eingenommen hatte. Kurz vor seinem 90. Geburtstag und zum 14. Male trat der älteste Turner Helmut Wrogemann vom MTV Gießen gemeinsam mit den Jugendlichen auf einer turbulenten grünen Wettkampffläche an die Geräte. Selbst ein Bizepsabriss kurz vor seiner Freyburg-Anreise hatte Helmut Wrogemann nicht abgehalten, an die Wettkampfgeräte zu gehen und sein Ziel: "Zum 101. Jahnturnfest trete ich mit 90 unbedingt noch mal an."
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Und vom Magnesiabottich war Johanna Quaas, wenige Wochen vor ihrem 99. Geburtstag kaum wegzukriegen, am liebsten wäre sie noch selbst wieder an die Geräte gegangen, hatte sie doch hier, bei ihrem Lieblingswettkampf, den sie selbst zum 'zigsten Male gewonnen hatte. Allerdings hatte sie im "zarten Alter" von 92 Jahren ihren letzten offiziellen Wettkampf bestritten - hier in Freyburg, bei ihrem Lieblingwettkampf!
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Unmöglich, die vielen persönlichen Spitzenleistungen hier zu kommentieren, die für jeden, der hier startete das Ergebnis jahrelanger, wöchentlich mehrmaliger Trainingsstunden waren. Und doch ragen da immer noch einige Spitzen besonders heraus: Da präsentierte sich z. B. der mit 86 Jahren Drittälteste der Männerkonkurrenz in einer blendender Technik am Stützreck: Siegfried "Siggi" Bauer aus Markkleeberg, der sich danach seinen 697. Wettkampf (!!) im Wettkampfbuch bestätigen lassen konnte!! Da liegt bestimmt bis zum Deutschen Turnfest im nächten Jahr die 700. Eintragung in der Luft! Wenn das mal nicht der nächste Eintrag ins "Guinness Buch der Weltrekorde" wird ...!

Apropos: Unglaublicher Jubel herrschte im Rund des Freyburger Jahnstadions, als die Mitglieder des aktuellen deutschen Olympiateams begrüßt wurden:
Barrenweltmeister und Olympiafinalist Lukas Dauser und sein Trainingskamerad beim Halleschen SV, Pauschenpferdspezialist Nils DUNKEL wurden mit einem gewaltigen Jubel begrüßt, dass schier die Grabplatte des "alten Herrn im Barte" zu Beben drohte.
Natürlich gingen sie auch aktiv bei einem kleinen Schauturnen an die Geräte, gemeinsam mit der Chemnitzer Nationalmannschaftsturnerin Lea QUAAS,  begleitet vom Deutschen Vize-Juniorenmeister im Mehrkampf, Anton BULKA, der beim SV Halle eben auf dem Sprung in die Männerklasse ist.
Riesiger Jubel begleitete Deutschlands Rekord-Meisterin Elisabeth SEITZ an "ihr" Gerät, wo sie mit sichtlich wachsendem Spass wohl die schönsten Riesenfelgen der Jahnschen Turnfestgeschichte und bestechendsten Handstandphasen unter herrlichstem, blauen Freyburger Himmel kreierte ...:

 tobender Applaus von Deutschlands aktiver Weiblichkeit und den staunenden Männern
waren Eli SEITZ gewiss, und alle waren sich einig: Diese Ausnahmeerscheinung des internationalen Frauenturnens war nach ihrer diesjährigen Jahnturnfest-Premiere sicher nicht das letzte Mal Gast in der Jahnstadt!
Auch Barren-Weltmeister Lukas DAUSER fühlte sich hier unter Gleichgesinnten wohl, der schon im Vorjahr als eher unauffälliger Gast und ZUschauer hier weilte, und dessen Fotos mit den Vereinsturnern heiß begehrt waren: "... ja klar hat sich das Turnen stark gewandelt, aber Jahn hat schließlich das Turnen erfunden, und bis heute entwickeln wir Jungen das Ganze eben weiter, das spürt man hier besonders!"
Und dass auch der hallesche Trainer der beiden Olympia-Asse, Hubert Brylock seit Jahren schon an Freyburger Kampfrichtertischen sitzt, ist ein weiterer Beweis, wie sinnhaft das emotionale Näherrücken des Spitzensports zum Vereinsturnen ist, ohne die differenzierten Aufgabenbereiche verwässern oder verwischen zu wollen.

Ganz fix war schon der MDR, der bereits am Ereignistag einen Tagesbericht sendete, der dann auch am Montag im Mittagsmagazin lief - das kommt schließlich neurdings vom MDR aus Leipzig, der kommenden Turnfeststadt:
► Überblick über das Geschehen auf der Turnwiese
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... gebt uns bitte noch ein wenig Zeit: Weitere Videos von den Akteuren an den Geräten folgen in Kürze!
Die Ergebnisse (inkl. kleinerer Korrekturen) haben wir schon seit Sonntag online (siehe unten)
 - die Redaktion