Karlheinz Friedrich |
Unglaublich, aber wahr: Dieser kleine agile und immer mit einer kleinen Episode aufwartende Mann beginnt heute sein 9. Lebensjahrzehnt:
Karlheinz "Kalle" FRIEDRICH, der Ende der fünfziger Jahre und bis Anfang der Sechziger, einer der besten deutschen Mehrkämpfer war - hinter Fritz Böhm, Erwin Koppe, Siegfried Fülle von 1958 - 1960 dreimal Dritter in Folge und der in seinem starken Jahr 1958 zweimal Deutscher Meister der DDR an Boden und Reck wurde - feiert in seiner Heimatstadt Leipzig heute seinen 90. Geburtstag. Als 24-Jähriger stand er 1958 in Moskau in der ersten DDR-WM-Mannschaft, die dort den 9. Rang belegte, und nach seiner aktiven Leistungssportzeit gehörte Kalle als begnadeter Sportfotograf und Turnreporter zu jenen, die mit ihren Bildern und Geschichten Bewahrenswertes aus der Welt des internationalen und deutschen Turnsports schufen ...:
Kalle Friedrich im Olympiajahr 1960 |
Zwei Jahre nach der WM 1958 in Moskau hatte sich Karlheinz FRIEDRICH über die vielen und aufreibenden Hürden innerdeutscher Qualifikationen in die gemeinsame deutsche Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Rom gekämpft. Zusammen mit seinen DDR-Kollegen Erwin Koppe, Günther Nachtigall und Siegfried Fülle sowie mit den beiden besten westdeutschen Strategen Philipp Fürst und Günther Lyhs, der damals als 26. bester deutscher Mehrkämpfer in Rom wurde, belegte das Team den 7. Platz hinter Finnland und vor der Schweiz.
Noch während seiner sportlichen Karriere beim SC DHfK Leipzig studierte Karlheinz Friedrich in Leipzig Journalistik, wurde danach freischaffender Sportjournalist und vielgefragter und erfolgreicher Sportfotograf.
Kalle und sein damaliger Teamkamerad Prof. Dr. Gottfried Stark (Hintergrund) bei einer Turnfeier 2009 |
Insbesondere mit seinen Turnfotos hat er ein bleibendes Stück Sportgeschichte nicht nur der frühen DDR-Zeit, sondern auch der internationalen Turngeschichte illustriert, denn er hielt bei vielen Großereignissen das Geschehen fest. Die Momente und Motive, die er festhielt und journalistisch auswählte und kommentierte, ließen stets den wissenden Kenner des Charakters seiner ästhetischen Disziplin erkennen. In bester Erinnerung und gut aufbewahrt in gepflegten deutschen Turnarchiven sind seine Fotoreportagen, z. B. in der Illustrierten "Freie Welt" oder seine mit detaillierten Bildfolgen bestückten Artikel und Erklärstücke in der DDR-Jugendzeitung "Junge Welt".
Tausende Fotos stellte der Leipziger auch dem Archiv und der damaligen Turnzeitung des "Deutschen Turnverbandes der DDR" (DTV) zur Verfügung, auf das auch heute noch die internationalen Verbände und Journalistenkollegen gern zurückgreifen.
... antiquarisch noch zu haben! |
1970 veröffentlichte Karlheinz Friedrich mit seinem Journalistenkollegen von der "Jungen Welt", Hans-Richard "Piepe" Vollbrecht, im damaligen Sportverlag das Buch "FASZINIERENDES TURNEN", das bis heute zu den Standardwerken in der deutschen Sportgeschichte gehört, natürlich üppig illustriert mit Kalle's Bildern, aber vor allem in launigem Stil geschrieben, weil das Meiste selbst erlebt, von eben diesem Kalle Friedrich:
Episoden und Zeitgeschichte zu einem wahrlich faszinierendem Ganzen gefügt. Seine detailreiche Art, unendliche Geschichten zu erzählen, hat sich der Jubilar bis heute erhalten!
(c) gymmedia / Eckhard W. Herholz