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Firmenchef Jacques Janssen jr. verabschiedet Hans Teklenburg (re.) |
Es ist immer sehr bewegend, wenn Männer, die Bedeutendes geleistet haben, von Bord gehen: So wurde in diesen Tagen am Stammsitz der Fa. Janssen-Fritsen (J&F) in Helmond ein Experte der besonderen Art in den Ruhestand verabschiedet.
Hans TEKLENBURG, ein Exportkaufmann der besonderen Art, dem in seinen fast drei Jahrzehnten bei "J&F" ein imposanter Brückenschlag gelungen war, seit er 1987 dort begann: Die Qualifizierung fachlicher Kontakte zwischen einem weltweit agierenden Geräteproduzenten und den technischen Erfordernissen einer der komplexesten olympischen Disziplinen, dem "High-Tech-Turnen" und seinen nicht unkomplizierten nationalen wie internationalen Verbandsstrukturen sowie den stetig wechselnden Ausrichtern und Organisatoren von Großereignissen, wie Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften und ungezählten Events in vielen Ländern der Welt.
Hans TEKLENBURG (rechts außen) mit seinem J&F-"Dream"team bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking; links außen Jacques Janssen sen. und Dieter Hofmann (2. v. re.)
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Hans TEKLENBURG und Turn-Legende Sawao KATO, 2004, bei den Olympischen Spielen in Athen |
Seit Hans TEKLENBURG 1992 in die Exportabteilung von Janssen-Fritsen gewechselt war, und er für den offiziellen Olympiaausstatter in Barcelona seine ersten Spiele erlebte - denen jene von Athen (2004 und Peking (2008) folgten, wo ebenfalls Janssen-Fritsen-Geräte zum Einsatz kamen - entwickelte er sich zu einem Experten und Teamleader, der potentielle Kunden zu beraten hatte, Entwürfe für Trainingshallen enwickelte und die Kontakte zu den diversen Landesverbänden herzustellen hatte. Dabei galt es, als Schlüsselfigur ein Team qualifizierter J&F-Monteure so effizient wie möglich und unter jedweden Bedingungen ergebnisorientiert zu motivieren und funktionieren zu lassen, unter seiner Maxime: Höchste Qualität, auch unter schwierigsten Bedingungen und oft enormem Zeitdruck!
Außer in den drei Olympiazyklen agierte Hans Teklenburg bei 7 Weltmeisterschaften, 12 Europameisterschaften, den I. Olympischen Jugendspielen 2010 in Singapur und diversen Asien Afrikan Asia-Games, Universiaden, zahlreichen Weltcups und nationalen Meisterschaften - ein Berufsleben in Sachen Gerätturnen au f höchstem Niveau und in voller Aktion, wenn auch für die Öffentlichkeit nicht immer sichtbar: Ohne solcherart technologisches und logistisches Management, das als Ergebnis dann die Hochglanzkulisse der fertigen, makellosen Wettkampfarenen mit Best-Bedingungen den Athleten zur Verfügung stellt, ist modernes Kunstturnen undenkbar.
Ein Meilenstein waren dabei die Weltmeisterschaften 2010 in Rotterdam, wo Hans Teklenburg in einem GYMmedia-Exklusiv-Interview die logistischen Hintergrund einer WM-Kulisse erklärte ...:
Hans Teklenburg war einer dieser Manager, doch nicht nur das:
Beteiligt war er auch an der Produktentwicklung der J&F-Geräte. Hierbei suchte er in Teamwork insbesondere die Praxis der Sportart und Kontakte zu deren herausragenden Vertretern:
<< Insbesondere der später in der Schweiz arbeitende Ex-Nationaltrainer der silbernen DDR-Olympiariege von Seoul (1988), Dieter Hofmann, der jahrelang als Berater und Experte für Janssen-Fritsen tätig war, bildete mit Hans Teklenburg ein starkes Kompetenz-Team, das unter der Leitung des damaligen Seniorchefs der Firma, Jacques Janssen sowie mit Sales Manager Willem Bouwman, wesentlich die Entwicklung und weltweite Praxiseinführung des Sprungtisches Marke "PEGASES" vorbereitete und bewerkstelligte, der dann seine Praxispremiere zur Weltmeisterschaft 2001 im belgischen Gent erlebte. Zuvor schon musste eine gewaltige Arbeit bei diversen Praxistests und Eignungsnachweisen für die FIG-Gremien in Mailand, Lilleshall, Colorado Springs, Cincinnatti, Moskau, ... erbracht werden.
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Hollands Turn-Präsident Jos GEUKERS (re.) und Hans TEKLENBURG |
Eine große Befriedigung in seiner Arbeit erfuhr Hans Teklenburg auch als Mitglied der Gerätekomission des Turn-Weltverbandes FIG und gilt noch heute, vor allem durch seine besonnene, ruhige, dabei sachliche und kameradschaftliche Art, als ein angenehmer Partner für all' jene, die mit ihm arbeiten durften und denen er jetzt fehlen wird!
In der Welt der atemberaubenden, spektakulären Show der Gerätekünstler stehen zwar vor allem jene vordergründig und zu Recht im Rampenlicht der Turnpodien der Welt, die diesen Sport ausführen. Diese Akteure wissen aber auch, dass sie sich auf die Technik, an der sie ihre Risiken eingehen und beherrschen wollen, verlassen können! Deshalb war es wohl mehr als eine Geste, als einer ihrer herausragendsten Vertreter, der niederländische Reck-Olympiasieger Epke Zonderland, eine Video-Botschaft des Dankes an Hans Teklenburg bei dessen bewegender Verabschiedung einspielen ließ, denn besonders auch durch solche Männer ist dieser Sport auf seine bisherigen Gipfel geführt worden und es ist schön, dass auch die Athleten dies wissen und würdigen!
(c) gymmedia / -ehe-