Alfred SCHWARZMANN 1912 - 2000 |
Geboren am 23. März 1912, gestorben am 11. März 2000 - wenige Tage vor seinem 88. Geburtstag - wäre der Turn-Olympiasieger Alfred SCHWARZMANN von 1936 heute 110 Jahre alt geworden. Zur Jahrtausendwende hatte ihn das deutsche sportmagazin "kicker" gemeinsam mit der Berliner Turnerin Karin Janz den Ehrentitel "Jahrhundertturner" verliehen.
Der dreifache Olympiasieger und 5-fache Medaillengewinner - gleichzeitig auch Offizier der faschistischen Wehrmacht und Ritterkreuzträger - lebte in schwierigen deutschen Zeiten, und musste sicher auch den Zeitumständen entsprechend zwangsweise in einen so gar nicht heldenhaften Krieg ziehen, den er mehrfach verwundet überstand.
Schwarzmann in Kiel 1951 |
Als Vierzigjähriger startete er gar erneut in Helsinki bei den Olympischen Spielen (Silber am Reck!) und bewies er seine unerschütterliche Lebenskraft und den Willen, das Leben neu zu gestalten ... noch als 60-Jähriger führte er eine bundesdeutsche Männerriege gegen Ägypten in einen Länderkampf!
Der Leipziger Turn-Olympiasieger von 1972, Klaus KÖSTE (+ verstorben 2012) - einst unter Nachkriegszeiten getrennt im Osten Deutschlands aufgewachsen - hielt anlässlich der Beisetzung Alfred Schwarzmanns eine beeindruckende Grabrede, in welcher auch die Irrwege deutscher Geschichte und ebenso die menschlichen Seiten durch die verschiedenen Zeitenwenden deutlich wurden.
Schwarzmann, Stukelj 1996: Wiedersehen nach 60 Jahren in Goslar |
Mit seinem früheren sportlichen Gegner aus Slowenien, mit Leon STUKELJ aus Maribor - ebenso eine Jahrhundert-Legende wie Schwarzmann, der damals mit 38 Lebensjahren auf der heutigen Berliner Waldbühne olympisches Ringesilber gewann und den deutschen Olympiasieger hoch verehrte, verband eine lebenslange Freundschaft, bis man sich 1996 nach 60 Jahren (!) in Goslar erstmals wiedersah. (< Foto, links)
Schwarzmann's Heimatstadt Goslar ehrte ihn postum im August 2008 mit der Benennung der "Alfred-Schwarzmann-Turnhalle",
Nahezu ein halbes Jahrhundert hatte Alfred Schwarzmann die nationale und internationale Entwicklung des Gerät- und Kunsturnens wesentlich mitgeprägt!
Seiner zu erinnern ist sicher dem Sportler und seinen Leistungen, sowie dem Menschen mit seiner zurückhaltenden und kameradschaftlichen Art zu Recht geschuldet.
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