02. November 2009  
Esslingen  
Gerätturnen

Heute vor 100 Jahren wurde Rudolf SPIETH geboren

Rudolf SPIETH, geboren am 2. November 1909, war einer der wesentlichen Impulsgeber für das deutsche, wie das internationale Gerät- und Kunstturnen.
Die einst 1831 von Ur-, Ur-Großvater Wilhelm Ludwig Spieth in Oberesslingen gegründete Schreinerei, entwickelte sich über Generationen zu einer der weltweit bekanntesten Marken für Turngeräte.
Insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg und durch die persönliche Partnerschaft zwischen Rudolf Spieth mit Richard Reuther, einem Oppauer Kunstturner und Konstrukteur, wurden wesentliche technologische Akzente des Baus moderner Kunstturngeräte gesetzt.
Eine der ersten und wichtigen Entwicklungen war z.B. die Konstruktion eines neuartigen Federsprungbrettes ...

Rudolf SPIETH (3. v.l.) als aktiver Kunstturner der Riege des TV 1845 Esslingen

Patenschrift 'Nr. 918 872, 'Rheutherbrett

Rudolf Spieth - damals als Kunstturnwart des DTB und am Ende eher glücklos - den die Folgen der Kinderlähmung an einer Spitzenturner-Karriere hinderten, fertigte in Eßlingen modernste Turngeräte.
So z. B.  Matten mit doppeltem Schwingboden zum Bodenturnen (Kosten damals: 8.000 Mark) oder einen besonders elastischen Stufenbarren (Entwicklungskosten: 50.000 Mark).
Beide Neuerungen führte der Internationale Turnerbund, in dessen Technischer Kommission Rudolf Spieth Vizepräsident war, offiziell für alle internationalen Wettkämpfe ein. 
So rüstete der Esslinger Unternehmer 1964 die Olympischen Turn-Wettbewerbe in Tokio aus, und war auch Olympia-Ausstatter 1968 in Mexiko. 40 Länder kauften schon damals die Spieth-Produkte oder Spieth-Lizenzen zum Nachbau. Auf seinem doppelten Boden und am Barren  erreichten die Besten der Welt neue Höchstleistungen.
Aber das Kunstturnen im DTB und die Deutschen international wieder aufzuwerten, "ist mir leider nicht gelungen", bekannte Spieth damals gegenüber der Presse.

Sohn Ulrich, Vater Rudolf Spieth in den 1980'er Jahren

Sie bilden das Credo auch der modernsten Gerätentwicklungen und -generationen der "SPIETH Gymnastic GmbH, deren letzte große Innovation, der Sprungtisch "Ergojet",wie auch alle anderen nachfolgenden modernen Wettkampf- und Trainingsgeräte den heutigen Anforderungen der weltbesten Athleten entsprechen, und das technologische Spitzenniveau bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften im Vermächtnis Rudolf Spieths mitbestimmen.
(c) Eckhard Herholz, GYMmedia INTERNATIONAL