02. Mai 2003  
Kienbaum  
Gerätturnen

Frühlingscamp der Turnerinnen

Nach einem Jahr Abstinenz hielten sich die deutschen Auswahlkader der Turnnationalmannschaft der Frauen in den letzten Apriltagen mal wieder im Brandenburger Trainigscamp Kienbaum bei Berlin auf.
Nach der Absage des geplanten Länderkampfes gegen Italien und Frankreich in Catania war hier eine Belastungsphase angesagt, steht doch erst Ende Mai der nächste Wettkampf mit dem Ländervergleich gegen Bulgarien in Sofia an.
Die Deutsche Mehrkampfmeisterin von 2001 Birgit Schweigert plagte sich noch mit Verletzungen...
GYMmedia besuchte das Frühlingscamp der deutschen Turnerinnen...

Brüggemann, Nissinen

Stabilität, Stabilität...!
Oberste strategische Orientierung ist der Platz unter den besten 12 Mannschaften zur WM, was die Olympiaqualifikation nach 12 jähriger Abstinenz bedeuten würde. Nach Einschätzung der Auswahlchefin sollten dafür im Schnitt der Mannschaft Ausgangswerte der Übungen zwischen 9,4 und 9,5 reichen, wenn man sie denn stabil unter Wettkampfbedingungen anzubieten weiß. Nur mit einzelnen Turnerinnen sind durchaus volle Übungen (10er AW) an Balken und Barren realisierbar, wie mit Birgit Schweigert oder Katja Abel, aber persönliche Ziele sind in erster Linie der Teamstrategie unterzuordnen...
Wie das deutsche WM-Team hofft da noch eine ganze Reihe von Nationen auf ein Olympiaticket, wie Brasilien, Italien, Frankreich, Canada, Großbritannien, Japan, Bulgarien.....

Brüggemann, Musik

Ob Vorjahrsmeisterin Conny Schütz die Symptome des Pfeifferschen Drüsenfiebers wird überwinden können, bleibt abzuwarten...
... doch damit sind auch schon alle der 'ersten Garnitur' genannt...!
Die Decke ist absolut dünn, passieren darf da um himmelswillen nichts.
Ob und inwieweit einzelne Juniorinnen integriert werden können, bleibt abzuwarten:
- Heike Gunne vielleicht, die technisch ansprechende Barrenübungen turnen kann (AW 9,7)...
- Melanie Ferber - die aber leider fußverletzt ist und derzeit ohne Sprungbelastung trainiert...

Coach Koch, Ermert

Überraschend schaute der Berliner Ex-Meistermacher der DDR Jürgen Heritz nach über 13 Jahren wieder mal in Kienbaum vorbei, wo er zu früheren Zeiten sein halbes Leben verbrachte und Weltstars wie Maxi Gnauck, Dagmar Kersten, Dörthe Thümmler, Gabriele Fähnrich, Astrid Heese und noch früher auch Angelika Hellmann (-Keilig) trainiert hatte. Letztere absolvierte gerade ihre letzte Honorar-Trainingseinheit als Choreografin, und verlässt das WM-Vorbereitungsteam zum Bedauern aller - just in der wichtigsten Schlussphase der Vorbereitung - weil sie ab Mai einen Job vermittelt bekam, den ihr der DTB leider nicht zu bieten hatte...
Heritz verließ finster lächelnd die Trainingsstätte und war zu keiner analytischen Bilanz seiner Beobachtungen zu bewegen...!
... weit und schwierig ist der Weg nach Anaheim!
Eckhard Herholz
(c) gymmedia