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Im Alter von 92 Jahren ist in Halle einer der langjährigsten Turn-Talentetrainer bereits im Oktober verstorben und letzte Woche beigesetzt worden:
Hans HÖER, Vater von fünf Söhne, die er nicht nur alle zu herausragenden Kunstturnern und Akrobaten machte, sondern über mehrere Stationen eines bemerkenswert engagierten Trainerlebens, der zuletzt als Chef des ehemaligen Bezirks-Trainingszentrums (BTZ) in Halle-Neustadt für ständige Suche und Ausbildung von Kunstturntalenten wesentliche Grundlagen schuf, damit nebenan der Spitzenklub des SC Chemie - heute SV Halle - sich zu einem der führenden DDR-Leistungszentren entwickeln konnte.
Hans HÖER wurde am 3. Mai 1933 in Dossen (heute Polen) geboren, verlor im Krieg seinen Vater und danach verschlug es ihn mit seiner Mutter nach Holzminden an der Weser. Der gelernte Friseur wurde dort zeitig Mitglied des Turnvereines.
Nach einigen Wettkämpfen in den 50'er Jahren in der DDR bot man ihm an, dort zu bleiben, um in seinem geliebten Sport nicht nur zu arbeiten, sondern ihn zu leben! So siedelte er nach Zwintschöna bei Halle um, arbeitete zunächst noch als Friseur, aber engagierte sich stark als Übungsleiter und unterrichtete nebenbei Sport an der Schule. Später baute er in der Gemeinde Dieskau eines der ersten Trainingszentren auf, und wurde von seiner Gemeinde zu einem Sportlehrerstudium delegiert.
Schon bis Ende der fünfziger Jahre wurden über 10 Turntalente aus dem "Höer'schen TZ" an die weiterführende Kinder- und Jugendsportschule delegiert.
Verheiratet mit seiner Frau Rotraut - ebenfalls eine studierte Sportlehrerin und später langjährige Übungsleiterin an seiner Seite - entwickelten beide ihre 5 Söhne nacheinander ebenfalls zu talentierten Turnern, die allesamt zu den Besten ihrer Jahrgänge zählten, bis hin zu Mitgliedern der Nationalmannschaft, auch in der Sportakrobatik der DDR. Auch der Deutsche Mehrkampfmeister von 1993, Oliver Walther, sowie der aktuelle deutsche Nationaltrainer und ehemalige Deutsche Meister sowie Ex-Vize-Europameister Jens Milbradt, kamen wie so viele weitere seiner Schützlinge aus der Turntalenteschule des Hans Höer!
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Hans HÖER mit einer seinen vielen Nachwuchsriegen des Vereins Buna Halle-Neustadt. Rechts außen mit seinen beiden Söhnen Uwe Höer (2. v. rechts) der später kurzzeitig sogar Nationalmannschaftsturner war und rechts außen dessen Zwillingsbruder Frank, ebenfalls einer der Besten seiner Altersklasse. |
Nach der Wende pensioniert führte Hans Höer jedoch seinen Trainingsstützpunkt bis zu seinem 77. Lebensjahr weiter.
Bereits am 13. Oktober 2025 ist nun der von seiner Sportart beseelte und verdienstvolle Nachwuchstrainer gestorben. Gerade die hohe Qualität dieser Arbeit zu Beginn künftiger Leistungssportkarrieren ist von solch immanenter Bedeutung, stellt sie doch bedeutende Grundlagen der biologischen und mentalen Anpassungsmechanismen für die jungen Schutzbefohlenen für ihre bevostehenden Wege leistungssportlicher Anforderungen dar.
(c) gymmedia / Eckhard W. Herholz
Siehe auch unter ►►IN STILLEM GEDENKEN
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