Flavius Koczi: Trainer in Niedersachsen |
Der dreifache Ex-Europameister, Flavius KOCZI, ist neuer Landestrainer der Kunstturner in Hannover. Der 33-jährige Rumäne, der unter anderem 2011 in Berlin den Titel am Boden gewann und Vize-Europameister im Mehrkampf (hinter Philipp Boy) wurde, hat Anfang April die Nachfolge von "Neu-Ruheständler" Reinhard Rückriem angetreten,
Flavius Koczi wurde 1987 in Resita in Rumänien geboren, und ist damit mindestens schon der zweite Bürger dieser Stadt, der nach Hannover kommt. Denn Marius Toba, der 1989 in die Landeshauptstadt kam, wurde ebenfalls dort geboren.
... sammelte bei der KTG Heidelberg auch einige Jahre Bundesligaerfahrung |
Der Ex-Vize-Weltmeister am Sprung (2009) sieht immer noch topfit aus und kann den niedersächsischen Turntalenten auch noch Vieles vormachen. Er hat aber ganz klar andere Prioritäten gesetzt und die eigene Turnkarriere an den Nagel gehängt. Nun will er die niedersächsischen Nachwuchsturner tatkräftig unterstützen, damit hoffentlich der eine oder andere ebenfalls international erfolgreich wird. Seine Trainerqualitäten hat er schon bei seiner ersten Station gezeigt: Seit 2014 trainierte er den irischen Nachwuchs in Dublin und brachte dort schon einige Turner in die Nachwuchsauswahl. Und Irland ist ja nicht mehr das kleine Außenseiterland, sondern stellt inzwischen mit Rhys McClaneghan auch einen aktuellen WM-Bronzemedaillengewinner am Pauschenpferd. McClaneghan hat vor der für ihn so erfolgreichen WM 2019 in Stuttgart ebenfalls einige Tage in der neuen Halle des Sport-Leistungszentrums (SLZ) Hannover trainiert. Für den NTB ist Koczis Erfahrung mit dem britischen Nachwuchssystem sicher auch durchaus hilfreich und lehrreich.
Die ersten Wochen seiner neuen Tätigkeit in Hannover haben Koczi gut gefallen.
Alexandra Eremia zur EM 2004 in Amsterdam |
„Es ist eine tolle Turnhalle und gute Arbeitsbedingungen hier. Am schwierigsten ist für mich momentan noch die deutsche Sprache.“ gibt der Neu-Hannoveraner offen zu. Aber dafür macht er ja einen 6-monatigen Deutschkurs und solange er noch nicht so gut deutsch spricht, verständigt er sich mit seinen Schützlingen auf Englisch. Und im Notfall gibt es in der Halle ja auch noch ein paar andere Rumänen, die übersetzen könnten….
<< Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin und der gemeinsamen eineinhalbjährigen Tochter Alexandra Eremia möchte er in Niedersachsen sesshaft bleiben, zumal auch sie als Olympiasiegerin im rumänischen Goldteam von 2004 (Athen) Bronze am Balken gewann, und gern auch als Trainerin hier arbeiten würde. „Sie kann Deutsch schon besser als ich, weil sie sehr konsequent daran arbeitet“ gibt Flavius mit einem Lächeln zu. Vielleicht findet ja auch sie hier bald einen Job als Trainerin.
* Quelle: NTB / Jörg Niebuhr