Juri Koroljow *25.08.1962 - +29.04.2023 |
Einer der dominierenden Turner des Weltturnsports der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, Juri Nikolajewitsch KOROLJOW, ist am 29. April 2023 im Alter von erst 60 Jahren verstorben. Dies teilte der Pressedienst des Russischen Turnverbandes mit.
Der zweimalige Mehrkampfweltmeister (1981, Moskau; 1985, Montreal), der 1987 in Rotterdam noch einmal Vize-Weltmeister wurde und im Jahr davor mit den Chinesen LI Ning den Mehrkampf-Weltcup gewann und zwischen 1981 und 1987 insgesamt 9 WM-Goldmedaillen holte, war 5 Mal Europameister und gehört in der Geschichte des Weltturnsports gemeinsam mit Dmitri Bilosertschew, Valeri Liukin, Wladimir Artjomow, Valentin Mogilni zu einer der stärksten Turnmannschaften des damaligen Sowjetsports und der Welt, mit der Koroljow vor China und Japan 3 Mal WM-Mannschaftsgold gewann ...:
Juri Nikolajewitsch KOROLJOW wurde am 25. August 1962 in Wladimir geboren.
Seine internationale Sportlerkarriere nahm bereits bei seinem EM-Debüt 1981 in Rom so richtig Fahrt auf, als er dort als 19-Jähriger zunächst Vize im Mehrkampf wurde, dann gemeinsam mit dem Berliner Roland Brückner Boden-Europameister wurde und dann nach einem sensationellen Dreifachsalto an den Ringen sein zweites EM-Gold holte.
Deutschlands Ex-Vize-Weltmeister Silvio Kroll - hinter Koroljow 1985 in Monreal Dritter im Mehrkampf - erinnert sich auch besonders an diesen fairen Sportler, als sie beide 1987 beim Weltcup-Finale in Peking starteten, Koroljow mit dem chinesischen Ausnahmeathleten LI Ning den Mehrkampf gewann und der Cottbuser Sylvio Kroll zweimal - am Sprung und am Reck - hinter Koroljow Zweiter wurde.
Bei einem gemeinsam einen Ausflug auf die Chinesische Mauer lernten sich beide dann auch privat näher kennen und auch der Autor dieses traurigen Nachrufes erinnert sich an die persönliche Begegnung dort auf historischem Boden mit diesem herausragenden Athleten ...!
Eine tragische Achillessehnenverletzung verhinderte dann die Teilnahme des sowjetischen Ausnahmeathleten an den Olympischen Spielen, denen er schon 1984 durch den Olympiaboykott in Los Angeles fernbleiben musste ...
Juri Koroljow arbeitete danach an der Tolkatschewer Kinder- und Jugendsportschule als Trainer, brachte mit Dmitri Barkalow auch einen nationalen Meister hervor und schloss nach seiner aktiven Sportlerkarriere eine ebenso erfolgreiche Laufbahn als internationaler Kampfrichter an..
Juri Koroljow (li.) mit Prof. Anton Gaijdos (SVK) beim WM-Einsatz in Stuttgart |
So kam Juri dann doch noch, wenn auch 20 Jahre später, 2008 als internationaler Kampfrichter zu seinem persönlichen Olympiaeinsatz in Peking. Ein Jahr zuvor agierte er 2007 in der Schleyer-Halle als Juror bei den Weltmeisterschaften in Stuttgart.
Seine bewunderte Einzigartigkeit bestand vor allem in seiner ausgeprägten Art der hoch-qualitativen Beherrschung der optimalen Techniken, selbst außerordentlicher Schwierigkeiten!
Zugleich schätzten ihn alle seine Freund als einen bescheidenen, gleichzeitig sympathischen und fürsorglichen Menschen mit starkem Charakter und großer Autorität für seine Schüler.
Eine Sportlerlegende, die viel zu früh verstorben ist ...!
Wer ihn kennenlernen durfte, wird diesen außergewöhnlichen Menschen Juri KOROLJOW nie vergessen!
(C) gymmedia / Eckhard Herholz